Vom Fußballplatz an den Schreibtisch und wieder zurück auf den grünen Rasen – das ist seit neun Monaten der Alltag von Philipp Schulze. Der 19-jährige VfL-Keeper gehört seit dem vergangenen Sommer zum Profi-Kader der Wölfe. Neben dieser Herausforderung hat er nun auch fast sein Praktikum bei den Grün-Weißen gemeistert. Beim Fußball-Bundesligisten war er in den Abteilungen WölfiClub, VfL-ErlebnisWelten, Merchandising, Service und Vertrieb, Geschäftstellenorganisation sowie die letzten Wochen beim Team Corporate Social Responsibility (CSR) tätig. „Ich habe noch nie so viele Menschen kennengelernt wie in dieser Zeit“, lächelt Schulze, dessen großer Traum es ist, in der Bundesliga zwischen den Pfosten zu stehen. Trotzdem ist in seinem Kopf auch ein Plan B. Mit dem Abschluss des Praktikums hat der Keeper sein Fachabitur in der Tasche. „Die Schule habe ich in den vergangenen Monaten nicht vermisst, dafür umso mehr beim VfL gelernt und mich weiterentwickelt.“ Von der U13 bis zur U19 trug er das Trikot der Grün-Weißen und ist dem Verein inzwischen sehr verbunden. Seine ersten Schritte machte der Torwart allerdings beim TSV Luthe und später bei Hannover 96 (U10 bis U13). Sein großes Vorbild damals wie heute ist Manuel Neuer. „Das wird auch immer so bleiben. Je älter er wird, umso besser sind seine Leistungen.“ Bis Sommer 2021 lebte Schulze im VfL-Internat, dann ging es in die erste eigene Wohnung in der Wolfsburger Innenstadt. Stets an der Seite des VfL-Schlussmann sind seine Eltern. „Sie haben mich immer unterstützt und viel Zeit in meine Karriere investiert. Ich möchte ihnen gern etwas zurückgeben.“
„Ich habe mich weiterentwickelt“
Vielseitige Aufgaben
Aktuell bereitet sich Schulze mit den Wölfen im Trainingslager in Seefeld auf die neue Saison vor. Er arbeitet täglich hart, will es unbedingt schaffen. „Ich weiß, dass ich das kann und werde nicht aufgeben“, sagt er selbstbewusst. Denn einen Acht-Stunden-Job kann sich der aktive junge Mann nicht vorstellen. „Manche Tage im Büro waren für den Kopf sehr anstrengend. Auf dem Fußballplatz das Beste zu geben, macht mir natürlich mehr Spaß.“ Und so ist es nicht verwunderlich, dass er sich vor allem beim VfL-Fördertraining mit jungen Nachwuchstalenten sowie bei der Organisation der Feriencamps richtig wohlgefühlt hat. „Da war ich viel draußen unterwegs, das hat mir gefallen.“ Berührungspunkte zu seinen Mitspielern gab es in dieser Zeit natürlich auch – unter anderem beflockte er das Trikot von Luca Waldschmidt. Früher verfolgte der Keeper die VfL-Stars nur am Fernseher, heute steht er mit ihnen auf dem Platz. „Ich lerne jeden Tag von ihnen. Vor allem unser Torwarttrainer Pascal Formann holt das Beste aus uns heraus. Und Pavao Pervan hilft mir sehr viel.“ Während des Praktikums hat der 19-Jährige vor allem gelernt, geduldiger zu sein und im Team zu arbeiten. Aber auch sein Zeitmanagement und seine Arbeitsstruktur haben sich verbessert. „Ich kann ein Praktikum beim VfL auf jeden Fall empfehlen, weil es so vielseitig ist. Ich fand es spannend, hinter die Kulissen zu schauen und zu sehen, was alles zu einem Bundesligaklub gehört. Außerdem gibt es hier eine sehr gute Arbeitsatmosphäre.“ Wenn Fußball und Laptop mal Pause haben, dann trifft man Philipp Schulze, der sich neuerdings sein Zuhause mit dem drei Monate alten Kater Simba teilt, in der „Cafe & Bar Celona“ in Wolfsburg. In der Sommerpause erholte er sich bei seinem siebentägigen Urlaub in Kroatien mit Freunden und genoss dort ausgiebig Sommer, Sonne, Strand und Meer, um jetzt wieder richtig Gas zu geben: „Ich habe noch viel vor.“