Männer

Gregoritsch trifft ins Mark

Wölfe kassieren gegen Freiburg die dritte Niederlage in Serie.

VfL-Wolfsburg-Spieler Jonas Wind holt zur Flanke aus.

Der VfL Wolfsburg musste sich am Samstagnachmittag mit 0:1 (0:0) dem SC Freiburg geschlagen geben. Es war zwar erst die zweite Niederlage vor heimischer Kulisse in dieser Saison, nach Bochum und Mönchengladbach allerdings bereits die dritte in Serie. Erneut wurde den Wölfen ihr Chancenwucher zum Verhängnis. Denn die Kovac-Elf hatte über die gesamte Spieldauer die besseren Aktionen und ließ defensiv wenig anbrennen.

Personal

Nach dem Pokal-Aus bei Borussia Mönchengladbach unter der Woche war Niko Kovac zu zwei Wechseln gezwungen: Ridle Baku und Lovro Majer ersetzten den verletzten Rogerio sowie den erkrankten Tiago Tomas. Außerdem kehrte Mattias Svanberg für Aster Vranckx (Bank) in die Startelf zurück. Dort war auch Maximilian Arnold wieder zu finden. Der Wolfsburger Kapitän pulverisierte mit seinem Einsatz gegen Freiburg als erster Spieler in der Klubgeschichte die magische Marke von 400 Pflichtspielen. Sein Debüt für die Wölfe feierte der inzwischen 29-Jährige am 26. November 2011. Auf Seiten der Gäste wechselte Christian Streich im Vergleich zum 1:0-Erfolg beim 1. FSV Mainz 05 nur einmal: Der zuletzt geschonte Vincenzo Grifo startete anstelle von Noah Weißhaupt.

Spielverlauf

Kompakt in der Defensive, stark in den Zweikämpfen, schnörkellos in der Offensive. Die Wölfe überließen Freiburg in der Anfangsphase den Ball, agierten aus einer gesicherten Deckung heraus und suchten mit steilen Pässen in die Spitze den direkten Weg zum Tor. Dieses Vorhaben sollte in der vierten Minute der Partie beinahe von Erfolg gekrönt werden, doch der Schuss von Svanberg nach Doppelpass mit Jonas Wind knallte an die Latte. Glück für Noah Atubolu im Kasten der Gäste aus dem Breisgau, die in der 19. Minute ihre einzige vielversprechende Aktion des ersten Durchgangs verbuchten: Matthias Ginter versuchte es nach Hereingabe von Grifo aus der Drehung, setzte das Spielgerät aber knapp über den Querbalken. Die Kovac-Elf übernahm daraufhin etwas größere Spielanteile und hatte durch Lovro Majer sogar noch eine hundertprozentige Chance auf den Führungstreffer, doch der kroatische Nationalspieler verpasste freistehend am Fünfmeterraum seine Einschussmöglichkeit (24.).

Wolfsburg strahlte auch in der zweiten Hälfte die größere Gefahr aus, kombinierte sich mehrmals über die rechte Seite in den Freiburger Sechzehner. Am gefährlichsten wurde es in der 54. Minute, als Svanberg eine scharfe Hereingabe von Baku ans Außennetz lenkte. Grundsätzlich fehlte den Wölfen in Strafraumnähe allerdings die letzte Konsequenz. Das bestraften die Gäste eiskalt. Eigentlich hatte die VfL-Defensive alles im Griff, ließ die Offensive der Streich-Elf nach der Pause kaum zur Entfaltung kommen. Doch nach einem ruhenden Ball sorgte Michael Gregoritsch für die überraschende Führung (74.). Ein Gewaltschuss von Joakim Maehle (75.), der knapp am Pfosten vorbeizischte, läutete die Schlussoffensive ein. Die Wölfe warfen alles nach vorne und sollten durch den kurz zuvor eingewechselten Sebastiaan Bornauw noch einmal am Ausgleich schnuppern, doch der als Stürmer gekommene Verteidiger vergab seine Möglichkeit im direkten Duell mit Atubolu. So blieb es beim 0:1 und der VfL kassierte seine dritte Niederlage in Serie.

Tore

  • 0:1 Gregoritsch (74.): Aus dem Nichts gerät der VfL Wolfsburg in Rückstand. Ausgangspunkt ist ein ruhender Ball im Mittelfeld. Ginter ist rechts im Strafraum Empfänger der Freistoßflanke und legt direkt hoch ins Zentrum. Dort verlängern Röhl und Sildillia per Kopf – und letztlich landet der Ball am zweiten Pfosten vor den Füßen von Gregoritsch, der aus kurzer Distanz problemlos einschiebt.

Trainerstimmen

Niko Kovac: Es war wieder ein bitterer Abend für uns. Wir haben viel investiert, uns aber nicht mit dem ersten Tor in die Poleposition gebracht. Aus dem Spiel heraus haben wir nichts zugelassen, lediglich zwei Standardsituationen. Wir müssen weitermachen. Aufgeben will keiner und wird keiner.

Christian Streich: Das war ein glücklicher Sieg für uns, keine Frage. Mit dem Ball waren wir nicht gut genug, weil Wolfsburg eine extrem starke Restverteidigung hatte. Ein großes Kompliment an meine Jungs, mit welcher Bereitschaft und Mentalität sie sich reingehauen haben. So kann man sich dann auch ein bisschen Glück erarbeiten. In Wolfsburg zu bestehen, gegen eine fußballerisch so gute, flexible Mannschaft, ist nicht leicht. 

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Casteels – Lacroix, Jenz, Zesiger (80. Vranckx) – Baku, Arnold, Maehle – Svanberg (80. Paredes), Gerhardt (80. Kaminski) – Wind, Majer (87. Bornauw)

Ersatz: Pervan (Tor), Fischer, Cozza, Cerny, Pejcinovic

SC Freiburg: Atubolu – Sildillia, Ginter, Lienhart, Makengo – Doan (58. Sallai), Eggestein, Höfler, Grifo (58. Höler) – Röhl (90.+2 Adamu) – Gregoritsch

Ersatz: Müller (Tor), Gulde, Kübler, Baur

Tore: 0:1 Gregoritsch (74.)

Gelbe Karten: Arnold / Höfler, Sallai, Röhl, Höler

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

Zuschauende: 20.146 Zuschauende in der Volkswagen Arena

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