Akademie

Dramatisches Aus im Achtelfinale

Spannung bis zur letzten Sekunde: U19-Jungwölfe verpassen das Comeback beim FC Bayern München.

Die A-Junioren des VfL Wolfsburg haben den Sprung ins Viertelfinale der DFB-Nachwuchsliga verpasst. Die Mannschaft von Daniel Bauer musste sich nach einem starken Fight mit 1:2 (0:0) beim FC Bayern München geschlagen geben. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit schockte der Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters die Jungwölfe direkt nach der Pause mit einem schnellen Doppelschlag. Mit leidenschaftlichem Einsatz kämpfte sich der VfL zurück und war in der Schlussphase dem Comeback ganz nah – am Ende verpassten es die Grün-Weißen jedoch, nach dem Traumtor von Nilas Yacobi den Ausgleich zu erzwingen.

Turbulente zweite Hälfte

Am FC Bayern Campus entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel auf hohem Niveau. Die Gastgeber waren zunächst die aktivere Mannschaft, doch die Jungwölfe präsentierten sich wachsam, aggressiv gegen den Ball und stellten den Nachwuchs des deutschen Rekordmeisters in der Vorwärtsbewegung immer wieder vor Herausforderungen. In der 8. Minute kam der FCB durch ein starkes Solo von Lennart Karl erstmals gefährlich in den Strafraum, doch Benedikt Börner parierte sicher. Im direkten Gegenzug setzten die Grün-Weißen ein erstes Ausrufezeichen: Nach einem Ballgewinn legte Jan Bürger auf Yacobi ab, dessen Abschluss aus spitzem Winkel jedoch noch ungefährlich blieb (12.). Anschließend sorgten die Münchner mit ihrem hohen Pressing mehrfach für brenzlige Situationen. Besonders in der 22. Minute hatte der VfL Glück, als ein Schuss von Yll Gashi an den Pfosten knallte. Mit zunehmender Spielzeit übernahmen die Wolfsburger mehr Spielanteile und machten die anfängliche optische Überlegenheit der Bayern zunehmend zunichte. In der 29. Minute war der VfL der Führung nahe: Yacobi setzte sich auf der rechten Seite stark durch und spielte flach vors Tor, wo Elia Dittrich nur um Haaresbreite verpasste. Kurz vor der Pause hatten die Grün-Weißen noch eine dicke Möglichkeit: Trevor Benedict verschaffte sich am gegnerischen Strafraum per sehenswerter Drehung den nötigen Platz und setzte seinen Schuss nur knapp über die Latte (43.).

Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Bayern wieder das Kommando und schockten die Gäste mit einem schnellen Doppelschlag. Der eingewechselte Sadiki Chemwor brachte den FCB mit einem platzierten Schuss ins lange Eck in Führung (50.), wenige Minuten später erhöhte Ljubo Puljic nach einer Ecke auf 2:0 (55.). Der VfL bemühte sich zwar um eine schnelle Antwort, aber die Bayern blieben gefährlich und zwangen Börner bei einem Schuss von Karl zu einer starken Parade (61.). Nach einigen kleineren Wolfsburger Chancen öffnete sich dann plötzlich die Tür zum Anschlusstreffer: Nach einem Ausrutscher eines Münchner Innenverteidigers kam Nilas Yacobi an den Ball und schlenzte ihn traumhaft oben rechts zum 1:2 ins Tor (70.). Das Anschlusstor versprach eine heiße Schlussphase am FC Bayern Campus. Die Münchner nahmen im Ballbesitz spürbar das Tempo heraus und gingen nur noch das nötigste Risiko ein. Die Jungwölfe hingegen glaubten weiter an den Erfolg ihrer Aufholjagd, zumal die Gastgeber nach einer Gelb-Roten Karte für Magnus Dalpiaz ab der 82. Minute in Unterzahl agieren mussten. In der verbleibenden Zeit hatte Joker Karlo Simic gleich zweimal die Großchance auf den Ausgleich: Erst traf er nach einem Schuss aus spitzem Winkel nur das Außennetz (83.), dann setzte er einen Kopfball aus kurzer Distanz knapp neben das Tor (89.). In der Nachspielzeit bot sich auch Bruno Katz noch eine aussichtsreiche Gelegenheit, doch sein Schuss aufs kurze Eck wurde stark von Bayern-Keeper Max Schmitt pariert (90.+1). Trotz aller Entschlossenheit und großen Bemühungen blieb es beim knappen 1:2 – das Comeback wurde verpasst und das Aus im Achtelfinale war besiegelt.

Trainerstimme

Daniel Bauer: Erst einmal Glückwunsch an den FC Bayern zum Einzug ins Viertelfinale. Es war ein U19-Spiel auf ganz hohem Niveau. In mir herrschen im Moment große Leere und Enttäuschung, weil wir heute deutlich mehr verdient gehabt hätten. Wir haben ein bisschen gebraucht, um ins Spiel zu finden, aber dann haben die Jungs gezeigt, wofür wir stehen: Arbeit, Fußball und Leidenschaft. Am Ende sind wir leider, wie auch schon bei einigen anderen Niederlagen in dieser Saison, an unserer mangelnden Effektivität gescheitert. Bei der Vielzahl an klaren Möglichkeiten hätten wir das Spiel auf unsere Seite ziehen müssen. Trotzdem kann ich der Mannschaft nur ein großes Kompliment machen: Die Jungs haben unfassbar als Team performt und gezeigt, welche Mentalität in dieser Mannschaft steckt. Da war heute sehr, sehr viel Positives dabei. Das einzige Negative – und leider das Entscheidende im Fußball – war letztlich das Ergebnis.

VfL Wolfsburg U19: Börner – Bürger, Neininger, Ibrisimovic, Dittrich – Köhler, Prokopp (84. Katz) – Hensel (66. Aslanidis), Mandity (58. Soylu) – Yacobi, Benedict (66. Simic)

Tore: 1:0 Chemwor (50.), 2:0 Puljic (55.), 2:1 Yacobi (70.)