Der prall gefüllte Trophäenschrank der VfL-Frauen erhält vorerst keinen Neuzugang: Der Rekordpokalsieger aus Wolfsburg verpasste durch eine 0:1 (0:1)-Niederlage gegen den Deutschen Meister FC Bayern München den Gewinn des erstmals seit 1997 wieder ausgespielten Google Pixel Supercups. Vor 16.690 Zuschauenden im Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion erzielte Bayerns Klara Bühl bereits früh den Goldenen Treffer der Partie (9. Minute). In acht Tagen sind die Wolfsburgerinnen dann erneut gefordert, wenn am Montag, 2. September, am ersten Spieltag der Google Pixel Frauen-Bundesliga ab 18 Uhr der SV Werder Bremen im AOK Stadion gastiert. Tickets für den Ligaauftakt gibt es hier.
Personal
VfL-Cheftrainer Tommy Stroot musste im ersten Pflichtspiel der Saison gleich auf sechs Spielerinnen verletzungsbedingt verzichten: Neben den sich im Aufbautraining befindlichen Tabea Sellner und Rebecka Blomqvist fehlten zudem Caitlin Dijkstra (Sprunggelenksverletzung), Diana Nemeth (muskuläre Probleme) sowie Kristin Demann und Camilla Küver (beide Knieprobleme). Kein Wiedersehen auf dem Platz gab es zudem mit Ex-Wölfin Lena Oberdorf, die im Sommer an die Isar gewechselt war, aber aufgrund einer Kreuz- und Innenbandverletzung das Duell mit ihrem ehemaligen Verein verpasste.
Spielverlauf
Die Wolfsburgerinnen fanden schwer in die Partie. Die Bayern bestimmten von Beginn an das Tempo, erspielten sich ein deutliches Übergewicht und belohnten sich nach einem Stockfehler von Marina Hegering mit dem frühen Führungstreffer durch Bühl (9.). Auch danach blieben die Deutschen Meisterinnen tonangebend, ein weiterer Treffer von Pernille Harder zählte aber wegen Abseits zu Recht nicht (18.). Der VfL brauchte bis zur 25. Minute, ehe der Ball den Weg erstmals Richtung Münchener Tor fand, doch der Kopfball von Sveindis Jonsdottir war zu schwach gesetzt, um die FCB-Frauen in Bedrängnis zu bringen (25.). Die Wölfinnen standen ab da aber besser und bissen sich mehr und mehr in die Partie hinein, hatten dann aber auch das Glück zweimal auf ihrer Seite. Zunächst klärte Svenja Huth nach einer Bayern-Ecke per Kopf auf der Linie (28.). Kurz darauf hätte es zudem Elfmeter für die Münchnerinnen geben müssen, nachdem Nuria Rabano Ex-VfLerin Harder im Strafraum gefoult hatte (33.). Doch die Assistentin von Schiedsrichterin Fabienne Michel wollte zuvor eine Abseitsstellung der Schwedin erkannt haben, was die Fernsehbilder nicht bestätigten. So blieb es bei der knappen, aber verdienten Führung des FCB beim Halbzeitpfiff.
Der zweite Durchgang begann deutlich ausgeglichener, doch die Wölfinnen fanden zunächst kein wirksames Rezept gegen die kompakt stehende Münchner Defensive. So gehörte auch die erste Chance in Hälfte zwei den Süddeutschen, doch den nicht perfekt getroffenen Ball von Linda Dallmann, die freistehend aus fünf Metern zum Abschluss kam, konnte VfL-Torfrau Merle Frohms parieren (63.). Das schien aber der Wachmacher für das Stroot-Team gewesen zu sein, das den Druck in der Folge merklich erhöhte. Und viel hätte nach einer Huth-Ecke zum Torjubel auch nicht gefehlt, doch den von Janina Minge mit Kopf fein verlängerten und von Lena Lattwein direkt genommenen Ball konnte FCB-Torhüterin Maria Luisa Grohs gerade noch auf der Linie parieren (69.). Wenig später war die Nummer Eins des FCB erneut zur Stelle, als sie einen strammen Schuss von Huth aus 17 Metern zur Ecke klären konnte (71.). Obwohl die Wolfsburgerinnen bis zum Schlusspfiff weiter Vollgas gaben und die Münchnerinnen die Führung nur noch verwalteten, sollte kein Treffer mehr fallen, so dass der erste Titel der neuen Saison in die bayerische Landeshauptstadt ging.