Frauen

Wölfinnen wollen im 100. Champions-League-Duell Istanbul schlagen

Das sagen die Cheftrainer und Wölfin Janina Minge vor dem Rückspiel im AOK Stadion.

Nach dem 5:0-Erfolg im Istanbuler Atatürk-Olympiastadion wollen die VfL-Frauen zuhause nachlegen: Am morgigen Mittwoch, 20. November, treffen sie ab 18.45 Uhr im AOK Stadion auf Galatasaray Istanbul (live auf DAZN und im DAZN-Livestream auf YouTube). Drei weitere Punkte wären wichtig, damit die Grün-Weißen realistische Chancen auf den Viertelfinal-Einzug in der UEFA Women’s Champions League behalten. Für das Match sind über den Wölfeshop und an den Tageskassen noch Tickets erhältlich. 

Istanbul ist „in einer neuen Stadt“

Die Istanbulerinnen haben am vergangenen Wochenende in der türkischen Super League mit 3:2 gegen Fatih Vatan Spor gewonnen. Dabei war das Team in der ersten Hälfte zunächst in Rückstand geraten, ehe es in der zweiten Hälfte aufdrehte und zwischenzeitig mit 3:1 führte. Am Dienstag haben die Istanbulerin bereits ihr Abschlusstraining im Wolfsburger AOK Stadion absolviert. Für die amtierenden türkischen Meisterinnen ist es die erste Champions-League-Teilnahme überhaupt. Dementsprechend ungewohnt ist für sie die Belastung, wie Cheftrainer Metin Ülgen in einer Medienrunde betonte: „Der türkische Fußball ist es nicht gewohnt unter der Woche und am Wochenende zu spielen und wir haben zurzeit eine sehr intensive Phase.“ Seine Mannschaft ist im körperbetonten und schnellen Spiel in der Champions League noch nicht erprobt. „Wir sind quasi in einer neuen Stadt und versuchen, gerade unsere Orientierung zu finden“, zog er einen Vergleich heran. Er sieht die Teilnahme deshalb auch als wichtiger Lernerfahrung für seine Mannschaft. Für das Spiel gegen die Wölfinnen morgen sagt er: „Wir möchten versuchen, zu kontern und gegenzuhalten.“

Wölfinnen wollen Qualität im Kader nutzen

Die VfL-Frauen wollen nach dem wenig Glanzvollen aber umso wichtigeren 3:1-Sieg gegen den 1.FFC Turbine Potsdam am morgigen Mittwoch auch spielerisch wieder mehr überzeugen. Die derzeitigen Tabellenführerinnen der Google Pixel Frauen-Bundesliga haben am Dienstagnachmittag ihr Abschlusstraining im strömenden Regen am Elsterweg absolviert. Im Anschluss stellten sich VfL-Cheftrainer Tommy Stroot und Neuzugang Janina Minge in einer Medienrunde den Fragen der Journalistinnen und Journalisten.

Vor dem Spiel gegen Galatasaray Istanbul sprach Stroot mit den Medien über…

…die Personalsituation: Camilla Küver, Caitlin Dijkstra und Kristin Demann fallen weiterhin aus. Bei Caitlin ist es aber so, dass sie heute ihr erstes komplettes Mannschaftstraining absolviert hat. Insgesamt ist sie auf einem tollen Weg, sodass wir davon ausgehen, dass wir sie im Dezember auch im Spiel zurückerwarten können. Mit Luca Papp fällt außerdem eine weitere Spielerin aus, die auch schon das Spiel gegen Potsdam verpasst hat. Sie hat leichte muskuläre Probleme, sodass wir nicht erwarten, dass sie vor der Länderspielpause zurückkommt.

…mögliche Rotationen: Grundsätzlich ist das ja immer ein bisschen davon abhängig, was man vorher gemacht hat. Klar ist, dass die eine oder andere Spielerin zurückkommen wird. Jani hat im Spiel gegen Potsdam in den letzten Minuten noch mitgewirkt. Bei ihr kann ich vorwegnehmen, dass ich fest davon ausgehe, dass sie dieses Mal in der Startelf stehen wird. Wir wissen, dass das ein Riesenvorteil vom VfL Wolfsburg ist, dass wir eine so große Qualität im Kader haben. Die wollen wir immer wieder auch nutzen. 

…erfolgreiche Spiele und vermeintlich einfache Gegner: Wir wissen, wo wir herkommen und, dass wir am Anfang dieses Blockes auch in der Pflicht waren, diese Ergebnisse zu holen. Mittlerweile sind wir drei Wochen weiter und es ändern sich Perspektiven. In vielen Spielen bekommen wir jetzt die Favoritenrolle zugespielt. So sehe ich es aber nicht und so sehen unsere Spielerinnen es auch nicht, weil wir weiterhin in einem Prozess sind und Stabilität für den Gesamtkader entwickeln wollen. Es geht darum, dass wir in diesen Englischen Wochen funktionieren müssen. Dabei geht es vor allem darum, auf mentaler Ebene keinen Gegner zu unterschätzen. 

…Janina Minge: Sie spielt diese Englischen Wochen in einer Frequenz und einer Qualität, die alles andere als normal sind. Deshalb möchte ich ihr dafür ein Riesenlob aussprechen. Sie ist eine Spielerin, die wir eher bremsen als irgendwie pushen müssen. Sie geht in sehr vielen Themen absolut voran und übernimmt auf eine gewisse Art und Weise schon Führung. Dass sie hier so schnell hereinwächst, war sicherlich nicht für alle unbedingt so zu erwarten. Sie ist in Sachen Spielrhythmus und defensiver Stabilität ein ganz wichtiger Faktor für unser Spiel. 

…das 100. Champions-League-Spiel des VfL: Das ist eine Marke die sehr, sehr besonders ist. Es gibt nicht viele Mannschaften, die das nachweisen können. Von daher zeigt das, wie der VfL Wolfsburg den Frauenfußball in den vergangenen Jahren geprägt hat.

Janina Minge sprach vor dem Spiel gegen Istanbul über…

…ihre erste Champions-League-Saison: Auf jeden Fall ist es etwas Besonderes. Man hat als kleines Kind immer davon geträumt, mal Champions League spielen zu dürfen. Wenn man dann unter Flutlicht einläuft und die Hymne läuft, dann ist das etwas extrem Besonderes. Ich glaube, das wird auch im zehnten oder 20. Spiel noch so sein. 

…das Lob ihres Trainers: Ich freue mich natürlich extrem darüber, dass ich so gutes Feedback bekomme. Natürlich war es mein Ziel, hierher zu kommen und möglichst viel zu spielen. Dass es jetzt so gut läuft, konnte ich ja selbst nicht wissen. Ich bin aber auch eine Person, die Dinge ausprobiert und guckt, wie sie funktionieren. Mir fällt es hier aber auch dadurch leicht, dass ich in einer Supermannschaft spiele und zum Beispiel eine Kathy oder eine Marina neben mir habe. 

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