Der VfL Wolfsburg hat auch im zweiten Gruppenspiel der Königsklasse die Punkte geteilt. Im Heimspiel gegen das spanische Spitzenteam FC Sevilla erreichte die Elf von Cheftrainer Mark van Bommel am Mittwochabend ein 1:1 (0:0). Renato Steffen brachte die Grün-Weißen vor 11.733 Zuschauenden in der Volkswagen Arena auf die vermeintliche Siegerstraße (48.), ehe den Spaniern durch einen umstrittenen von Ivan Rakitic verwandelten Foulelfmeter (87.) noch der späte Ausgleich gelang. In der Tabelle der Gruppe G blieb der VfL mit nun zwei Zählern Dritter. Sein nächstes Spiel bestreitet Grün-Weiß bereits am kommenden Samstag, 2. Oktober (Anstoß um 15.30 Uhr), wenn Borussia Mönchengladbach in der Volkswagen Arena gastiert.
Personal
Die Ausfallliste mit Paulo Otavio, William, Bartosz Bialek und Xaver Schlager hatte sich um einen Namen verlängert, da John Anthony Brooks wegen seines Platzverweises im ersten Gruppenspiel gesperrt war. Gegenüber dem jüngsten Ligaeinsatz in Hoffenheim stellte van Bommel auf zwei Positionen um. Für besagten Brooks begann Sebastiaan Bornauw, außerdem rückte Steffen für Maximilian Philipp ins Team. Sevillas Chefcoach ließ seine Mannschaft, die dreifach verändert war nach dem letzten Ligaspiel (2:0 gegen Espanyol Barcelona), komplett ohne ehemalige Bundesligaprofis beginnen: Rakitic und Thomas Delaney saßen wie Karim Rekik und Ludwig Augustinsson zunächst auf der Bank.
Spielverlauf
Im ersten Champions-League-Spiel in der Volkswagen Arena seit gut fünf Jahren biss sich die VfL-Offensive an der besten Abwehr Spaniens anfangs die Zähne aus. Nach 20 Minuten verschaffte sich Steffen einmal den Platz, um zum Fernschuss zu kommen, aber verzog. Als nächstes brachte erst wieder Maximilian Arnold das Gästetor in Gefahr, als er einen direkten Freistoßball über die Querstange schoss (45.+3). Die übrige Halbzeit verkam zum intensiven Abnutzungskampf. Bei ständig wechselndem Ballbesitz, aber dennoch hohem Tempo setzten sich beide Teams mit forschem Pressing unter Dauerstress. Die Folge war eine geringe Nettospielzeit, in der Sevilla, analog zu den Wölfen aktuell Dritter der Primera Division, dominierte und auch häufiger zu Torszenen kam. Die brenzligsten Situationen, jeweils gegen Rafa Mir, bereinigten Jerome Roussillon (22.) und Kevin Mbabu (30.). Ein ganz anderes Spiel ergab sich mit Wiederbeginn, da der VfL seinen bislang stärksten Angriff zum Führungstor nutzte (48.). Kämpfen, konzentrieren und möglichst klug kontern hieß fortan die Devise. Ein hochspannender Schlagabtausch kam in die Gänge. Da Weghorst zwei prächtige Chancen (55./72.) in Gegenstößen ausließ, blieben die Andalusier im Spiel und kamen durch eine sehr überraschende Strafstoßentscheidung plötzlich zum Ausgleich (87.). Fast wäre es für die Wölfe sogar noch dicker gekommen, da es in der Nachspielzeit noch einmal im VfL-Strafraum brannte (90.+1). Zumindest das 1:1 bekam Grün-Weiß in einer äußerst hektischen Schlussphase mit zehn Mann aber verteidigt.