Frauen

Volle Ausbeute

VfL-Frauen siegen mit 4:0 beim SC Sand und gehen als klarer Spitzenreiter in die Länderspielpause.

Die Bundesliga-Frauen des VfL Wolfsburg haben im zweiten Spiel der neuen Saison zum zweiten Mal drei Punkte eingefahren. Beim Tabellendritten SC Sand siegte die Elf von Stephan Lerch, die in der Vorwoche mit einem 6:0 gegen die TSG Hoffenheim in die Spielzeit gestartet war, am Samstagnachmittag mit 4:0 (0:0). Pernille Harder eröffnete nach torlosem ersten Abschnitt den Torreigen (50. Minute), ehe Alex Popp (68.), Noelle Maritz (80.) und Zsanett Jakabfi (84.) das Ergebnis gegen am Ende zehn Sanderinnen (Gelb-Rot Jana Vojtekova/65.) noch deutlich ausbauen konnten. Seine Tabellenführung konnte der VfL somit verteidigen und rangiert saisonübergreifend nun seit neun Spieltagen an Position eins. Weiter geht es für den Double-Gewinner nach der Länderspielunterbrechung am Sonntag, 24. September (Anstoß um 14 Uhr), mit einem Heimspiel gegen den FF USV Jena.

Fast alle an Bord

Bis auf Katharina Baunach hatte Stephan Lerch aus dem Vollen schöpfen können. Auch Jakabfi, die zuletzt mit einer Sprunggelenksverletzung ausgefallen war, meldete sich einsatzbereit und saß bei Anpfiff zunächst auf der Bank. Die Siegerelf aus dem Spiel gegen Hoffenheim stellte der Cheftrainer auf einer Position um: Statt Lara Dickenmann begann Anna Blässe.

Enges Kräftemessen vor der Pause

Ein mutiger, forscher und aggressiver Gegner, darauf waren die Wölfinnen aus Erfahrung der vergangenen Jahre eingestellt. Genauso sollte der SC sie auch wieder empfangen. In einem ausgeglichenen ersten Durchgang hatte Grün-Weiß zwar mehr von der Partie, konnte sich auf dem engen Feld aber nicht so gut entfalten, dass es zu handfesten Torchancen kam. Die gefährlichste Szene blieb ein beherzter Schuss Caro Hansens, die aus 18 Metern abzog, aber an Carina Schlüter scheiterte (28.). Nach bis dahin klarer Dominanz der Lerch-Elf traute sich das Heimteam immer mehr aus der Deckung, so dass auch Almuth Schult, von Verena Aschauer per Direktabnahme geprüft, sich einmal auszeichnen konnte (41.). Unterm Strich gerieten beide Tore bis zur Pause aber kaum in Gefahr.

Plötzlich nur auf ein Tor

Mit Wiederbeginn wurde die Begegnung schlagartig einseitiger. Los ging es gleich mit einer Riesenchance für Ewa Pajor, die plötzlich allein vor dem Tor stand und Schlüter zu einer Glanztat zwang (48.). Der VfL drückte weiter und fand im nächsten Angriff die Lücke: Nach einem herrlichen Spielzug über links legte Tessa Wullaert den Ball in den Rücken der Abwehr, wo Harder heranstürmte und aus kurzer Entfernung vollendete – 1:0 für den Meister (50.). In hoher Schlagzahl ging es nun weiter: Erst legte Harder fast das 2:0 nach (58.), dann schaltete Lerch mit frischem Offensivpersonal von der Seitenlinie noch einen Gang höher. Bei Sand lief wenig zusammen in dieser Phase und noch weniger, als auch noch Vojtekova mit Gelb-Rot vom Platz flog (65.). Als wenige Minuten später die eingewechselte Popp, von Lena Goeßling per Freistoß bedient, einen Flugkopfball in die Maschen setzte, war die Partie im Grunde entschieden (68.).

Premierentor für Maritz

Für die Elf von Sascha Glass, im Vorjahr noch Trainer der VfL-U23, war das mindestens ein Nackenschlag zu viel. Während die Wölfinnen offensiv immer stärker wirbelten, kam Sand mit dem Löschen der Brände nicht mehr hinterher. Zwei weitere Popp-Chancen blieben noch ohne Folgen (76./77.). Umso genauer zielte aber dann Maritz, die mit einem herrlichen Flachschuss ins lange Eck auf 3:0 stellte und damit erstmals überhaupt für die Wölfinnen in der Bundesliga traf (80.). Das aber war noch nicht alles: Gemeinsam mit Pajor stürmte zum Schluss auch noch Harder aufs Sander Tor, scheiterte erst an Schlüter, dann im Nachschuss am Pfosten, ehe Jakabfi nachhalf und mit dem bereits zehnten grün-weißen Saisontreffer den klaren Auswärtssieg besiegelte (84.). 

„Eine sehr konzentrierte Leistung“

Stephan Lerch: Wir sind sehr zufrieden und überglücklich über den zweiten Dreier. Es war das erwartet schwere Spiel. Wir wussten, dass wir über die Zweikämpfe kommen müssten, weil Sand da sehr griffig sein würde. Das haben wir sehr gut angenommen und haben eine sehr konzentrierte und fokussierte Leistung gezeigt. Wir hatten viel Ballbesitz, haben den Gegner gut laufen lassen und nach hinten raus unsere Überlegenheit ausspielen können. Unterm Strich war es ein hochverdienter Sieg.

SC Sand: Schlüter – Caldwell, Tietge, Vetterlein, Vojtekova – Feiersinger, van Bonn, Wagner (80. Gaugigl), Aschauer – Burger, Meyer (75. Arnold)

VfL Wolfsburg: Schult – Blässe, Fischer, Peter (80. Bernauer), Maritz – Goeßling, Gunnarsdottir – Hansen (59. Popp), Wullaert (59. Jakabfi) – Harder, Pajor

Tore: 0:1 Harder (50.), 0:2 Popp (68.), 0:3 Maritz (80.), 0:4 Jakabfi (84.)

Gelbe Karten: Vetterlein / Gunnarsdottir

Gelb-Rote Karte: Vojtekova (65.)

Zuschauer: 1.124 am Samstagnachmittag im Orsay-Stadion

Schiedsrichterin: Kathrin Heimann (Gladbeck)