Frauen

Gedreht in der Schlussphase

Die VfL-Frauen gewinnen das Auswärtsspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 2:1.

Zweiter Spieltag, zweiter Sieg: Die Frauen des VfL Wolfsburg behielten bei der TSG 1899 Hoffenheim mit 2:1 (0:1) die Oberhand und behaupteten damit die Tabellenführung in der FLYERALARM  Frauen-Bundesliga. Allein der SC Freiburg könnte am morgigen Sonntag noch – ein hoher Sieg gegen Eintracht Frankfurt vorausgesetzt – an den Wölfinnen vorbeiziehen. Vor der Hoffenheimer Rekordkulisse von 7.109 Zuschauenden in der Sinsheimer PreZero Arena trafen Jill Roord und die Ex-Hoffenheimerin Jule Brand für die Gäste – und zwar in den letzten fünf Spielmininuten. Am kommenden Freitag, 30. September (live auf Eurosport und Magenta Sport), gastiert Bayer 04 Leverkusen im AOK Stadion. Ein frühes Top-Spiel, immerhin ist die Werkself ebenfalls mit zwei Siegen in die Saison gestartet.

Personal

VfL-Cheftrainer Tommy Stroot nahm im Vergleich zum 4:0-Auftaktsieg gegen die SGS Essen eine Änderung in der Startformation vor: Für Roord spielte zunächst die wiedergenesene Svenja Huth. Roord kam dann zu Beginn der zweiten Hälfte in die Partie. 

Spielverlauf

Sechs Minuten waren gespielt, als der Ex-Hoffenheimerin Tabea Waßmuth nach flacher Hereingabe von Alexandra Popp am zweiten Pfosten eine Schuhgröße fehlte. Es war ein konzentrierter Beginn der Grün-Weißen. Mit einem Bruch: In der 13. Minute tankte sich Gia Corley von der linken Seite in den Strafraum und traf bei ihrem Schuss Dominique Janssen. Die anschließende Ecke sorgte für die Führung der TSG. In der Folge entwickelte sich eine Partie, in der die Wölfinnen mehr Ballbesitz hatten und mit der Zeit auch zwingender wurden. Nach einer halben Stunde setzte Ewa Pajor nach Flanke von Lynn Wilms einen Schuss aus der Drehung ab – drüber. Die Gäste belohnten sich nicht für ihren Aufwand, auch weil sie es zu selten schafften, die kompakte Hoffenheimer Abwehr zu überspielen. Der zweite Abschnitt begann mit einem druckvollen VfL – und fast einem Beinahe-Eigentor von Luana Bühler (50.). Entlastungsmomente der Gastgeberinnen gab es nun keine mehr. Doch das blaue Bollwerk hielt weiterhin stand – immer wieder bekamen die TSG-Frauen ein Körperteil dazwischen, wenn Gefahr drohte. Oder der Ball klatschte an die Unterkante der Latte, wie beim Versuch von Jule Brand nach einer Huth-Flanke (79.). Doch nach dem Motto „Was lange währt, wird endlich gut“ drehten die Wölfinnen – mit Toren von Roord und Brand – in der Schlussphase die Partie. Aufatmen. Drei Punkte.  


Tore

  • 1:0 Naschenweng (14. Minute): Naschenweng bringt eine Ecke halbhoch rein – eigentlich ungefährlich. Doch in diesem Fall segelt das Leder an Freund und Feind vorbei ins Tor. Das erste Liga-Gegentor der Wölfinnen – ein kurioses.
     
  • 1:1 Roord (85. Minute): Ein erzwungener Treffer! Der Ball von Brand wird noch abgeblockt, aber dann ist Roord zur Stelle und trifft mit einem platzierten Flachschuss.
     
  • 1:2 Brand (89. Minute): Eine Szene mit Spielfilm-Qualität! Es gibt noch einmal Ecke für Grün-Weiß, die Huth perfekt in den Strafraum zirkelt. Lena Oberdorf steht genau richtig, hämmert den Ball aber an den rechten Pfosten. Doch den Abpraller nutzt Brand eiskalt aus und schiebt ein – Riesen-Jubel bei den Wölfinnen!

Trainerstimme

Tommy Stroot: Wir haben nicht erwartet, dass wir hier etwas geschenkt bekommen, vor allem nicht vor dieser tollen Kulisse im großen Stadion. Wir wussten, dass Hoffenheim sehr motiviert sein wird und dass das Team auch spielerisch eine sehr hohe Qualität hat. Hoffenheim hat viel angepasst für das Spiel, daher wurden wir hier noch einmal herausgefordert – ganz besonders, nachdem Hoffenheim in Führung gegangen ist. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, vor allem im Ballbesitz. Im letzten Drittel haben wir aber nicht die richtigen Räume gefunden, um wirklich gefährlich zu werden. Wir haben nicht nur das Glück, sondern auch die Verantwortung, die Breite des Kaders zu nutzen. Dann haben wir unser Spiel in den letzten zehn Minuten verändert. Lange Bälle in die Box sind nicht typisch für uns, aber am Ende wurden wir dafür belohnt. Es ist ein verdienter, wenn auch glücklicher Sieg, wenn man bedenkt, wann die Tore gefallen sind.

Aufstellungen und Statistiken

TSG 1899 Hoffenheim: Tufekovic – Linder, Bühler, Hagel, Naschenweng – Dongus – Kössler (61. Hickelsberger-Füller), Hartig, Harsch, Memeti (84. Krumbiegel) – Corley (66. Billa)

Ersatz: Dick (Tor), Hofmann, Kocsan, Leimenstoll

VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms (81. Wedemeyer), Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf, Lattwein – Waßmuth (46. Roord), Huth (90. Jonsdottir), Popp – Pajor (69. Brand)

Ersatz: Weiß (Tor), Agrez, Blomqvist

Tor: 1:0 Naschenweng (14.), 1:1 Roord (85.), 1:2 Brand (89.)

Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ingolstadt)

Zuschauende: 7.109 am Samstagabend in der Sinsheimer PreZero Arena

Gelbe Karten: Kössler / Popp

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