23.03.2024, 17.45 Uhr
Volkswagen ArenaSa., 23.03.2024 / 17.45
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Abpfiff: Alle Highlights des Spiels

Vorentscheidung im Titelrennen

Die VfL-Frauen verlieren das Top-Duell gegen den FC Bayern deutlich mit 0:4 und liegen nun sieben Punkte hinten.

Die Wölfinnen haben das Topspiel gegen den FC Bayern MĂŒnchen vor der Rekordkulisse von 24.437 Zuschauenden in der Volkswagen Arena klar mit 0:4 (0:0) verloren. Ex-Wölfin Pernille Harder (48.), Klara BĂŒhl (57.), Lea SchĂŒller (76.) und Georgia Stanway (87.) entschieden die Partie nach der Pause zugunsten der eiskalt agierenden Bayern-Frauen. Damit liegt der FCB nun satte sieben Punkte vorne und macht einen großen Schritt Richtung Titelverteidigung. Am kommenden Samstag, 30. MĂ€rz, empfĂ€ngt die Elf von Tommy Stroot, dann wieder im AOK Stadion, die SGS Essen zum DFB-Pokal-Halbfinale. Anpfiff der Partie ist 13 Uhr.

Personal

Nach der bitteren 1:2-Niederlage bei der TSG Hoffenheim, durch welche der Abstand zum FC Bayern auf vier Punkte angewachsen war, musste VfL-Cheftrainer Stroot seine Startformation zwangslĂ€ufig an einer Stelle Ă€ndern: Nicht einsatzfĂ€hig war die in Hoffenheim mit Knieproblemen ausgewechselte Alexandra Popp. Umso wichtiger, dass sich mit Ewa Pajor die beste TorschĂŒtzin der Liga wieder gesund zurĂŒckmelden konnte. Ansonsten Ă€nderte sich personell nichts auf Wölfinnen-Seite. Neben Popp fehlten auch weiterhin Lena Lattwein (Knie-OP), Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss) und Tabea Sellner (wird 2024 Mutter). Stroots GegenĂŒber Alexander Straus sah nach dem jĂŒngsten 5:0-Kantersieg ĂŒber RB Leipzig erneut keinerlei Anlass, seine Erfolgself zu verĂ€ndern und schenkte derselben Bayern-Anfangself wie zuletzt das Vertrauen.

Spielverlauf

Was fĂŒr eine elektrisierende Vorfreude das Spitzenduell ausgelöst hat, war an der mit der Rekordkulisse von 24.437 Zuschauenden in der gut gefĂŒllten Volkswagen Arena abzulesen. Bei besten Bedingungen musste es fĂŒr die grĂŒn-weißen Frauen darum gehen, durch einen Sieg im direkten Duell bis auf einen ZĂ€hler an die MĂŒnchnerinnen heranzurĂŒcken und damit den Titelkampf offen zu halten. Dementsprechend aggressiv und wach begannen die Wölfinnen. Die erste Torchance erarbeiteten sich aber die GĂ€ste, als sie im Anschluss an einen Konter bei einem Heber Giulia Gwinns nur die Latte trafen (4.). Aber auch die Stroot-Elf kam zu ihrem HochkarĂ€ter: Mit eigenem Ballgewinn leitete Sveindis Jonsdottir selbst ein und tauchte nach Doppelpass mit Pajor freistehend vor Bayern-Schlussfrau Maria-Luisa Grohs auf, verfehlte mit links aber haarscharf das GehĂ€use (13.). Nicht wirklich gefordert wurde Grohs auch bei Marina Hegerings Aufsetzer aus der Distanz (17.). Das sollte dann auch schon die vorletzte Aktion von der VfL-Innenverteidigerin gewesen sein, die sich kurz darauf ohne Fremdeinwirkung eine Wadenverletzung zuzog und fĂŒr Nuria Rabano raus musste (24.). Die Kontrahentinnen begegneten sich auch in der Folge weiterhin auf Augenhöhe, Jule Brandt auf der einen (25.) und die Ex-Wölfin Harder auf der anderen Seite (31., 33) verzogen aber ihre AbschlĂŒsse. GefĂ€hrlicher wurde es dann vor der Pause noch einmal durch Bayerns NationalstĂŒrmerin Lea SchĂŒller, die an der stark reagierenden Merle Frohms scheiterte (35.).

Mit frischem Schwung kam GrĂŒn-Weiß aus der Kabine und sorgte gleich zweimal durch Pajor (46.) und Jonsdottir (47.) fĂŒr Gefahr, bevor Harder dann jedoch einen schnellen FCB-Konter zur GĂ€stefĂŒhrung abschloss und damit fĂŒr den ersten VfL-Schockmoment sorgte (48.). Nur knappe zehn Minuten spĂ€ter sollte dann bereits Nummer zwei folgen, als Damjanovic nach Klara BĂŒhls Eckball das SpielgerĂ€t zum 2:0 in die Maschen verlĂ€ngerte (57.). Die Bayern zeigten sich vorm Tor entscheidend effektiver als die Wölfinnen, die ihrerseits mit aussichtsreichen KopfbĂ€llen von Brand (56.) und Jonsdottir (59.) das GehĂ€use verfehlten. Auch der Distanzversuch der eingewechselten Lynn Wilms brachte Grohs im Bayern-Tor nicht zum Schwitzen (69.). Nachdem die starke BĂŒhl in der 74. Minute gegen die glĂ€nzend parierende Frohms den endgĂŒltigen Wolfsburger Knockout noch verpasste, erledigte SchĂŒller das dann mit dem 3:0 zwei Minuten spĂ€ter. Das folgende 4:0 der Straus-Elf durch Stanway (86.) setzte dann den Schlussstrich unter eine letztendlich deutliche, aber im Ergebnis zu hohe Niederlage.

Tore

0:1 Harder (48.): Mitten ein die druckvolle Startphase der Wölfinnen setzen die Bayern ĂŒber BĂŒhl einen blitzsauberen Konter und ausgerechnet Harder ist es, die all ihre individuelle Klasse ausspielt, am rechten Strafraumeck Hendrich aussteigen lĂ€sst und das Leder mit links in die Maschen setzt. Ist das schon die Vorentscheidung um den Titel?

0:2 BĂŒhl (57.): Die Bayern prĂ€sentieren sich eiskalt. BĂŒhl bringt eine Ecke von links herein. Aufs Tor gezogen verpassen letztlich Freund und Feind, so dass das das SpielgerĂ€t den Weg ĂŒber das rechte Aluminium direkt in den VfL-Kasten findet. Wahnsinn! War es das schon?

0:3 SchĂŒller (76.): Wie abgezockt sind die denn? Jetzt lĂ€uft alles bei den Bayern. Perfekter Schnittstellenpass von Harder auf SchĂŒller – und die FCB-Sturmspitze bleibt ganz cool und schiebt zum 3:0 ein.

0:4: Stanway (87.): Jetzt wird es ganz bitter! Stanway zieht von der Strafraumkante ab, Hendrich fĂ€lscht unglĂŒcklich ab – und die Murmel rollt zum vierten mal ĂŒber die Torlinie.

Trainerstimmen

„Ich habe ein Topspiel gesehen, was in vielen Phasen so war wie erwartet mit dominanten Phasen mal auf der einen und dann auf der anderen Seite. Es war ein Battle auf internationalem Niveau. Kleine Momente sind so entscheidend in einem solchen Spiel – und solche kleinen Momente gab es dann auch heute. Es war zunĂ€chst ein typisch ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten.

Mit dem 0:1 wussten wir, dass wir hier heute eine gewisse Entscheidung wollen, was heißt, dass wir sieben Punkte RĂŒckstand nicht akzeptieren können und alles dafĂŒr tun wollen, um als Gewinner vom Platz zu gehen. Das geht mit einem gewissen Risiko einher. Das bedeutete besonders nach dem 0:2, gewisse RĂ€ume freizugeben und weiterhin offensiv anzulaufen. Das war das einkalkulierte Risiko, das wir eingegangen sind. Wir haben heute ein SchlĂŒsselspiel um die Meisterschaft verloren.“

„Auch wenn das Ergebnis etwas anderes aussagt, war ein enges Spiel, zuerst sogar sehr eng. Wolfsburg hatte eine Riesenchance. HĂ€tten sie die verwandelt, wĂ€re es möglicherweise anders gelaufen. Als wir dann getroffen haben, haben wir es gut gemacht und waren sehr diszipliniert. Das 2:0 durch eine direkte Ecke zeigt, dass in besonderen Phasen vieles funktioniert. Nach dem 2:0 hatten wir dann eine gute Spielkontrolle. Ich bin sehr glĂŒcklich.“

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Frohms – Wedemeyer (58. Wilms), Hendrich, Hegering (24. Rabano), Janssen – Huth, Oberdorf, Hagel (58. Endemann) – Jonsdottir, Pajor (79. Xhemaili), Brand (79. Kalma)

Ersatz: Schmitz (Tor), KĂŒver, Nemeth, Demann

FC Bayern MĂŒnchen: Grohs – Gwinn (90. T. Hansen), Viggosdottir, Sembrandt, Naschenweng – Zadrazil (89. Kerr), Stanway – Harder (90. Dallmann), Damjanovic (77. Lohmann), BĂŒhl (83. Eriksson) - SchĂŒller

Ersatz: Wellmann (Tor), Belloumou, Bayings, Sehitler

Tore: 0:1 Harder (48.), 0:2 BĂŒhl (57.), 0:3 SchĂŒller (76.), 0:4 Stanway (87.)

Gelbe Karten: - / Naschenweng, Stanway, Harder

Schiedsrichterin: Fabienne Michel (Gau-Odernheim)

Zuschauende: 24.437 am Samstagnachmittag in der Volkswagen Arena

Videos

  • Frauen

    Bitteres 0:4

    Wölfe TV mit den Highlights des 17. Spieltags zwischen den Wölfinnen und dem FC Bayern MĂŒnchen.

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  • Frauen

    „Es hat einfach nicht sein sollen!“

    Nach dem Spiel gegen Bayern sprach Wölfe TV mit Ewa Pajor, Kathrin Hendrich, Merle Frohms und Tommy Stroot

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