Was für ein bitterer Abend für die Wölfinnen: Die VfL-Frauen haben das Play-off-Rückspiel gegen Paris FC zuhause im AOK Stadion mit 0:2 (0:1) verloren. Sie sind damit erstmals seit 2012 nicht für die Gruppenphase der UEFA Women’s Champions League qualifiziert. Obwohl das Team von Trainer Tommy Stroot sich in der zweiten Hälfte einige Chancen herausspielte und nicht aufgab, gelang es ihm am Mittwochabend nicht, den Rückstand aus der 38. Minute noch zu drehen. Zusammen mit dem 3:3-Remis aus dem Hinspiel reichte es daher nicht für die Champions-League-Qualifikation. Nun gilt es, die riesige Enttäuschung schnell zu verarbeiten: Bereits am kommenden Sonntag erwartet die VfL-Frauen eine weitere herausfordernde Partie in der Google Pixel Frauen-Bundesliga: Sie empfangen ab 14 Uhr die TSG 1899 Hoffenheim im AOK Stadion. Das Team von Ex-Wölfinnen-Trainer Stephan Lerch ist stark in die Saison gestartet und steht derzeit mit zwei Punkten Rückstand auf dem zweiten Tabellenplatz.
Personal
Im Vergleich zum Hinspiel gegen Paris änderte Tommy Stroot seine Startelf lediglich auf einer Position: Anstelle von Joelle Wedemeyer begann Lynn Wilms. Wie bereits in den zweiten 45 Minuten in Paris rückte Ewa Pajor außerdem wieder ins Sturmzentrum, während Alexandra Popp eher ein Stück dahinter agierte. Kristin Demann, die in den Partien zuvor aufgrund von muskulären Problemen ausgefallen war, kehrte gegen Paris FC zurück in den Kader. Ansonsten stellte sich die Personallage unverändert dar: Merle Frohms (Gehirnerschütterung), Camilla Küver (Aufbautraining nach Knieverletzung), Sveindis Jonsdottir (Patellasehnenprobleme), Rebecka Blomqvist (Kreuzbandriss) und Tabea Sellner (wird 2024 Mutter) standen nach wie vor nicht zur Verfügung.
Spielverlauf
Auf der Tribüne des AOK Stadions hatten sich zum Anpfiff einige prominente Gäste eingefunden: UEFA-Vizepräsident Karl-Erik Nilsson, Interims-Bundestrainer Horst Hrubesch und Assistentin Britta Carlson, Ex-Wölfe-Coach Lerch sowie Ex-Fußballer Rai, der zur brasilianischen Weltmeister-Mannschaft von 1994 gehörte und heute Anteilseigner von Paris FC ist. Sie sahen Wölfinnen, die die Gäste in den ersten Minuten kräftig unter Druck setzten. Dann allerdings kippte die Partie zugunsten der Französinnen: In der sechsten Minute war es Mathilde Bourdieu, die VfL-Keeperin Lisa Schmitz erstmals prüfte. Nur wenige Minuten später bekam Paris FC nach einem Handspiel von Alexandra Popp einen Elfmeter zugesprochen. Doch wieder konnten die Grn-Weißen sich auf Schmitz verlassen, die bei dem von Gaetane Thiney geschossenen Strafstoß in die richtige Ecke sprang und hielt (12.). Die Pariserinnen hielten das Tempo hoch und blieben am Drücker. In der 23. Minute gab es dann die beste Chance für die VfL-Frauen in der ersten Hälfte: Pajor kam nach einer Flanke von Vivien Endemann mit dem Kopf an den Ball. Während viele Zuschauende den Torjubel schon auf den Lippen hatten, sprang das Leder aber leider nur an den Innenpfosten (22.). Die Pariserinnen hatten auch in den folgenden Minuten mehr vom Spiel, kamen unter anderem durch Thiney (31.) zu weiteren Chancen. Direkt im Anschluss marschierte Pajor praktisch im Alleingang auf die andere Seite und holte für die Wölfinnen immerhin mal wieder eine Ecke heraus (32.). Die Führung für die Gäste in der 38. Minute durch Julie Dufour kam angesichts des Spielverlaufs dennoch nicht unverdient. Bis zur Halbzeitpause gelang es den Wölfinnen nicht, sich weitere Chancen herauszuspielen. Deshalb blieb es beim 0:1-Rückstand.