Männer

Niederlage in Bochum

Wölfe müssen sich auswärts mit 1:3 geschlagen geben.

In der Fremde tut sich der VfL Wolfsburg in dieser Saison weiterhin schwer. Am Samstagnachmittag unterlag Grün-Weiß mit 1:3 (1:2) beim VfL Bochum und kassierte damit die sechste Auswärtsniederlage in Folge. Patrick Osterhage brachte die Hausherren in der 19. Spielminute mit 1:0 in Führung. Bernado legte per Kopf zum 2:0 nach (39.), ehe Mattias Svanberg kurz vor der Pause auf 1:2 verkürzte (45.+1). Im zweiten Durchgang hatten die Gäste Möglichkeiten, noch den Ausgleich zu erzielen, mussten aber durch Christopher Antwi-Adjei (87.) das 1:3 hinnehmen, der einen Konter erfolgreich abschloss (87.). Für die Bochumer war dies der erste Heimsieg in der aktuellen Spielzeit. Den Niedersachsen bleibt nicht viel Zeit zum Durchatmen. Bereits am Dienstag, 5. Dezember, sind sie im Achtelfinale des DFB-Pokals gefragt und treten ab 20.45 Uhr (live in der ARD) bei Borussia Mönchengladbach an. 

Personal

Nach dem 2:1-Heimerfolg gegen RB Leipzig nahm Trainer Niko Kovac nur eine Änderung vor. In der Innenverteidigung lief Moritz Jenz für Sebastiaan Bornauw auf, der mit Oberschenkelproblemen ausfiel. Zudem stand VfL-Kapitän Maximilian Arnold aufgrund von Nacken- und Rückenproblemen nicht zur Verfügung. Bochums Coach Trainer Thomas Letsch wechselte seine Startelf nach dem 0:0 beim FC Heidenheim ebenfalls nur auf einer Position. Für Lukas Daschner kam Matus Bero in die Startelf.

Spielverlauf

Die Gastgeber kamen gut in die Partie, kontrollierten zu Beginn Ball und Gegner. Der VfL kam dagegen nicht hinten heraus. Auch nach 15 Minuten war keine nennenswerte Torchance zu verzeichnen. Die Hausherren liefen hoch an und hatten mehr vom Spiel. Noch ließen sich die Grün-Weißen davon nicht beeindrucken – bis Osterhage zur 1:0-Führung einnetzte (19.). Wolfsburg fand auch danach keine Lücke in der kompakten Bochumer Defensive. Die Gastgeber wirkten wacher und präsenter, hielten die Wölfe vom eigenen Tor weg und kamen selbst noch zu Chancen. Erst traf Anthony Losilla nur den Außenpfosten (38.), dann aber stellte Bernardo auf 2:0 (39.). Der VfL schaffte es nicht, dem Druck des Gastgebers standzuhalten und bekam kein Zugriff auf die Partie. Von daher fiel der Anschlusstreffer auch etwas überraschend. Doch Svanberg behielt vor dem Bochumer Gehäuse die Nerven und verkürzte fast mit dem Halbzeitpfiff auf 1:2 (45.+1).

Offensive Durchschlagskraft fehlt

Durch den ersten Saisontreffer des schwedischen Nationalspielers waren die Niedersachsen wieder im Geschäft. Doch auch nach Wiederanpfiff blieb der gastgebende VfL gefährlich, während die Wölfe nicht richtig durch die kompakte und sehr aggressive Defensive der Bochumer durchkamen. Insgesamt fehlte der Kovac-Elf die offensive Durchschlagskraft. Trotzdem investierten sie zum Ende der Partie deutlich mehr und tauchten immer wieder im Strafraum der Hausherren auf. Dort reagierte Keeper Riemann jedoch zwei Mal bärenstark und klärte die Abschlüsse von Jonas Wind (75.) und Yannick Gerhardt (78.). Die Wolfsburger drückten auf den Ausgleich – ohne Erfolg. In der 87. Spielminute liefen sie in einen Konter und der eingewechselte Antwi-Adjei tauchte allein vor Koen Casteels auf. Der Offensivspieler ließ sich nicht lange bitten und machte mit dem 3:1 den Deckel auf dieses Spiel.

Tore

  • 1:0 Osterhage (19.): Das hatte sich angedeutet: Erhan Masovic bringt die Kugel am zweiten Pfosten nochmal in die Mitte, wo Losilla abfälscht und der Ball zu Osterhage kommt. Der schlägt einen Haken und erzielt mit einem platzierten Schuss aus 14 Metern die Führung der Gastgeber.
     
  • 2:0 Bernardo (39.): Von links bringt Kevin Stöger eine Ecke an den Elfmeterpunkt, dort setzt sich Bernardo gegen die VfL-Abwehr durch. Der Verteidiger steht in der Luft und köpft sehenswert aus zehn Metern ein.
     
  • 2:1 Svanberg (45.+1): Das kommt etwas überraschend. Wind spielt die Kugel im Fallen in die Tiefe, wo Svanberg einstartet und niemand so richtig auf ihn aufpasst. Der Schwede läuft allein auf Bochum-Keeper Manuel Riemann zu, bleibt cool und versenkt die Pille.
     
  • 3:1 Antwi-Adjei (87.): Das ist die Entscheidung. Nach einem Wolfsburg-Freistoß schlägt Manuel Riemann einen langen Abstoß. Dort verlängert Moritz Kwarteng das Leder in den Lauf von Antwi-Adjei, der allein vor Casteels cool bleibt und aus zwölf Metern rechts unten einschiebt.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Ein verdienter Sieg für Bochum – vor allem aufgrund der ersten Halbzeit, denn dort haben wir das Spiel verloren. In der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht stattgefunden. In den Zweikämpfen waren wir immer zu langsam, nicht energisch genug und haben auch die zweiten Bälle verloren. Die Bochumer konnten dann schnell umschalten und hinter die Kette spielen. Selbst haben wir keine Chancen kreiert. In der zweiten Halbzeit war das besser und wir sind zu unseren Möglichkeiten gekommen. Dennoch haben wir nicht so viel investiert wie der VfL Bochum und deswegen haben wir auch nicht mehr verdient.
 
Thomas Letsch: Wir haben von Anfang an Intensität und Leidenschaft auf den Platz gebracht und haben einen technisch starken Gegner nicht ins Spiel kommen lassen. Das haben wir in der ersten Halbzeit sehr gut gemacht. Dennoch hatten wir auch eine Phase, wo wir zu viel leichte Ballverluste hatten und das vom Zeitpunkt her unglückliche Gegentor bekommen haben. In der zweiten Halbzeit war klar, dass Wolfsburg immer mehr Druck machen wird, doch wir haben das sehr leidenschaftlich verteidigt. Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und deswegen ist der Sieg absolut gerecht.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Bochum: Riemann – Gamboa (81. Oermann), Masovic, Schlotterbeck, Bernardo – Osterhage, Losilla, Bero (72. Antwi-Adjei), Stöger (59. Wittek) – Hofmann (59. Broschinski), Asano (72. Kwarteng)

Ersatz: Thiede (Tor), Passlack, Daschner, Paciencia

VfL Wolfsburg: Casteels – Lacroix, Jenz, Zesiger – Baku (63. Maehle), Svanberg, Vranckx, Rogerio (76. Tomas), Cerny (76. Paredes), Majer (63. Gerhardt) – Wind

Ersatz: Pervan (Tor), Cozza, Fischer, Amoako, Kaminski

Tore: 1:0 Osterhage (19.), 2:0 Bernado (39.), 2:1 Svanberg (45.+1), 3:1 Antwi-Adjei (87.)

Gelbe Karten: Bero, Stöger, Asano, Gamboa, Wittek, Schlotterbeck / Vranckx, Jenz

Schiedsrichter: Robert Schröder (Hannover)

Zuschauende: 24.350 Zuschauende am Samstagnachmittag im Vonovia Ruhrstadion

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