Frauen

Kantersieg im Dauerregen

VfL-Frauen gewinnen das erste Bundesliga-Auswärtsspiel bei der SGS Essen klar mit 5:0.

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Die Bundesliga-Frauen des VfL Wolfsburg sind mit drei Punkten in die nächste englische Woche gestartet. Im Auswärtsspiel des zweiten Spieltags beim Tabellenzweiten SGS Essen siegte die Elf von Cheftrainer Stephan Lerch am Sonntagnachmittag nach anfänglichen Abschlussproblemen noch deutlich mit 5:0 (0:0). Pernille Harder (48. Minute), gleich dreimal Ewa Pajor (60./74./75.) und Nilla Fischer (70.) markierten vor knapp 1.300 Zuschauern die grün-weißen Treffer. In der Tabelle kletterte der VfL an der SGS vorbei auf Platz zwei. Weiter geht es für den Double-Gewinner bereits am kommenden Mittwoch, 26. September (Anstoß um 18 Uhr, live bei Sport 1), wenn im Rückspiel des Sechzehntelfinals in der Champions League der isländische Meister Thor/KA im AOK Stadion gastiert.

Vier Ausfälle

Sara Doorsoun und Babett Peter drängten sich neben Joelle Wedemeyer nominell dafür auf, die verletzte Lena Goeßling zu ersetzen. Lerch entschied sich für beide und stellte Doorsoun an alter Wirkungsstätte neben Nilla Fischer ins Abwehrzentrum sowie Peter, die somit zu ihrem Comeback kam, auf die rechte Außenposition. Nicht zur Verfügung standen darüber hinaus Katharina Baunach und Jana Burmeister sowie auch Anna Blässe, für die ein Einsatz an der Hafenstraße zu früh kam.

Peter an die Querstange

Dauerregen seit den Vormittagsstunden – so wurde Grün-Weiß im Stadion Essen empfangen. Auf entsprechend triefnassem Boden ergab sich ein spannendes Kräftemessen, da genauso wie der Double-Gewinner auch die Heimelf anfangs Lust am Offensivfußball zeigte. Während die Essener Versuche durchweg aber in der gut sortierten VfL-Defensive endeten, waren die Abschlüsse auf der anderen Seite gefährlicher. Nach elf Minuten zwang Peter die SGS-Keeperin mit einem Kopfball im Fallen in die Waagerechte, ehe kurz darauf ein Schuss Harders knapp am Giebel vorbeistrich. Als im Nachgang der nächsten Ecke Claudia Neto mit viel Übersicht querlegte, hatte erneut Peter die Führung auf dem Fuß – traf aus elf Metern aber nur an die Latte (18.).

Viele Chancen, keine Tore

Je länger der erste Durchgang dauerte, desto einseitiger wurden nicht nur die Kräfteverhältnisse. Was sich steigerte, war auch die Qualität der grün-weißen Chancen. Ein herrlicher Konter über rechts ging einer Großchance durch Caro Hansen voraus, die freistehend am langen Pfosten scheiterte (34.), ehe vier Minuten später auch Harder eine Hundertprozentige liegenließ. Nach Zuspiel Alex Popps traf die Torschützenkönigin der Vorsaison unter großem Raunen ebenfalls ans Gebälk (38.). Als Almuth Schult kurz vor dem Seitenwechsel plötzlich einen abgefälschten Schuss Marina Hegerings parieren musste, hätten wie aus dem Nichts beinahe sogar die Essenerinnen vorne gelegen. Auch so schien die SGS mit dem Pausenremis aber bestens bedient.

Harder findet die Lücke

Mit Nachholbedarf kehrte der VfL auf den Rasen zurück – und machte gleich kurzen Prozess: Sara Gunnarsdottir spielte geschickt Lara Dickenmann frei, deren Zuspiel in die Mitte Harder aus vollem Lauf verwertete. Aus wenigen Metern drückte die Dänin den Ball über die Linie (48.). Dass mit der überfälligen Führung im Rücken alles wie von selbst lief, konnte man nicht behaupten, denn plötzlich meldete sich Lea Schüller zu Wort und zwang von der Strafraumkante Schult zu einer beachtlichen Parade (58.). Ehe Essen daraus neuen Mut ziehen konnte, suchten die Wölfinnen aber direkt eine Antwort und fanden sie in Person Pajors, die eine herrliche Popp-Flanke am Fünfmeterraum per Kopf verwertete – 2:0 für Grün-Weiß (60.)!

Plötzlich klappt fast alles

Nach zwei Dritteln der Spielzeit stand somit ein teilweise mühevoller, aber hochverdienter Arbeitssieg zu Buche. Weil die Wölfinnen jetzt richtig in Fahrt kamen und Essen gleichzeitig völlig die Linie verlor, wurde es aber noch deutlich. Einen Popp-Kopfball klärte die Heimelf noch auf der Linie, doch zielte gleich darauf Fischer dann etwas genauer und versenkte einen Flankenball Hansens sehenswert per Kopf im Netz (70.). Gar nicht mehr einzufangen war derweil Pajor. Binnen einer Minute bezwang die Polin Stina Johannes, die wenig später offenbar schwer verletzt ausgewechselt wurde, erst mit einem Flachschuss (74.) und dann nach erneuter Vorlage der stark aufgelegten Popp aus kurzer Distanz gleich noch zum 5:0 (75.). Addiert um den schon sehr ordentlichen Auftritt gegen Rekordmeister Frankfurt ergab das mit sechs Zählern und 8:0 Toren aus den ersten zwei Ligaspielen nichts anderes als einen Prachtstart.

„Den Druck hochgehalten“

Stephan Lerch: Wir hatten großen Respekt vor dieser Aufgabe und sahen uns im ersten Durchgang durchaus bestätigt: Das Spiel war ausgeglichen. Wir hatten sehr gute Möglichkeiten, aber auch die Essenerinnen sind einige Male vor Almuth Schult aufgetaucht. Unsere Chancen wollten wir mit Wiederbeginn unbedingt besser nutzen und auch mehr Kontrolle übers Spiel bekommen. Das hat gut funktioniert. Wir haben den Druck hochgehalten, aus einer guten Defensive auch immer gut nachgeschoben. Es gab zwar weiterhin vor unserem Tor auch brenzlige Situationen. Wie wir nach hinten heraus dann aufgetreten sind und die weiteren Tore herausgespielt haben, damit bin ich insgesamt aber sehr zufrieden.

Die Highlights und Tore zum Spiel auf Wölfe TV.
Die Stimmen zur Partie in Essen.

SGS Essen: Johannes (80. Sindermann) – Klasen, Brüggemann, Feldkamp, Hochstein – Hegering – Knaak (84. Freutel), Dallmann, Wilde, Wu (71. Anyomi) – Schüller

VfL Wolfsburg: Schult – Peter, Fischer, Doorsoun, Dickenmann (84. Minde) – Gunnarsdottir, Neto – Hansen (74. Jakabfi), Popp – Pajor, Harder (88. Masar)

Gelbe Karten: Dallmann / -

Tore: 0:1 Harder (48.), 0:2 Pajor (60.), 0:3 Fischer (70.), 0:4 Pajor (74.), 0:5 Pajor (75.)

Zuschauer: 1.260 am Sonntagnachmittag im Stadion Essen

Schiedsrichterin: Sandra Stolz (Pritzwalk)