Frauen

Alles noch drin

Die VfL-Frauen trennen sich im UWCL-Halbfinal-Hinspiel 2:2 von Arsenal Women.

Die Spielerinnen Pajor und Jonsdottir des VfL Wolfsburg bejubeln ihren Treffer im UWCL Spiel gegen Arsenal.

Ein Sieg war das Ziel, daraus ist trotz einer 2:0-Führung nichts geworden: Die Frauen des VfL Wolfsburg mussten sich im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Women’s Champions League mit einem 2:2 (2:1) gegen Arsenal Women begnügen. Ewa Pajor und Sveindis Jonsdottir hatten den Titelträger der Jahre 2013 und 2014 vor 22.617 Zuschauenden in der Volkswagen Arena in Führung gebracht. Die Entscheidung fällt nun am Montag, 1. Mai (Anstoß um 18.45 Uhr/live auf DAZN), im Londoner Emirates Stadium. Rund 50.000 Fans werden dann erwartet.

Personal

VfL-Cheftrainer Tommy Stroot vertraute der Startformation, die schon acht Tage zuvor beim 5:0-Kantersieg beim FC Bayern München im DFB-Pokal-Halbfinale mit Anpfiff auf dem Platz stand. Im Vergleich zum 3:0-Erfolg beim MSV Duisburg in der FLYERALARMFrauen-Bundesliga waren es fünf Änderungen: Im Tor rückte Merle Frohms wieder für Lisa Weiß zwischen die Pfosten. Darüber hinaus spielten Svenja Huth, Sveindis Jonsdottir, Lena Oberdorf und Lynn Wilms für Rebecka Blomqvist, Kristin Demann, Tabea Waßmuth und Joelle Wedemeyer.

Spielverlauf

Die Partie begann der Bedeutung eines Halbfinals entsprechend – beide Teams waren erst einmal um Kontrolle bemüht. Niemand wollte gleich ins Risiko gehen. Und so gab es zunächst wenig Aktionen in den gefährlichen Zonen. Dies änderte sich aus heiterem Himmel, zu Gunsten der Gastgeberinnen: Pajors Führungstreffer resultierte aus der ersten Chance des Spiels überhaupt und Jonsdottirs schnelles 2:0 war eine Kombination aus gutem Pressing sowie einem Gastgeschenk. Effektiver hätte man die sich bietenden Gelegenheiten nicht nutzen können! Allerdings kam Arsenal in der Folge besser in die Partie, die Wölfinnen waren nun etwas passiver. Dennoch hatten die Londonerinnen keine nennenswerten Tormöglichkeiten – zum Anschluss kamen sie freilich nach einer Ecke trotzdem.


Zu Beginn des zweiten Abschnitts dominierten wieder die Wölfinnen, die den Gegentreffer in der Pause gut verarbeitet hatten. Der eine oder andere Umschaltmoment ergab sich so auch für Arsenal, doch in den war Verlass auf die Grün-Weißen. Und jede arbeitete mit, so wie in der 60. Minute Jonsdottir, die Szenenapplaus für eine Abwehraktion bekam. In der 67. Minute war es die kurz zuvor eingewechselte Waßmuth, die nach einer Hereingabe von Jonsdottir direkt abzog und knapp drüber zielte. Kurz darauf zeigte sich Arsenal kaltschnäuzig und glich aus. Und auch danach ließen die Wölfinnen keineswegs die Köpfe hängen: In der 81. Minute fehlten bei einem Flachschuss von Jill Roord nur wenige Zentimeter. Die Wölfinnen waren dem dritten Treffer näher, doch er wollte nicht fallen. In den vier Minute Nachspielzeit wurde es nach einem Foul an Oberdorf nochmal hitzig – letztlich blieb es beim hart umkämpften Remis.

Tore

  • 1:0 Pajor (19. Minute): Ein langer Ball von Wilms erreicht Jonsdottir, die ihn mit der Brust annimmt und dann in die Gasse auf Pajor spielt. Die Torjägerin, die ihren Bewacherinnen enteilt ist, lässt sich nicht zweimal bitten und schiebt mit rechts ins lange Eck ein. 
     
  • 2:0 Jonsdottir (24. Minute): Was für ein kapitaler Bock im Spielaufbau der Gäste! Diese Spieleröffnung aus dem eigenen Fünfer heraus geht mal richtig schief! Rafaelle möchte den Ball zu Jen Beattie zurücklegen, doch daraus entsteht die perfekte Vorlage für Jonsdottir, die nur noch einschieben muss.
     
  • 2:1 Rafaelle (45. Minute): Beim zweiten VfL-Tor sah sie mehr als unglücklich aus, jetzt bügelt sie ihren Schnitzer aus: Nach einer von Steph Catley ausgeführten Ecke springt Rafelle höher als Oberdorf und köpft ein.
     
  • 2:2 Blackstenius (69. Minute): Der VfL macht das Spiel, Arsenal trifft – in diesem Fall über die rechte Seite. Victoria Pelova setzt sich dort nach Zuspiel von Lotte Wubben-Moy durch und bedient Blackstenius im Zentrum, die aus kurzer Distanz einschiebt.

Trainerstimme

Tommy Stroot: Wir haben gerade Halbzeit in den beiden Partien, von daher beginnt die zweite Halbzeit in London mit einem Gleichstand. Für mich war es heute das erwartet schwere Spiel auf Augenhöhe. Es waren viele Kleinigkeiten, die heute entscheidend waren. Taktische Kniffe, auf die sich der jeweils andere immer wieder einstellen musste. Das war sehr interessant, das kennen wir auch noch aus der letzten Saison. Wenn ich das Spiel heute anhand des Torverlaufs bewerte, dann ist es klar, dass man eine 2:0-Führung am liebsten auch nach London mitnehmen würde. Aber auch bei den Gegentoren waren es wieder Kleinigkeiten, die den Ausschlag gegeben haben, sowohl beim Eckball als auch beim Umschaltmoment zum 2:2. Das ist auf hohem Niveau einfach so. Für uns gilt es nun, dieses Spiel richtig nachzubereiten, das Rückspiel gut vorzubereiten, um dann in London ins Finale einzuziehen. 

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Frohms – Wilms, Hendrich, Janssen, Rauch – Oberdorf, Roord – Huth, Brand (63. Waßmuth), Jonsdottir – Pajor

Ersatz: Weiß, Kiedrzynek (Tor), Agrez, Bremer, Demann, Wolter, Blomqvist, Wedemeyer, Hegering

Arsenal Women: Zinsberger – Maritz, Wubben-Moy, Beattie, Rafaelle – Maanum, Wälti, Pelova (90. Kühl) – McCabe, Blackstenius, Catley (70. Wienroither) 

Ersatz: D`Angelo, Marckese (Tor), Goldie, Agyemang, Harbert, Reid 

Tore: 1:0 Pajor (19.), 2:0 Jonsdottir (24.), 2:1 Rafaelle (45.), 2:2 Blackstenius (69.)

Gelbe Karten: Oberdorf, Roord / McCabe

Schiedsrichterin: Kateryna Monzul (Ukraine)

Zuschauende: 22.617 am Sonntagnachmittag in der Volkswagen Arena 

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfinnen