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Wissenswertes zur letzten Auswärtspartie bei RB Leipzig.

Wenn am morgigen Sonntag der 33. Spieltag nach dem sächsisch-niedersächsischen Duell zwischen RB Leipzig und dem VfL (Anstoß um 20.30 Uhr) beendet ist, könnten für beide Kontrahenten bereits wichtige Entscheidungen gefallen sein. Während den Bullen ein Remis im eigenen Rund reicht, um die Vizemeisterschaft unter Dach und Fach zu bringen, können sich die derzeit auf Rang drei platzierten Wölfe im optimalen Fall bereits ihr Ticket für die Königsklasse sichern. Um diese vorzeitig perfekt zu machen, müssen die Wölfe entweder einen Punkt mehr holen als Frankfurt oder zwei Punkte mehr als Dortmund.

Weitere Daten und Fakten

  • Gute Vorzeichen: Die Punkteausbeute spricht für die Champions-League-Teilnahme der Wölfe, die nun 60 Punkte auf dem Konto haben – und damit so viele Zähler wie nach 32 Spieltagen zuvor nur 2008/2009 (63) und 2014/2015 (65), als am Ende als Meister bzw. Vizemeister der Einzug in die Champions League gelang.

  • Schwache Bilanz gegen Topteams: Warum die Bayern auch dieses Jahr wieder Meister wurden? Weil sie in den entscheidenden Spielen da waren. Kein anderer Verein holte aus den direkten Duellen der Top-5 so viele Punkte wie die Münchner. Das Gegenteil verkörpern Leipzig und Wolfsburg: RB gewann in dieser Bundesliga-Saison noch überhaupt kein Spiel gegen eines der anderen Topteams (vier Remis, drei Niederlagen), der VfL verlor fünf der bisherigen sieben Duelle (ein Sieg gegen Frankfurt und das Remis in der Hinrunde gegen Leipzig). Insgesamt vier Auswärtsniederlagen kassierte Wolfsburg in dieser Bundesliga-Saison, davon drei bei den Topteams Bayern (1:2), Dortmund (0:2) und Frankfurt (3:4). Nun geht es nach Leipzig, wo der VfL vor gut zwei Monaten im Pokal verlor.

  • Leipziger Luft raus? RB verlor drei der vergangenen sechs Bundesliga-Partien und damit genauso viele wie an den vorherigen 26 Spieltagen dieser Saison. Die Bilanz der jüngsten sechs Bundesliga-Spiele ist negativ (zwei Siege, ein Remis, drei Niederlagen), so wurde das Titelrennen dann doch wieder eine klare Angelegenheit für den FC Bayern. Zudem wurde am vergangenen Donnerstag das DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund deutlich mit 1:4 verloren – wodurch die Sachsen auch in dieser Spielzeit titellos bleiben.

  • Oder winken neue Vereinsrekorde? Leipzig hat 64 Punkte auf dem Konto, noch drei fehlen damit zum Vereinsrekord aus der Premieren-Saison in der Bundesliga: 2016/2017 wurden unter Ralph Hasenhüttl 67 Zähler geholt. Damals wurde RB Vizemeister, so weit oben landeten die Sachsen seitdem nie mehr. Zudem war RB lange Zeit die beste Heimmannschaft dieser Bundesliga-Saison, doch nach nur einem Sieg aus den vergangenen vier Heimspielen belegen die Sachsen in der Heimtabelle „nur“ noch Rang zwei (36 Punkte, Bayern 40). Der Leipziger Saisonrekord an Heimpunkten steht bei 38 (2016/2017). Mit einem Sieg gegen die Wölfe könnte folglich auch hier eine neue Vereinsbestmarke erreicht werden.

  • Brekalo bombt: Josip Brekalo war bisher nicht unbedingt als Torjäger aufgefallen und hatte in seinen ersten 113 Bundesliga-Spielen gerade einmal 14 Treffer erzielt (nie mehr als einen pro Partie). Am vergangenen Spieltag gegen Union Berlin platzte dann jedoch der Knoten: Der Kroate schnürte einen Dreierpack und bescherte seiner Mannschaft damit den wichtigen 3:0-Sieg. Mit seinen nunmehr sieben Saisontreffern schob sich Brekalo auf Platz zwei der internen Torschützenliste des VfL – einzig Wout Weghorst traf häufiger (20 Mal).

  • Defensive als Erfolgsbasis: Mit den Bullen und den Wölfen treffen die beiden besten Abwehrreihen dieser Bundesliga-Saison aufeinander. Stabile Defensiven sind jeweils die Basis ihrer guten Spielzeit. Vor allem auch durch ihre starke Arbeit gegen den Ball haben sich die Leipziger (mit 28 die wenigsten Gegentore) und die Wölfe (mit 32 die zweitwenigsten) in der Bundesliga-Tabelle direkt hinter der Super-Offensive von Bayern München eingenistet.

  • Viele weiße Westen: Wesentlichen Anteil an den wenigen Gegentreffern ihrer Teams haben Peter Gulacsi und Koen Casteels, die beiden Keeper, die in dieser Bundesliga-Saison ihren Kasten am häufigsten sauber hielten. Der Ungar spielte 15 Mal zu null, der Belgier 14 Mal.

  • Gute RB-Serie: Leipzig ist gegen den VfL seit sieben Pflichtspielen ungeschlagen (ein Sieg und drei Remis in der Bundesliga sowie drei Siege im DFB-Pokal). Der letzte Wölfe-Sieg gegen die Sachsen datiert vom 24. November 2018, als man in der Bundesliga zu Hause durch ein Tor von Jerome Roussillon mit 1:0 gewann. Das letzte Duell am 3. März dieses Jahres endete im DFB-Pokal-Viertelfinale mit einem 2:0-Heimsieg der Leipziger. Yussuf Poulsen (63. Minute) und der eingewechselte Hee-Chan Hwang (88.) erzielten die Tore.

  • Baku ungeahnt offensiv: Eine ganz starke erste Saison beim VfL spielt Ridle Baku, der beim jüngsten 3:0-Sieg gegen Union die ersten beiden Treffer vorbereitete und auch als Torjäger schon mehrfach glänzte (sechs Saisontore). Das ist umso bemerkenswerter, als der 23-Jährige in knapp der Hälfte seiner 30 Saisonspiele für die Wölfe als Außenverteidiger auflief und er in seiner Zeit in Mainz offensiv nur selten auffällig geworden war (drei Treffer in 50 Bundesliga-Spielen für den FSV). Sein erstes Bundesliga-Tor hatte Baku gleich bei seinem Debüt erzielt: am 29. April 2018 bei einem 3:0-Sieg gegen Leipzig.

  • Weghorst will Wiedergutmachung: Besonders heiß auf die Partie in Leipzig dürfte Wout Weghorst sein. Im Pokal-Viertelfinale vor gut zwei Monaten vergab der Niederländer in der ersten Hälfte beim Stande von 0:0 einen Strafstoß und damit die Führung auf dem Fuß. Wer weiß, wie das Pokalfinale am Donnerstag geheißen hätte, hätte Weghorst damals getroffen.

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