Akademie

Vize-Meister

In einer packenden Partie unterliegt die U17 der Wölfe im Endspiel der Deutschen Meisterschaft Bielefeld mit 1:2 (0:0).

VfL-Wolfsburg-Nachwuchsspieler Trevor Benedict im Zweikampf mit einem Gegenspieler.

Am Ende hat es nur knapp nicht gereicht. Die U17 des VfL Wolfsburg musste sich am Sonntag nach einem starken Finale um die Deutsche Meisterschaft der B-Junioren dem DSC Arminia Bielefeld mit 1:2 (0:0) geschlagen geben. Vor 8.384 Zuschauenden in der Bielefelder SchücoArena brachten Nick Cherny (74. Minute) und Henrik Koch (79.) die Arminen in Führung, den nie aufgebenden Wölfen gelang nur noch der Anschlusstreffer durch Louis Grobauer (88.). Beide Teams betrieben tolle Werbung für den Jugendfußball und die Wölfe können stolz auf ihre Leistung in der gesamten Saison und vor allem auch im Finale zurückblicken, auch wenn der Stolz auf das Erreichte die Tränen, die nach Abpfiff im VfL-Lager flossen, zunächst nicht trocken konnte.

Personal

Im Vergleich zum 5:4-Erfolg nach Elfmeterschießen im Halbfinal-Rückspiel gegen die TSG Hoffenheim am Ostermontag nahm VfL-Trainer Dennis da Silva Felix zwei Änderungen in der Startelf der Wölfe vor: Für Leo Klipphahn und Oliwier Bosacki begannen Trevor Benedict und Till Neininger. Sein Gegenüber, DSC-Coach Marcel Drobe, vertraute dagegen auf die Startelf, die im Rückspiel beim FC Schalke 04 mit einem 3:1-Erfolg den Einzug in das Finale um die Deutsche Meisterschaft perfekt gemacht hatte.

Spielverlauf

Von Beginn an lieferten sich beide Teams einen packenden und offenen Schlagabtausch, der auch schnell den ersten Aufreger bereithielt: Wolfsburgs Kreativmotor Bennit Bröger legte im Sechzehner der Bielefelder den Ball an Adrian Nezir vorbei, der sein Bein raustellte und die Nummer 10 der Wölfe zu Fall brachte, doch Schiedsrichter Marvin Tennes entschied etwas überraschend auf Weiterspielen (1.). In der Folge zeigte der VfL die bessere Spielanlage, während die Arminen, angefeuert vom lautstarken Publikum, vor allem auf die kämpferische Karte setzten. Ihre optische Überlegenheit konnten die Wölfe jedoch nicht in Tore ummünzen, weil der finale Pass zu selten ankam. Zudem verpasste Oskar Prokopp mit einem strammen Weitschuss knapp das DSC-Gehäuse (14.), und Alexander Georgiadi konnte nach feinem Zuspiel von Bröger aus spitzem Winkel den Ball nicht versenken (36.). Auf der Gegenseite hatten die Wolfsburger Glück, dass in der Nachspielzeit der ersten Hälfte Tom Krüger bei der besten DSC-Chance einen Freistoß aus 20 Metern ans Außennetz setzte (45.+1).

Auch im zweiten Durchgang hielten beide Teams das hohe Tempo und den großen Einsatzwillen bei, schenkten dem Gegner nichts und kamen nun immer häufiger zu Chancen. Die erste gehörte den Gastgebern, bei denen Niklas Tuppeck knapp am VfL-Tor vorbeischoss (56.), doch die Antwort der Wölfe ließ nicht lange auf sich warten: Nach einer schönen Vorarbeit von Georgiadi und Benedict zog Elijas Aslanidis aus 15 Metern ab, schoss jedoch DSC-Keeper Artem Zaloha direkt in die Arme (60.). Es folgte eine Drangphase der Arminen, die beinahe belohnt worden wäre, als nach einem technischen Fehler vom ansonsten sehr sicheren VfL-Kapitän David Odogu Henrik Koch frei vor dem Wölfe-Tor auftauchte, aus fünf Metern aber seinen Meister im stark parierenden Benedikt Börner fand (64.). Zehn Minuten später war der VfL-Keeper dann machtlos, als Cherny die Bielefelder mit einem strammen Schuss in Führung brachte (74.). Nur fünf Minuten danach fiel dann, erneut nach einer Ecke, die Vorentscheidung, als Koch aus fünf Metern zum 2:0 einköpfen konnte (79.). Die Wölfe warfen nun alles nach vorn und belohnten sich durch den feinen Anschlusstreffer von Grobauer (88.). Mehr sollte jedoch nicht mehr herausspringen, so dass sich die Wölfe nach hartem und mitreißendem Kampf der Arminia mit erhobenem Haupt geschlagen geben mussten.

Tore

  • 1:0 Cherny (74.): Nach einer Ecke der Bielefelder von der rechten Seite klären die Wolfsburger den Ball zur Strafraumkante, wo Cherny volley abzieht und den Ball, noch abgefälscht von einem Grün-Weißen, im Tor versenkt.
     
  • 2:0 Koch (79.): Nach einer kurz ausgeführten Ecke flankt Cherny in den Strafraum, wo Koch sich im Duell mit dem eingewechselten Eryk Grzywacz durchsetzt und aus fünf Metern einköpft.
     
  • 2:1 Grobauer (88.): Odogu legt auf für Grobauer, der aus 16 Metern mit einem wundervollen Schuss ins Eck den Anschlusstreffer besorgt.

Stimmen zum Spiel

VfL-Trainer Dennis da Silva Felix: Es tut unfassbar weh, die Jungs so leiden zu sehen. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und sind sehr gut ins Spiel gekommen, haben es aber leider versäumt, uns für den Aufwand zu belohnen. Auch in den letzten Minuten der Partie hatten wir unsere Möglichkeiten, aber heute gab es leider keinen guten Ausgang für uns. Dennoch ist der Sieg der Bielefelder auch nicht unverdient, denn sie haben ihre Chancen genutzt und auch den Vorteil mit der Kulisse vor heimischem Publikum für sich zu nutzen gewusst. Aber auch das gehört zum Lernprozess und die Jungs haben es insgesamt sehr, sehr gut gemacht. Es war trotz allem eine überragende Saison, in der wir mit dem Finaleinzug Geschichte geschrieben haben. Wir werden alles daran setzen, auch nächstes Jahr ins Finale zu kommen, um dann die Saison zu vergolden.

Michael Gentner,  Direktor der VfL-Akademie: Wir haben eine gute erste Hälfte gespielt, in der wir viel Ballbesitz hatten, daraus aber zu wenig Kapital geschlagen haben. Dann haben wir es im zweiten Durchgang leider nicht geschafft, die gleiche Struktur aufs Feld zu bringen und haben dann durch zwei Standardsituationen das Spiel aus der Hand gegeben. So haben wir es leider verpasst, uns nach einer insgesamt herausragend guten Saison die Krone aufzusetzen. Aber die Jungs haben alle noch viel Potenzial und wir werden intensiv mit ihnen weiterarbeiten, damit sie es voll ausschöpfen und gut vorbereitet in den Herrenbereich gehen können.

Aufstellungen und Statistiken

DSC Arminia Bielefeld U17: Zaloha – Afolabi, Möllers, Nezir, Lukas – Obermeyer – Kiewitt, Cherny – Krüger – Koch, Tuppeck (85. Reiss)

Ersatz: Kollmeier (Tor), Haucap, Toia, Acar, Richter, Lübke

VfL Wolfsburg U17: Börner – Bürger, Odogu, Neininger, Celik – Köhler (83. Mohamadou), Prokopp (65. Grzywacz) – Aslanidis (83. Grobauer), Bröger, Benedict (65. Bosacki) – Georgiadi

Ersatz: Peters (Tor), Klipphahn, Schlothauer

Tore: 1:0 Cerny (74.), 2:0 Koch (79.), 2:1 Grobauer (88.)

Gelbe Karten: - / Aslanidis, Celik

Gelb-Rote Karte: Krüger (78.)

Schiedsrichter: Marvin Tennes (Schönberg)

Zuschauende: 8.384 am Sonntagvormittag in der Bielefelder SchücoArena

Wölfe TV: Die Highlights vom Finale der U17