Kaum Verschnaufpause für die Wölfe: Nach dem 1:1-Unentschieden zum Debüt von Neu-Cheftrainer Martin Schmidt gegen Werder Bremen am Dienstag steht bereits am morgigen Freitagabend, 22. September (Anstoß um 20.30 Uhr), der 6. Bundesliga-Spieltag beim FC Bayern München an. Wenig Zeit für den Schweizer also, um intensiv im taktischen Bereich zu arbeiten. „Ich muss an den Schrauben drehen, an denen man schon drehen kann und an denen es einen Nutzen hat. Irgendwann brauche ich aber längere taktische Trainingseinheiten. Die wirkliche Trainerarbeit auf dem Platz beginnt dann ab der nächsten Woche so richtig“, betonte Schmidt auf der heutigen Pressekonferenz.
„Versuche, einfache Dinge reinzubringen“
Montag nahm Schmidt seine Arbeit bei den Grün-Weißen auf. Innerhalb von nur wenigen Tagen steht nun bereits das zweite Pflichtspiel auf dem Plan. Der Cheftrainer verwies darauf noch einmal: „Es ist mein vierter Arbeitstag. Ich versuche mich ganz klar, auf das Team und das Wesentliche zu fokussieren – das war das erste Spiel, die Nachbereitung und nun die Vorbereitung auf das Spiel gegen Bayern. Es gab noch nicht viel Zeit, um an etwas Anderes zu denken. Das werden wir diese Woche noch knallhart durchziehen. Ich arbeite jetzt mit dem Ist-Zustand und versuche, sehr einfache Dinge reinzubringen.“
„Bayern eine andere Herausforderung“
Der 50-Jährige stellte in seinem ersten Spiel an der Seitenlinie der Wölfe zuletzt auf eine Viererkette in der Verteidigung um, ob diese auch in München genutzt wird, ist jedoch noch nicht sicher. „Grundlegend möchte ich mich bei der Abwehrkette gar nicht festlegen. Die Herangehensweise mit einer Viererkette war dem Bremer Konzept geschuldet. Bayern wird eine ganz andere Herausforderung. Sie sind in der letzten Zone sehr, sehr gut. Da gibt es andere Herangehensweisen“, sagte Schmidt und führte fort: „Man kann fünf, sechs, sieben Spieler hinten reinstellen und ein ‚Vater unser‘ beten, dass es gutgeht. Man kann dort aber auch punkten, indem man mutig ist. Dafür braucht es aber Automatismen, bei denen jedes Rädchen in ein anderes greift. Wir werden eine Variante finden, die passt und uns die Möglichkeit gibt, möglichst lange zumindest um den Punkt kämpfen zu können.“
„Bäume wachsen nicht direkt in den Himmel“
Langfristig hat Schmidt das Ziel, eine stetige Verbesserung seiner Mannschaft erkennen zu können. Bei der Beschreibung wurde er etwas metaphorisch: „Die Bäume wachsen nicht direkt in den Himmel. Man muss sie auch gießen und pflegen. Manchmal muss man etwas Unkraut jäten und manchmal muss man etwas Dünger dazugeben. Jetzt haben wir ein Pflänzchen, das hervorsprießt. Es gilt nun daran zu arbeiten, dass daraus irgendwann ein Baum wird. Man wünscht sich immer, dass es schneller als möglich geht. Aber ich wünsche mir, dass man eine Entwicklung sieht. Wenn sie zu erkennen ist, werden wir in Gefilden sein, in denen man ruhiger arbeiten kann. Das wird unser Anspruch sein.“
Tisserand wieder voll im Training
Gegen die Bayern definitiv nicht dabei sein können im Übrigen die Langzeitverletzten John Anthony Brooks, Jeffrey Bruma und Mario Gomez, der morgen allerdings ins Teamhotel reisen wird und aller Voraussicht nach auch die Rückreise mit der Mannschaft nach Wolfsburg antritt. Besser sieht es dagegen mittlerweile bei Sebastian Jung, Marvin Stefaniak und Elvis Rexhbecaj aus, die am vergangenen Dienstag für die U23 aufliefen. Marcel Tisserand, der gegen Bremen bereits im Kader stand, ist zudem wieder voll ins Training der Grün-Weißen eingestiegen.