Als VfL-Boss GĂŒnter Brockmeyer anrief, musste der junge Dieter Winter kurz ĂŒberlegen. âIch war erst 19 Jahre alt und hatte bislang nur in Berlin gelebt. Da plötzlich seine Heimat zu verlassen und auf eigenen FĂŒĂen zu stehen, ist fĂŒr einen Jugendlichen nicht ganz so leichtâ, erinnert er sich. Doch er sollte diesen Schritt nie bereuen. Ganz im Gegenteil: âIch habe im Beruf sehr schnell FuĂ gefasst, hier Wurzeln geschlagen und meine Frau kennengelernt. Mehr geht eigentlich nicht. Der FuĂball hat mir insgesamt somit sehr viel gegebenâ, bilanziert der 59-JĂ€hrige. âAuch wenn ich mir von meiner aktiven Karriere vielleicht doch etwas mehr erhofft hatte.â
Allzweckwaffe auf dem Feld
Zum VfL kam Winter im WM-Jahr 1974. Unter Imre Farkaszinski hatten die GrĂŒn-WeiĂen gerade die Qualifikation fĂŒr die neue 2. Liga geschafft. Winter, seit seinem zehnten Lebensjahr in Diensten von Hertha Zehlendorf, mit der er vier Jahre zuvor Deutscher A-Junioren-Meister geworden war, sollte helfen, die Wölfe im neuen Unterhaus zu etablieren. Doch die QualitĂ€t der Mannschaft reichte nicht aus. âEs war gleich eine sehr turbulente Saison mit zwei Trainerwechseln und vielen EnttĂ€uschungen. Leider stand am Ende der Abstieg.â Es begannen Fahrstuhljahre fĂŒr den VfL, der mit Trainer Paul Kietzmann direkt wieder aufstieg, erneut aber die Klasse nicht hielt und diesmal auch drittklassig blieb â fĂŒr die nĂ€chsten 15 Jahre. Eine konstante GröĂe im Team war noch bis 1982 Dieter Winter, der bis heute von allen nur âPimpelâ gerufen wird. ZustĂ€ndig war der beidfĂŒĂige, schnelle und athletische Mann auf dem Platz fĂŒr fast alles. âGekommen war ich mal als AuĂenstĂŒrmer. Im Laufe der Jahre habe ich aber ĂŒberall gespielt, auch mal im Mittelfeld oder als rechter Verteidiger.â