Frauen

„Haben noch die Chance auf eine Medaille“

Kathy Hendrich über das Halbfinal-Aus bei Olympia und das Spiel um Platz drei.

Jetzt wollen die DFB-Frauen sich Bronze sichern: Nach der bitteren Niederlage im Halbfinale der Olympischen Spiele muss die deutsche Elf am morgigen Freitag im Spiel um Platz drei antreten (Anpfiff um 15 Uhr). VfL-Abwehrspielerin Kathrin Hendrich spricht im Interview über ein intensives Turnier, bei dem sich das deutsche Team vor allem auch durch großen Kampfgeist ausgezeichnet hat. Außerdem erklärt Kathy, wie die Mannschaft das letzte Spiel gegen Spanien angehen will.

Kathy Hendrich, die Niederlage gegen die USA ist erst einige Stunden her. Gleichzeitig gilt es, den Fokus auf das wichtige Spiel morgen zu legen. Wie ist die Gefühlslage bei dir?

Kathy Hendrich: Natürlich sind wir alle sehr enttäuscht. Gefühlt war man so nah dran am Finale und ist dann so knapp gescheitert. Jetzt geht es darum, das Spiel schnell abzuhaken. Morgen haben wir wieder einen Matchday, an dem es immer noch um eine Medaille geht.

Ihr musstet zuletzt innerhalb weniger Tage zweimal in die Verlängerung, einmal ins Elfmeterschießen und hattet mehrere Ausfälle, die ihr als Team aber gut aufgefangen habt. Ist dieses Turnier aus deiner Sicht besonders intensiv oder hart?

Kathy: Das Turnier ist schon sehr intensiv, weil wir so viele Spiele innerhalb kürzester Zeit haben. Aber ich finde auch, dass wir es als Mannschaft echt gut kompensiert haben und das Beste aus der Situation rausgeholt haben. Vor ein paar Monaten haben viele Außenstehende nicht mal damit gerechnet, dass wir überhaupt zu den Olympischen Spielen fahren. Jetzt haben wir sogar noch die Chance auf eine Medaille. Das ist echt cool!

In den vergangenen Spielen ist vor allem euer Kampfgeist aufgefallen. Würdest du sagen, dass der bei euch aktuell besonders groß ist?

Kathy: Ja, durch die vielen verletzungsbedingten und krankheitsbedingten Ausfälle wussten wir, dass wir jetzt erst recht als Team zusammenrücken müssen. Durch Ausfälle von Spielerinnen, die auch häufig spielen, fehlen natürlich gewisse Automatismen. Die kann man aber durch Kampf und Wille gut kompensieren. Dessen sind wir uns nochmal umso mehr bewusst geworden.

Am Freitag trefft ihr auf Spanien. Wie wollt ihr das Spiel angehen? Worauf kommt es an?

Kathy: Wir kennen die Spanierinnen, sie sind sehr spielstark. Wir müssen über unsere Zweikampfstärke ins Spiel finden, um ihr Spiel so gut es geht zu zerstören. Es ist wichtig, dass wir kompakt stehen. Auch dadurch, dass wir schon relativ viele Spiele in den Beinen haben, heißt es für morgen erst recht: Beine in die Hand nehmen, laufen und kämpfen bis zum Umfallen!