Frauen

Zwischen Jetlag und WM-Feeling

Lena Lattwein berichtet im Interview über die finalen Vorbereitungen auf das erste WM-Spiel der deutschen Mannschaft in Australien.

VfL-Wolfsburg-Spielerin Lattwein im Trainingslager des DFB-Teams.Quelle: DFB/Sofieke van Bilsen

Am Montag steigt die deutsche Nationalmannschaft mit dem Spiel gegen Marokko in die FIFA Frauen-Weltmeisterschaft ein. Kurz vor dem Start spricht VfL-Spielerin Lena Lattwein im Interview über die Schwerpunkte bei den letzten Trainingseinheiten, bevor es ernst wird. Außerdem erzählt sie, wie das WG-Leben im Quartier der deutschen Mannschaft, das 90 Kilometer außerhalb von Sydney liegt, aussieht. Dort wohnt die 23-Jährige als eine von gleich zehn Wölfinnen, die im Kader des DFB-Teams sind

Lena Lattwein, wie waren die ersten Tage in Australien und wie sind die Bedingungen vor Ort?

Lena Lattwein: In den ersten Tagen hier ging es erst einmal darum, sich an die Zeitumstellung zu gewöhnen. Das ist uns allen aber schnell sehr gut gelungen. Ab und an klagen Spielerinnen noch über unruhige Nächte, aber das ist eher die Ausnahme. Wir sind in einer schönen, sehr abgelegenen Anlage umgeben von einem Golfplatz und fahren zum Platz circa 15 Minuten mit dem Bus. In unserem Base Camp teilen wir uns Zweier-Apartments, sodass der Aufenthalt in gewisser Weise einem WG-Leben gleicht. Tischtennisplatten, Mountainbikes, ein Indoor-Pool und Tennisplätze stehen uns zur Verfügung und die Teqball-Platte darf natürlich auch nicht fehlen. Wir haben hier also rundum gute Bedingungen. 

Bis zum ersten Spiel sind es nur noch wenige Tage. Wie groß ist die Vorfreude auf den Turnierstart? 

Lena: Es wird nun wirklich Zeit, dass es losgeht. Die Vorbereitung in Herzogenaurach und die Trainingszeit hier vor Ort waren lange. Wir haben uns alle danach gesehnt, dass das Turnier beginnt und das WM-Feeling aufkommt. Jetzt freuen wir uns darauf, dass wir uns endlich gegen andere Nationen beweisen können. 

Worauf liegt momentan der Fokus im Training und seid ihr bereit für den Turnierstart?

Lena: Das Trainerteam hat die Vorbereitung in Herzogenaurach analysiert und speziell nach den beiden Vorbereitungsspielen noch inhaltliche Schwerpunkte gesetzt, die wir in der Zeit hier trainiert haben. Dazu gehören neben individualtaktischen Inhalten auch Offensivthemen wie Flanken, Boxbesetzung und Tiefe bedrohen. Defensivschwerpunkte sind das Umschaltspiel nach Ballverlust und die Tiefensicherung. Wir haben – zur Freude von uns Spielerinnen – die Themen aber überwiegend in Spielformen umgesetzt und konnten uns ordentlich austoben. In den nächsten Tagen werden die letzten Spielvorbereitungen in Bezug auf den ersten Gruppengegner Marokko getroffen und dann kann es losgehen. 

Wir haben schon viel Witziges aus der WG von Merle Frohms und Ex-Wölfin Sara Doorsoun gesehen, mit wem teilst du dir ein Apartment und wie läuft das Zusammenleben?

Lena: Ich teile mein Apartment mit Poppi. Jede von uns weiß, wie die andere tickt, das macht das Zusammenleben einfach. Bisher hatten wir allerdings ziemlich volle Tagespläne, sodass wir uns wenig in unseren Apartments aufgehalten haben. Ich kann also noch nichts Spannendes über Tierbesuche oder Haushaltsunfälle berichten. 

Das sind die Spiele der deutschen Mannschaft in der Gruppenphase:

  • Montag, 24. Juli, 10.30 Uhr: Deutschland – Marokko (live im ZDF)
     
  • Sonntag, 30. Juli, 11.30 Uhr: Deutschland – Kolumbien (live in der ARD)
     
  • Donnerstag, 3. August, 12 Uhr: Südkorea – Deutschland (live im ZDF)