Frauen

In der letzten Minute

Den U20-Frauen gelingt mit dem 2:1-Sieg in Elversberg der erhoffte Befreiungsschlag.

Die VfL Wolfsburg-Spielerinnen der U20 jubeln nach einem Tor.

Der Klassenverbleib in der 2. Frauen-Bundesliga ist nahe: Eine Woche nach dem 1:0-Erfolg gegen Borussia Bocholt setzten sich die U20-Frauen des VfL Wolfsburg in einem weiteren Kellerduell der 2. Frauen-Bundesliga mit 2:1 bei der SV Elversberg durch. Der entscheidende Treffer durch Shanice van de Sanden fiel erst in der Nachspielzeit. Vier Punkte beträgt der Abstand auf die Abstiegsplätze, drei Partien stehen noch aus.

Gefahr nach Ecken

Die Gäste kamen gut in die Partie und hatten in der ersten Viertelstunde zumindest einige Torannäherungen – so stand Natasha Kowalski nach einer Hereingabe von van de Sanden frei, traf das Leder aber nicht voll (9.). Die kalte Dusche für Grün-Weiß dann in der 17. Minute: Nach einer Hereingabe von Karen Hager kam Anja Selensky zu einem Abschluss, den VfL-Torhüterin Julia Kassen nicht festhalten konnte. Lena Reiter staubte ab und brachte die SV Elversberg in Führung. „Da müssen wir konsequenter verteidigen“, monierte VfL-Trainer Steffen Beck. Die Jungwölfinnen, zu diesem Zeitpunkt in der Tabelle wieder unter den Strich gerutscht, zeigten sich allerdings wenig beeindruckt. Luisa Scheidel traf nach einer Kowalski-Ecke per Direktabnahme am ersten Pfosten zum verdienten Ausgleich (29.). Überhaupt brannte es nach Ecken von Kowalski immer wieder lichterloh im SVE-Strafraum. Die Wolfsburgerinnen blieben dominant und drängten auf die Führung – und nur der Pfosten hatte beim Schuss von Kowalski etwas dagegen (33.). Doch nicht nur das Pech im Abschluss blieb den Grün-Weißen wie so oft in dieser Saison treu, sondern auch das Verletzungspech: Diesmal traf es Lia Henkelmann, die nach einer knappen halben Stunde mit einer Platzwunde vom Feld getragen und ausgewechselt werden musste.

Becks Vorahnung

In der zweiten Hälfte entwickelte sich eine unter dem Strich ausgeglichene Partie: Mal hatte Elversberg mehr vom Spiel, mal die Jungwölfinnen. Die größte Chance bis dahin konnte allerdings Grün-Weiß für sich verbuchen, als Joelle Smits zu einem Seitfallzieher ansetzte, den SVE-Keeperin Nadine Winckler mit den Fingerspitzen zur Ecke lenkte (63.). Ansonsten dominierten hart geführte Zweikämpfe das Geschehen – genauso wie es Beck im Vorfeld erwartet hatte. Als sich alle schon auf eine Punkteteilung eingestellt hatten, schlug das Oranje-Duo im grünen Dress zu – allerdings auf Einladung von Elversbergs Michelle Reifenberg, die eine optimistischen Rückpass auf ihre Torhüterin spielte. Smits kam an den Ball und legte quer auf van de Sanden, die das Spielgerät über die Linie stocherte – 2:1 (90.+3). Nicht nur aufgrund ihres Treffers verdiente sich van de Sanden, die den VfL nach der Saison verlassen wird, ein Sonderlob des Trainers. „Es ist absolut vorbildlich, wie sie die Mannschaft immer wieder pusht und vorangeht. Das ist nicht selbstverständlich. Ich bin absolut froh, sie in diesen wichtigen Wochen dabei zu haben“, so Beck. Auch dem Rest des Teams sprach er ein Kompliment aus: „Es war nicht unser bestes Spiel, aber es ist toll zu sehen, wie gerade die jungen Spielerinnen mit dem Druck umgehen.“ Der Coach erwies sich übrigens als Hellseher: „Ich hatte in der Halbzeitpause gesagt, dass wir Geduld brauchen und den Siegtreffer notfalls auch in der 93. Minute erzielen können.“ Keine gewagte Prognose, sondern Tatsache: Im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt am kommenden Sonntag, 15. Mai (Anstoß um 11 Uhr), können die Jungwölfinnen den Klassenverbleib klarmachen. Voraussetzung ist ein eigener Sieg sowie eine Elversberger Niederlage in Hoffenheim.