Frauen

„Wir wissen, was uns erwartet“

VfL-Spielerin Kathrin Hendrich berichtet kurz vor der Abreise zur WM über die Vorbereitung und die Stimmung im deutschen Team.

VfL-Wolfsburg-Spielerin Kathrin Hendrich läuft mit dem Ball während eines Spiels der Deutschen Nationalmannschaft.

Die deutsche Nationalmannschaft macht sich am Dienstagabend auf den Weg zur FIFA Frauen-Weltmeisterschaft in Australien und Neuseeland. Insgesamt 24 Spielerinnen sowie das Trainer- und Betreuerteam fliegen zunächst nach Sydney. Von dort aus bringt ein Bus die deutsche Mannschaft in ihr WM-Quartier, das rund 100 Kilometer von der australischen Metropole entfernt liegt. VfL-Spielerin Kathrin Hendrich ist eine von zehn Wölfinnen im deutschen Kader. Im Interview spricht sie kurz vor der Abreise über Erkenntnisse aus der Vorbereitung und darüber, warum sie sich auch unterwegs wie zuhause fühlt.

Kathrin Hendrich, wie ist die Stimmung kurz vor dem Abflug?

Kathrin Hendrich: So langsam steigen die Nervosität und die Vorfreude bei mir. Wir waren seit Samstag größtenteils nochmal bei Familie und Freunden, um Kraft zu tanken. Am Dienstagabend fliegen wir dann um 23 Uhr in Frankfurt los. Ich glaube, wir können es alle kaum erwarten, dass es endlich so weit ist.

Wie liefen die beiden Vorbereitungslehrgänge in Herzogenaurach aus deiner Sicht?

Kathrin: Die Vorbereitung lief an sich gut, wir haben viel trainiert. Beim ersten Lehrgang haben wir das meiste in Kleingruppen gemacht, weil wir alle unterschiedliche Ausgangssituationen hatten – die einen hatten ein bisschen länger Pause, die anderen nur wenig. Deshalb musste man individuell abstimmen, wer wie an die Belastung herangeführt wird. Im zweiten Lehrgang haben wir viel zusammen gemacht und im mannschaftstaktischen Bereich gearbeitet. Von daher lief das Training an sich gut. Natürlich waren die Spiele alles andere als zufriedenstellend.

Du sprichst den knappen Sieg gegen Vietnam und die Niederlage gegen Sambia an. Inwieweit beschäftigt dich und euch das verlorene Spiel noch?

Kathrin: Die Niederlage ärgert uns sehr. Das ist etwas, was einem immer ein bisschen nachhängt. Andererseits ist es manchmal gar nicht schlecht zu sehen, was noch nicht so gut läuft. Deshalb kann so ein Spiel als Wachrüttler auch wertvoll sein. Wir werden das, was nicht gut geklappt hat, nochmal genau analysieren und daraus lernen. Außerdem wissen wir jetzt umso mehr, was uns bei der WM erwarten wird.

Du bist eine von zehn Wolfsburgerinnen, die mit zur WM fahren dürfen. Wie ist es, bei der Nationalmannschaft mit so vielen Vereinskolleginnen unterwegs zu sein?

Kathrin: Bei der Nationalelf kennen wir uns eigentlich alle von den U-Mannschaften oder weil wir schon im Verein zusammengespielt haben. Die anderen sind deshalb auch keine Unbekannten. Aber klar, mit Vereinskolleginnen ist es nochmal vertrauter. Man hat das Gefühl, zuhause zu sein, obwohl man unterwegs ist. Das ist auf jeden Fall hilfreich. Zumal wir uns untereinander alle sehr gut verstehen.

Kommen wir zurück zur anstehenden Reise nach Australien. Hast du einen Talisman oder Ähnliches, was du mitnimmst?

Kathrin: Ich habe ein Armbändchen von meinem Freund und einen Koala von meinen Nichten, die ich als Glücksbringer mitnehmen werde.