Frauen

Weiter an der Weser

Die VfL-Frauen wollen ihre Siegesserie beim SV Werder Bremen fortsetzen.

Es ist das fünfte Spiel innerhalb von 16 Tagen und der Abschluss der zweiten englischen Woche in Folge: Am kommenden Sonntag, 30. Oktober (Anstoß um 16 Uhr / live auf Magenta Sport), gastieren die Frauen des VfL Wolfsburg in der FLYERALARM  Frauen-Bundesliga beim SV Werder Bremen. Mit einem Sieg im Nordduell, das auf Platz 11 des Weserstadions stattfindet, wären die Wölfinnen auch nach dem sechsten Spieltag Tabellenführer. Verfolger Eintracht Frankfurt ist bereits am Samstag in Hoffenheim gefordert, kann also vorlegen.

Zu Hause noch ungeschlagen

Die Rollen im Vergleich der Grün-Weißen sind klar verteilt, dafür spricht schon die Statistik: In bislang zehn Liga-Duellen setzten sich die Wolfsburgerinnen zehn Mal durch, das Torverhältnis beträgt 40:4. Das letzte Aufeinandertreffen am Bremer Osterdeich verlief allerdings nicht so entspannt, wie es diese Zahlen vermuten lassen. Bis zu 78. Minute hielten die Werder-Frauen ein 0:0, ehe Kathrin Hendrich und Ewa Pajor den 2:0-Erfolg des Favoriten sicherstellten. Wenn die Bremerinnen punkten, dann bevorzugt zu Hause. Das zeigt sich auch bereits in der aktuellen Saison, wenngleich die Gegner 1. FFC Turbine Potsdam (1:1) und MSV Duisburg (0:0) in die Kategorie jener Teams fallen, gegen die gepunktet werden sollte, um in der Liga zu bleiben. Genau das ist die Zielsetzung der Schützlinge von Trainer Thomas Horsch. Gelingt dies, ist in den nächsten Jahren auch ein Blick in andere Tabellenregionen denkbar. Fest steht: Auch an der Weser will man seinen Teil zum aktuellen „Hype“ beitragen. Die Partie gegen den SC Freiburg Ende November wird im Weserstadion ausgetragen – der erste Ausflug ins große Stadion in der 15-jährigen Geschichte der Werder-Frauen.

„Stolz, wie die Gruppe es löst“

Am gestrigen Donnerstag kehrten die VfL-Frauen vom mit 2:0 gewonnenen UWCL-Gruppenspiel bei Slavia Prag zurück – sogar etwas früher als geplant. Letzteres ist eigentlich nur eine Randnotiz, auf der anderen Seite: Gerade in englischen Wochen ist jede „gewonnene“ Minute mit Blick auf die Regeneration ein Gewinn. Apropos gewonnen: Die Zeitumstellung sorgt für eine weitere Stunde mehr bis zum Anstoß des ohnehin späten Sonntagsspiels. Am heutigen Freitag hatten die Spielerinnen frei, ehe es morgen mit den üblichen Abläufen vor einem Auswärtsspiel weitergeht: Abschlusstraining, gemeinsames Mittagessen, Abfahrt nach Bremen. Frei hatte VfL-Cheftrainer Tommy Stroot nicht, zumindest nicht ganztägig. Am Nachmittag nahm sich der Coach Zeit für die wöchentliche Medienrunde. Dabei ging es um…

…die Personalsituation: Tabea Waßmuth und Katarzyna Kiedrzynek fallen weiterhin aus. Mit Sara Agrez haben wir außerdem eine Spielerin, die Corona-positiv getestet worden ist und dementsprechend erstmal nicht zur Verfügung steht. Hinter dem Einsatz von Marina Hegering steht zudem zumindest für dieses Wochenende noch ein Fragezeichen.

…den Gegner: Generell ist es so, dass Bremen eine top eingestellte Mannschaft hat, die sich komplett auf ihre Qualitäten beschränkt. Bei sämtlichen ehemaligen Aufsteigern und Teams, die sich im Abstiegskampf befinden, was bei Werder in den letzten Jahren der Fall gewesen ist, ist das die Kunst. Sie wissen, was sie können und bringen das immer wieder so auf den Platz, so dass die Bremer durchaus unangenehm sein können und man in den Spielen mit ihnen nichts geschenkt bekommt. Man muss sich auch dort die Punkte mit einer guten Leistung verdienen.

…Werders Chancen auf den Klassenerhalt: Bremen hat die Qualitäten, über dem Strich zu landen. Auf Dauer wird die gute Einstellung, die die Mannschaft hat, auch belohnt. Ich glaube, dass sie ihre Hausaufgaben vor allem in den direkten Duellen immer wieder macht und ihre Punkte einfahren wird. Aber an diesem Wochenende soll das nicht so sein.

…eine eventuelle Rotation: Es muss schon Sinn machen, weil wir auch auf unsere Ziele achten müssen, die wir für uns selbst haben. In dem Moment, in dem man besser ist als sein direkter Konkurrent, hat man die Möglichkeit, Spielzeit zu bekommen. Die Wechselmomente und wie Spielerinnen reinkommen, ist letztlich ganz entscheidend. Dass wir rotieren, haben wir in den letzten Spielen immer wieder gezeigt. Wir haben alle Mädels in einer guten Verfassung zur Verfügung und das ist die Ausgangsposition, aus der wir Entscheidungen treffen müssen.

…die Herangehensweise der gegnerischen Teams: Ich sehe, dass die Mannschaften die Spiele gegen uns anders angehen. Aber nicht mit einer sehr tiefen Verteidigung, sondern mit wesentlich mehr Respekt als in der Vergangenheit. Dadurch, dass es vielleicht ein absolutes Bonus-Spiel ist, fällen sie ganz andere Entscheidungen. Die eine Mannschaft ist etwas mutiger, die andere etwas passiver. Wir können deswegen nicht genau abschätzen, was uns erwartet und gucken, was wir besser machen können.

…den Eigenantrieb der Wölfinnen: Ich kann die ganze Gruppe nur hervorheben. Wie hier miteinander umgegangen wird – hier muss keiner bei Laune gehalten werden. Die Spielerinnen sind bis in die letzte Ecke hoch motiviert, kennen ihre Aufgaben und arbeiten tagtäglich richtig gut miteinander. Ich bin richtig stolz, wie die Mannschaft es löst. Das gilt es beizubehalten.

Matchcenter: Alle Infos zur Partie der Wölfinnen