Was wäre dein Traumberuf gewesen, wenn es mit dem Profifußball nicht geklappt hätte? Gleich mehrere VfL-Frauen haben auf diese Steckbrief-Frage dieselbe Antwort: Polizistin. Eine Wölfin hat sich diesen Berufswunsch allerdings tatsächlich erfüllt: Neuzugang Janina Minge ist nicht nur Profifußballerin, sondern auch Polizeibeamtin und ist bis vor Kurzem noch beiden Berufen nachgegangen.
Polizeidienst und Fußball
Ihre Ausbildung bei der Polizei schloss Minge bereits vor drei Jahren ab, danach war sie in Freiburg weiter im Streifendienst tätig. „Ich habe bis zum Schluss nebenbei gearbeitet. Jetzt bin ich immer noch Polizeibeamtin, aber freigestellt. Nach dem Fußball werde ich vermutlich wieder in den Dienst einsteigen“, berichtet die 25-Jährige.
Abschied aus der Heimat
Für sie ist der Wechsel nach Wolfsburg nicht nur das vorläufige Ende ihrer Polizei-Tätigkeit, sondern vor allem auch der Abschied aus ihrer Heimat: In Lindau am Bodensee wurde Minge geboren. Bei der TSG Lindau-Zech begann sie mit dem Fußballspielen. Ihr Idol war damals Lukas Podolski. Nach Zwischenstationen beim VfB Friedrichshafen und dem FC Wangen 05 kam sie zur Saison 2015/2016 schließlich zum SC Freiburg. Für die erste Mannschaft des Sport-Clubs absolvierte sie 186 Pflichtspiele, in denen sie 27 Tore schoss. 2023 feierte sie ihr Debüt in der deutschen Nationalmannschaft. Bei allem sportlichen Erfolg war Minge auch abseits des Platzes sehr engagiert: Vor ihrer Tätigkeit bei der Polizei absolvierte sie bereits ein Freiwilliges Soziales Jahr. In dem Zusammenhang machte sie auch einen Trainerschein und verfügt seitdem über eine B-Lizenz.
Flexibel einsetzbar
Die gelernte Mittelfeldspielerin zeichnet sich außerdem durch ihre Flexibilität aus. In Freiburg kam sie zuletzt in der Innenverteidigung zum Einsatz. Sie könne auf der Acht, der Zehn, der Sechs oder eben auch in der Innenverteidigung spielen, sagt Minge selbst. Ihre Lieblingsposition sei das aber nicht: „Wenn ich es mir aussuchen könnte, dann würde ich auf jeden Fall gerne offensiver spielen.“ Insofern passt es, dass sie in Wolfsburg wieder als Mittelfeldkraft eingeplant ist. Über welche Qualitäten sie dort verfügt, hat Minge erst vor wenigen Wochen bei den Olympischen Spielen unter Beweis gestellt. Nachdem die deutsche Nationalspielerin eigentlich nur auf Abruf nominiert war, rückte sie für die verletzte Lena Oberdorf in den Kader nach. In Frankreich stand sie schließlich in allen Partien des deutschen Teams in der Startelf und hatte damit großen Anteil am Bronze-Gewinn.