Frauen I

Erfolg im Hinspiel

Wölfinnen bezwingen Thor/KA im ersten Aufeinandertreffen in der Königsklasse mit 1:0.

Teamjubel der Wölfinnen nach dem Tor im Spiel gegen Thor.

Auftakt gelungen: Die Wölfinnen haben im Hinspiel der Runde der letzten 32 in der UEFA Women´s Champions League Thor/KA mit 1:0 (1:0) bezwungen. Beim Sieg im hohen Norden sorgte Europas Fußballerin des Jahres Pernille Harder (31. Minute) für den einzigen Treffer der Partie. Dabei hätte das Ergebnis gegen die Isländerin durchaus höher ausfallen können, denn die Wölfinnen ließen zahlreiche Chancen ungenutzt. Dennoch verschaffte sich die Elf von Cheftrainer Stephan Lerch eine gute Ausgangslage für das Rückspiel, das am Mittwoch, 26. September (Anstoß um 18 Uhr), stattfindet. Am morgigen Donnerstag tritt Grün-Weiß die Heimreise gen Wolfsburg an, wo bereits am kommenden Sonntag, 16. September (Anstoß um 14 Uhr), im heimischen AOK Stadion der Auftakt in die neue Saison der Allianz Frauen-Bundesliga gegen den 1. FFC Frankfurt ansteht.

Schult trägt die Kapitänsbinde

Beim Spiel im isländischen Akureyri musste Lerch gleich auf mehrere Spielerinnen verzichten. So hatten mit Kapitänin Nilla Fischer (fehlte aus privaten Gründe), Alexandra Popp, Noelle Maritz (beide gesperrt), Anna Blässe, Babett Peter und Jana Burmeister (verletzt) gleich sechs Wölfinnen die Reise nach Island nicht angetreten. Im Vergleich zum 11:0-Auswärtserfolg gegen Hannover 96 im DFB-Pokal veränderte der Cheftrainer seine Startformation auf insgesamt sechs Positionen: Für Mary Earps, Blässe, Fischer, Katharina Baunach, Ella Masar, Popp und Zsanett Jakabfi rückten Almuth Schult, Sara Doorsoun, Lara Dickenmann, Caroline Hansen, Kristine Minde und Ewa Pajor in die Startformation.

Wölfinnen drücken

Von Beginn an versuchten die Wölfinnen das Tempo im Spiel hochzuhalten, um Lücken in die gut gestaffelten Abwehrreihen der Isländerinnen zu reißen. Eine erste Chance ergab sich bereits nach neun Minuten, als Harder nach einem Goeßling-Eckball an den Ball kam, jedoch aus aussichtsreicher Position an Thor-Schlussfrau Stephanie Bukovec scheiterte. Bukovec erwies sich auch in der Folge als starker Rückhalt für ihr Team und vereitelte die Chancen von Pajor (13.), Dickenmann (17.) und Claudia Neto (20.) gekonnt.

Harder trifft

Immer wieder rollten nun die Angriffe auf den Kasten der Gastgeberinnen zu, einzig ein Tor wollte den VfL-Akteurinnen zunächst nicht gelingen. So sorgte schließlich eine Standardsituation für das 1:0: Nach einem Hansen-Eckball stand erneut Harder richtig und bugsierte im Gewusel der Menge das Leder über die Linie (31.). Kurz vor Abpfiff der ersten Hälfte hatten dann jedoch die Heimfans den Jubelschrei schon auf den Lippen, denn Stephanie Mayor tauchte plötzlich in aussichtsreicher Position im Strafraum auf und verzog beim folgenden Abschluss nur knapp (45.). So ging es mit der Führung für Grün-Weiß in die Pause.

Keine Wechsel

Ohne Veränderungen kamen die Wölfinnen aus der Kabine und knüpften sofort nahtlos an die offensive Vorstellung aus Durchgang eins an. So verpasste Pajor zunächst nach Hereingabe von Doorsoun nur haarscharf den zweiten Treffer (51.), ehe Neto kurz darauf das Spielgerät aus knapp 20 Metern gegen die Unterkante der Latte setzte (53.). Mittlerweile konnten die Gastgeberinnen kaum noch für eine Entlastung des eigenen Defensivverbunds sorgen und sahen sich ein ums andere Mal in höchster Not. So auch als Harder erneut im Strafraum abschloss, allerdings nicht genau genug zielte und nur den Pfosten traf (58.).

Latte rettet

Lerch reagierte in der Folge und brachte mit Masar (65.) und Jakabfi (72.) für Doorsoun sowie Pajor frische Kräfte für den Angriff. Doch auch bei den weiteren Abschlüssen von Harder (78.) und Dickenmann (80.) sprang kein Tor heraus. Kurz vor Ablauf der Spielzeit zitterte dann das Gebälk auf der Gegenseite noch einmal und sorgte für einen kurzen Schockmoment bei Grün-Weiß. Beim Abschluss von Mayor aus der Distanz war Schult schon geschlagen, doch der Querbalken rettete (89.). Dadurch blieb es letztlich beim knappen Erfolg für die Wölfinnen.

„Zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Es war ein Spiel auf ein Tor, in dem wir gefühlt 90 Prozent Ballbesitz hatten. Wir haben uns viele Torchancen herausgearbeitet. Der Gegner stand sehr tief und hat sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr gesetzt. Wir haben die Torhüterin angeschossen, hatten Latten- und Pfostentreffer dabei – kurzum wir haben es einfach nicht geschafft, das Ergebnis noch klarer zu gestalten. Das ärgert mich sehr, weil wir nicht effektiv genug waren und zu wenig aus unserer Überlegenheit gemacht haben.

Jetzt die Highlights zur Partie auf Wölfe TV anschauen

Thor/KA: Bukovec – Kristinsdottir (62. Matthiasdottir), Sierra, Hlynsdottir, Einarsdottir, Hannesdottir – Palsdottir (84. Arnadottir), Petursdottir, Jessen – Mayo, Jonsdottir (90.+3 Sigurgeirsdottir)

VfL Wolfsburg: Schult – Doorsoun (65. Masar), Goeßling, Wedemeyer, Dickenmann – Gunnarsdottir, Neto (88. Stolze) – Hansen, Minde – Harder, Pajor (72. Jakabfi)

Gelbe Karten:  Petursdottir / –

Tore: 0:1 Harder (31.)

Zuschauer: ca. 1.000 am Mittwochabend in Akureyri

Schiedsrichterin: Eszter Urban (Ungarn)