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„Mit frischer Energie wieder angreifen“

VfL-Kapitän Koen Casteels im Kurzinterview.

Seit dem 29. Dezember bereiten sich die Wölfe auf den Rückrundenstart am kommenden Sonntag, 9. Januar (Anstoß um 17.30 Uhr) beim VfL Bochum vor. VfL-Kapitän Koen Casteels blickt vor dem Start ins Fußballjahr 2022 auf die wechselhafte Hinserie zurück und gibt einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben sowie seine persönlichen Ziele.

Koen Casteels, wie fällt dein Rückblick auf die Hinserie aus?

Koen Casteels: Wir sind sehr gut in die neue Spielzeit gestartet. Danach hatten wir eine schwierige Phase, haben unsere Erfahrungen in der Champions League gesammelt und es leider nicht geschafft, im europäischen Wettbewerb zu überwintern, was sehr enttäuschend für uns war. Im Dezember haben wir sehr schlechte Ergebnisse eingefahren. Deswegen war die Pause für uns wichtig, um den Kopf freizubekommen und jetzt mit frischer Energie wieder angreifen zu können.

Was hat der Mannschaft gefehlt, um besser in der Tabelle dazustehen?

Casteels: Das ist schwer zu sagen. Der Wille zu gewinnen war immer da, trotzdem haben wir es nicht geschafft, genug Tore zu schießen und auf der anderen Seite viel zu viele Gegentreffer kassiert. Wenn man in einer negativen Spirale drin ist, ist es schwer, wieder herauszukommen. Das geht nicht innerhalb von einer Woche. Das braucht etwas Zeit, die wir jetzt in der Winterpause genutzt haben.

Gab es dennoch in den zurückliegenden Monaten für dich einen Höhepunkt?

Casteels: Trotz der aktuellen Tabellensituation gab es immer mal wieder Höhepunkte. Vor allem, wenn man in der Champions League spielen darf und dort international einen Sieg einfährt, ist das ein Erlebnis, das man nicht vergisst. Zudem sind wir stark in die Saison gestartet, hatten eine gute Energie – dahin wollen wir wieder zurück.

Die Winterpause ist sehr kurz ausgefallen. Wie hast du die Feiertage verbracht?

Casteels: Es war wichtig, mit der Familie zusammen sein zu können. Dafür war in der Vergangenheit nicht viel Zeit, weil wir etliche Spiele hatten und viel unterwegs waren. Zuhause vergisst man automatisch erstmal den Fußball und hat dann umso mehr Lust, wenn es wieder los geht.

Welche Schwerpunkte konntet ihr in der Vorbereitung legen?

Casteels: Wir hatten jetzt einfach mehr Zeit, um richtig zu trainieren. Denn in den vergangenen Monaten bestand unser Rhythmus aus Spiel, Regeneration und Abschlusstraining. Jetzt konnte der Trainer die Schwerpunkte auf Ballbesitz, das Verhalten bei Ballverlust und das Umschaltspiel setzen und er hat klar definiert, was er von jedem Spieler auf seiner Position verlangt.  

Bedeutet das, du gehst mit einem positiven Gefühl in die kommenden Wochen und Monate?

Casteels: Für uns ist es wie ein Neustart. Wir haben wieder ein positives Gefühl, und das ist wichtig. Natürlich kann man Siege durch nichts ersetzen, aber wir haben in den letzten Tagen intensiv trainiert, die Grundlagen gelegt und sind bereit, das auf dem Platz umzusetzen.

Worin siehst du deine Aufgabe als Kapitän, die Mannschaft wieder zurück in die Erfolgsspur zu führen?

Casteels: Meine Aufgabe ist es, das, was der Trainer verlangt, immer wieder anzusprechen. Da bin nicht nur ich gefordert, sondern unsere erfahrenen Spieler insgesamt. Es ist wichtig, dass wir die Vorgaben zusammen als Team auf den Rasen bekommen. In meiner Position habe ich das Spiel vor mir und versuche in meiner Rolle so viel wie möglich zu helfen.

Welche persönlichen Ziele hast du dir gesetzt?

Casteels: Für mich stehen die gemeinsamen Ziele als Mannschaft an erster Stelle. Persönlich möchte ich eine gute Rückrunde spielen und dem VfL so helfen, wie ich das in der Vergangenheit gemacht habe – dann wäre ich zufrieden.

Ende November hast auch du dich mit dem Corona-Virus infiziert. Welche Symptome hattest du und wie fühlst du dich momentan?

Casteels: Ich fühlte mich leicht grippal mit etwas Fieber, aber alles war noch im milden Bereich. Jetzt fühle ich mich gesund und spüre keine Nachwirkungen der Infektion mehr.

Die Pandemie bestimmt immer noch die täglichen Schlagzeilen. Wie gehst du damit, dass die Zuschauerzahl wieder drastisch reduziert wird beziehungsweise erneut Geisterspiele stattfinden?

Casteels: Ich kann die Entscheidungen verstehen, trotzdem ist es für einen Fußballer sehr schade, ohne Fans zu spielen. Es gab eine kurze Zeit, in der wir vor vollen Rängen auflaufen konnten. Da merkte man erst, was das bedeutet und welch ein gutes Gefühl es ist, wenn einen die Fans unterstützen. Davor war es Alltag, aber jetzt wissen wir es umso mehr zu schätzen, wenn die Stadien voll sind.

Der Auftakt ist sehr, sehr wichtig für uns. Wir müssen die Dinge, die wir in der Vorbereitung trainiert haben, gut umsetzen. Auch wenn noch nicht alles klappen wird, können wir es nur gemeinsam als Team schaffen, drei Punkte einzufahren.
Koen Casteels

Aufgrund aktueller Corona-Fälle ist die Personallage angespannt. Was bedeutet das für den Rückrundenauftakt?

Casteels: Ich glaube, die Infektionen werden Einfluss auf jede Mannschaft haben. Es gibt jetzt schon Vereine, die viele infizierte Spieler haben. Das ist ein Thema, mit dem wir auch in den kommenden Wochen und Monaten umgehen und versuchen müssen, uns so gut wie möglich zu schützen. In Wolfsburg sind wir sehr gut aufgestellt. Es gibt umfangreiche Maßnahmen, zudem werden wir täglich getestet. Dennoch muss sich die gesamte Bundesliga darauf einstellen, dass Spieler aufgrund einer COVID-19-Infektion ausfallen werden – das ist leider so, auch wenn ich es mir anders wünschen würde.

Blicken wir auf eure Partie am Sonntag. Zum Saisonauftakt gab es gegen den VfL Bochum einen knappen 1:0-Sieg. Wie beurteilst du die Entwicklung des Aufsteigers?

Casteels: Die Bochumer haben sich in der Bundesliga gefestigt und sind eine robuste Mannschaft, die dagegenhält. Sie treten als gefestigtes Team auf und es ist nicht einfach, in Bochum zu spielen. Wir sind aktuell nicht in der Situation, von einer einfachen Partie zu sprechen und dürfen sie nicht unterschätzen.

Worauf wird es ankommen, um mit einem Sieg ins Fußballjahr 2022 zu starten?

Casteels: Der Auftakt ist sehr, sehr wichtig für uns. Wir müssen die Dinge, die wir in der Vorbereitung trainiert haben, gut umsetzen. Auch wenn noch nicht alles klappen wird, können wir es nur gemeinsam als Team schaffen, drei Punkte einzufahren.

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