Die U20 des VfL Wolfsburg darf sich über drei Punkte gegen den SV Henstedt-Ulzburg freuen. Die Jungwölfinnen drehten in Hälfte zwei einen 0:1-Pausenrückstand zu einem 2:1 und bleiben auch im dritten Spiel zuhause am heimischen Elsterweg mit drei Siegen makellos. Großen Anteil an den drei Punkten hatte auch Torhüterin Anneke Borbe, die in der Nachspielzeit der Partie einen Elfmeter entschärfen konnte. In der Tabelle der Frauen-Regionalliga Nord kletterte die Zweitvertretung des VfL auf Rang fünf und entfernte sich damit deutlich von den abstiegsbedrohten Plätzen. Die U17-Juniorinnen nehmen nach starker Leistung und einer spektakulären Schlussphase gegen den Tabellenzweiten aus Salzgitter einen Punkt und eine Menge Selbstbewusstsein mit in die nächsten Wochen. 4:4 (1:2) hieß es am Ende eines mitreißenden Spiels, in der die Führung mehrfach wechselte. Nach dieser beachtlichen Partie der Mannschaft von Cheftrainer Markus Herbst scheinen die Nachwuchswölfinnen nun endgültig angekommen in der für sie neuen Liga.
Jungwölfinnen drehen Partie
Im Duell mit dem im Abstiegskampf steckenden SV Henstedt-Ulzburg gerieten die U20-Frauen bereits nach zehn Minuten durch Jennifer Michel in Rückstand – eine Ausgangssituation, die man tunlichst vermeiden wollte. Das gab den Gästen die Möglichkeit, sich früh auf die Defensivarbeit zu fokussieren und gegen die spielstarken Jungwölfinnen auf Konter zu setzen. Und in der Tat, der VfL tat sich durchaus schwer, gegen eine kämpfende und tiefstehende Mannschaft aus Henstedt-Ulzburg. In der ersten Hälfte fehlte es an großartigen Höhepunkten innerhalb der Strafräume. Mehr Fahrt nahm das Spiel in der zweiten Halbzeit auf. Kurz nachdem auf beiden Seiten doppelt gewechselt wurde, konnte Yasu Wöhrn den wichtigen Ausgleichstreffer erzielen (62.). Für Wöhrn war das bereits der dritte Treffer in dieser Saison. Damit führt die junge Wolfsburgerin die VfL-interne Torjägerliste an. In der Folge wollten die Jungwölfinnen aber mehr und spielten weiter munter nach vorne. Es dauerte bis kurz vor Schluss, bis die US-Amerikanerin Ebony Madrid das erlösende 2:1 erzielen konnte. Für viele schien das Spiel bereits gelaufen zu sein, doch in der Nachspielzeit entschied sich Schiedsrichterin Nora Lagemann für einen Elfmeterpfiff: Strafstoß in letzter Sekunde für den SV Henstedt-Ulzburg. Das, womit kaum noch einer rechnete, war auf einmal zum Greifen nah für die Gäste: der Ausgleich. Doch im Tor der Jungwölfinnen hatte noch jemand etwas dagegen. Anneke Borbe tauchte nach rechts ab und parierte den halbhoch geschossenen Elfmeter. Kurz darauf ertönte der Schlusspfiff und die Spielerinnen eilten zur Torhüterin, um mit ihr den verdienten, am Ende aber auch etwas glücklichen Sieg zu feiern.
Nachwuchswölfinnen mit Spektakel
Die U17-Juniorinnen starteten ideal ins Spiel. Nach nur drei Minuten brachte Anna Schitteck die Grün-Weißen in Führung. Kurz darauf hatte Mia Gehrkens sogar die Chance auf das 2:0, konnte den Ball aber nicht im Tor unterbringen. Im direkten Gegenzug glich die JSG SC U Salzgitter mit ihrer ersten richtigen Torchance aus (12.) und nur zwei Minuten später gingen die Gäste sogar in Führung (14.). Wieder einmal ein bitterer Doppelschlag gegen die Elf von Herbst, von der sich die Mannschaft bis zur Halbzeit auch nicht wirklich erholen sollte. Aus der Halbzeitpause kam der VfL-Nachwuchs aber gestärkt. Er lieferte ein gutes Spiel ab, mussten nach 15 Minuten in Hälfte zwei aber den nächsten Gegentreffer hinnehmen (50.). Die U17-Juniorinnen waren nach dem erneuten Gegentreffer aber keineswegs entmutigt, sondern kamen mit einer extra Portion Wille und Energie zurück. Unnachgiebig liefen die Nachwuchswölfinnen an und sie sollten sich mit einer spektakulären Schlussphase belohnen. Erst traf Annika Müller nach fabelhafter Flanke von Schitteck zum 2:3 (62.) und nur zwei Minuten später war es Hanna Derendarz mit einem Distanzschuss, die den 3:3-Ausgleich erzielte (64.). Weitere zwei Minuten später zeigte die Schiedsrichterin auf den Punkt: Elfmeter für die Gäste aus Salzgitter. Diesen verwandelte die Jugendspielgemeinschaft zur erneuten Führung (66.). Aber auch das sollte noch nicht der Schlusspunkt der Partie gewesen sein. Wieder vergingen nur zwei Minuten und wieder zeigte die Schiedsrichterin auf den Elfmeterpunkt – diesmal allerdings auf der anderen Seite des Feldes. Dem Strafstoß nahm sich Lene Clausen an und verwandelte sicher (68.) zum 4:4-Endstand. Eine spektakuläre Schlussphase mit vier Toren in sechs Minuten, die dem VfL-Nachwuchs einen wichtigen Punkt und einen gewaltigen Schub fürs Selbstbewusstsein einbringt. Cheftrainer Herbst war voll des Lobes für sein Team und konstatierte: „Fußballerisch machen wir das wesentlich bessere Spiel.“ Besonders stolz war Herbst darauf, dass seine U17 nie aufgegeben hat: „Die Reaktion der Mannschaft nach dem 1:3 und nach dem 3:4 ist phänomenal. Wir haben einfach immer weitergemacht.“ Außerdem freut sich der Coach, dass sich der Aufwand seiner U17 endlich ausgezahlt hat: „Ich bin hochzufrieden damit, dass sich die Mädels endlich für einen engagierten Auftritt belohnen konnten und wir etwas Zählbares mitgenommen haben.“