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Junge Pokal-Tradition

Wissenswertes zum DFB-Pokal-Spiel bei RB Leipzig.

Am morgigen Mittwoch heißt es mal wieder Pokal – und damit auch mal wieder Leipzig. Für den einen oder anderen VfL-Fan fühlt es sich womöglich wie ein Deja-vu an.

RB Leipzig, das vier Tage vor der Wolfsburger Meisterschaft am 23. Mai 2009 gegründet worden ist, weist im Vergleich zu anderen Vereinen aus dem Profitopf doch eine sehr kurze Historie auf. Dennoch ist in den vergangenen Jahren im DFB-Pokal nichts so sehr zur Tradition geworden wie das Aufeinandertreffen zwischen den Sachsen und den Niedersachsen. Insgesamt fand die Paarung bereits sechsmal statt – nur auf den FC Bayern München trafen die Wölfe im Wettbewerb genauso oft. Während das erste Aufeinandertreffen gegen den Rekordsieger schon im Jahr 1997 stattfand, rollte der Ball gegen RB erstmals rund 14 Jahre später – beim ersten offiziellen Spiel der Roten Bullen im deutschen Pokalwettbewerb am 29. Juli 2011. Seit diesen inzwischen 13 Pokalteilnahmen traf auch Rasenballsport auf keine Mannschaft häufiger. Mit der Partie am 26. Februar wird RB jedoch alleiniger „Lieblingsgegner“ des VfL im Pokal. Lieblingsgegner wohl mit einem Fragezeichen – denn die Leipziger konnten in den bisherigen Begegnungen doppelt so oft gewinnen wie die Wolfsburger.

Elfmal Viertelfinale, zweites Mal RB

Das Spiel am Mittwoch ist das elfte Viertelfinale, das der VfL im DFB-Pokal bestreitet. Die Quote kann sich durchaus sehen lassen: Nach mehr als zwei Drittel der Partien, nämlich sieben von zehn Malen, winkte am Ende das Halbfinale. Auch gegen RB Leipzig spielte der VfL bereits unter den besten Acht – am Ende kamen die Leipziger Gastgeber mit einem 2:0 weiter. Von den vier vergangenen DFB-Pokal-Spielen in der Red Bull Arena konnten die Wölfe nur eines gewinnen. Die jüngste Vergangenheit gibt jedoch Hoffnung: Das letzte Aufeinandertreffen gewann der VfL in Leipzig mit 5:1.

Favoritenrolle ungeklärt

Wer der Favorit oder der „Underdog“ in dem Spiel ist, lässt sich schwer bestimmen. Mit Leipzig wartet nicht mehr der amtierende, aber dennoch zweimalige Pokalsieger von 2022 und 2023 auf die Grün-Weißen. Doch außerhalb des Pokals strauchelten die Bullen zuletzt. Nur zwei der vergangenen zehn Pflichtspiele konnten die Leipziger gewinnen. Im Ligabetrieb gab es im Kalenderjahr 2025 ebenfalls erst zwei Siege. Damit steht Rasenballsport mit vier Punkten Vorsprung vor den Niedersachsen auf Platz sechs in der Tabelle. Der Champions-League-Teilnehmer, der allerdings nur einen Sieg in der Königsklasse einfuhr, will jedoch in seinem erfolgreichsten Wettbewerb performen. In den vergangenen sechs Jahren erreichten die Sachsen viermal das Endspiel. 2019/2020 endete die Pokalreise im Achtelfinale nach einer 1:3-Niederlage bei Eintracht Frankfurt sowie vergangenes Jahr in der zweiten Runde – gegen den VfL Wolfsburg. Die Wölfe hingegen schafften es zuletzt 2015 nach Berlin, um bekanntlich den Pokal mit nach Hause zu nehmen. Seither war indessen immer spätestens im Viertelfinale Schluss.

Gleiche Paarung, viele Torschützen

Obwohl es durchschnittlich jede zweite Pokal-Saison zur Paarung der Wölfe gegen die Bullen kommt, trafen in jeder der Partien unterschiedliche Spieler. Bis auf Timo Werner, der zweimal 2019 traf, sowie Daniel Frahn, der einen Dreierpack bei der ersten Begegnung 2011 schnürte, blieb es für die Torschützen bei jeweils einem Tor. Lediglich der Däne Yussuf Poulsen hätte an dieser Statistik drehen können, denn er ist der einzige bisherige Goalgetter, der noch im Kader von einem der beiden Vereine steht. Doch dazu wird es nicht kommen, da Poulsen angeschlagen für die Partie ausfällt. Somit scheint am Mittwoch wohl mindestens ein 16. Torschütze für die DFB-Pokal-Paarung dazuzukommen. 

Erste und erneute Wiedersehen

Für Ridle Baku, der die Wölfe im Winter nach Leipzig verlassen hat, ist es das erste Duell gegen seinen Ex-Klub. Doch der Rechtsverteidiger ist nicht der einzige ehemalige Wolfsburger. Mit RB-Geschäftsführer Marcel Schäfer wartet ebenso ein einstiger Leistungsträger mit einer langen grün-weißen Vergangenheit. Für den gebürtigen Aschaffenburger ist es nach dem vergangenen VfL-Auswärtserfolg bereits das zweite Aufeinandertreffen. Zu einem dritten Wiedersehen wird es nicht kommen: Xaver Schlager fällt für die Partie aufgrund von Knieproblemen aus. Neben dem Österreicher und Poulsen stehen den Leipzigern auch Antonio Nusa, Benjamin Henrichs und Assan Ouedraogo nicht zur Verfügung. Christoph Baumgartner ist für einen Einsatz noch fraglich. Grün-Weiß muss auf Kapitän Maximilian Arnold, Kamil Grabara, Lukas Nmecha sowie weiterhin auf Kevin Paredes, Bartosz Bialek, Lovro Majer und Rogerio verzichten.

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