Frauen

Ein Spiel mit Rekorden

Wissenswertes zum DFB-Pokalfinale zwischen Eintracht Frankfurt und den VfL-Frauen.

Vor 40 Jahren wurde das erste DFB-Pokalfinale der Frauen ausgetragen – als Premieren-Pokalsieger trug sich 1981 die SSG 09 Bergisch Gladbach in die Statistik ein. Zwei weitere Titel ließen die Westdeutschen noch folgen, dann übernahm der TSV Siegen mit Ex-Bundestrainerin Silvia Neid das Zepter und holte viermal in Folge den Pokal. Zumindest den Titel, denn ein echter Pokal wurde erst 1994 eingeführt. Immer wieder gab es Seriensieger, erfolgreiche Titelverteidigungen waren eher die Regel denn die Ausnahme. Doch keine Siegesserie hielt länger als die aktuelle: Wenn die Frauen des VfL Wolfsburg am kommenden Sonntag, 30. Mai (Anstoß um 16 Uhr/live in der ARD), im DFB-Pokalfinale Eintracht Frankfurt besiegen sollten, wäre dies der siebte Cup-Triumph in Folge.

Weitere Daten und Fakten

  • In Finals ungeschlagen: Wenn die VfL-Frauen ein DFB-Pokalfinale erreicht haben, dann konnte am Ende auch immer der Pokal in den Kölner Himmel gestreckt werden. Das gilt allerdings nicht, wenn man den Vorgängerverein VfR Eintracht Wolfsburg einbezieht – der nämlich musste sich 1984 Bergisch Gladbach geschlagen geben.

  • Rekord in Reichweite: Mit neun Siegen ist der 1. FFC Frankfurt Rekord-Pokalsieger. Auch wenn der FFC mittlerweile Geschichte ist, führt Nachfolger Eintracht Frankfurt diese Titel weiter in seiner Statistik auf. So gesehen trifft am Sonntag der erfolgreichste Klub dieses Wettbewerbs auf den erfolgreichsten Seriensieger – ein Spiel mit Rekorden eben. Und für die Wölfinnen könnte die Frankfurter Marke in Reichweite rücken: Im Erfolgsfall wäre es der achte Titel, die Eintracht steht bei neun.

  • Erfolgreichste Stadt: Der absolute Rekord könnte im nächsten Jahr theoretisch egalisiert werden, eine andere Bestmarke hätte aber noch länger Bestand. Unter Berücksichtigung der Titel des FSV Frankfurt (5) wird der Mainmetropole der Status als deutsche Frauenfußball-Hauptstadt noch für längere Zeit sicher sein.

  • Letzte Wölfinnen-Niederlage: Auch hier kommt man nicht an Frankfurt vorbei, schließlich mussten die Wölfinnen dort ihre letzte Niederlage in einem DFB-Pokalspiel hinnehmen. Am 16. November 2013 gab es im Achtelfinale eine 0:1-Niederlage gegen den späteren Pokalsieger 1. FFC Frankfurt. Anna Blässe, Lena Goeßling, Zsanett Jakabfi, Alexandra Popp und Almuth Schult waren damals schon dabei – vor mittlerweile 2.748 Tagen.

  • Ohne Zuschauer: Lange hielt sich der DFB eine Zulassung von Zuschauern für das DFB-Pokalfinale im Kölner RheinEnergieSTADION offen – doch seit dem 7. Mai steht fest, dass die gültigen Verordnungen der Stadt Köln dies nicht zulassen. Somit wird es zum zweiten Mal in Folge ein Endspiel ohne Fans geben. Schon das Wolfsburger 7:5 nach Elfmeterschießen gegen die SGS Essen im letzten Jahr fand in einer leeren Arena statt.

  • Anreise am Freitag: Der VfL-Tross wird zwei Tage vor dem Finale nach Köln aufbrechen, zuvor findet am Elsterweg noch eine Trainingseinheit statt. Als offizieller Gast sind die Wölfinnen mit dem obligatorischen Abschlusstraining am Samstag erst nach der Eintracht an der Reihe: Um 16.30 Uhr gehört das Stadionrasen für exakt 60 Minuten den Grün-Weißen. Am Spieltag wird es eine Aktivierung am Vormittag geben, die Ankunft im RheinEnergieSTADION ist für 14.40 Uhr geplant. Zurück nach Wolfsburg geht es am Montag – und dann darf bestenfalls die Frage gestellt werden, in welchem der beiden Teambusse der DFB-Pokal mitfahren darf.

  • Live in der ARD: Wie gewohnt wird das DFB-Pokalfinale in der ARD übertragen, Sendebeginn ist bereits um 15.30 Uhr. Im Rahmen der Vorberichterstattung wird es einen ausführlichen Beitrag von NDR-Redakteur Patrick Halatsch über Almuth Schult geben. Kommentator ist Bernd Schmelzer, als bewährtes Frauenfußball-Team dürfen auch Moderator Claus Lufen und Expertin Nia Künzer nicht fehlen. Bleibt nur zu hoffen, dass diesmal – anders als im letzten Jahr – auch die Siegerehrung in die Sendezeit passt.