Eigentlich war es eines der besten Spiele der ganzen Saison: Sechs Tore unter Flutlicht zwischen dem Aufsteiger und dem späteren Meister, ein 3:3-Spektakel, von dem man noch wochenlang rund um den Elsterweg schwärmte. Michael Geiger erinnert sich an den 22. Juli 1992 weniger gern. „Gleich zu Beginn ist mir die Achillessehne gerissen, deswegen war das Heimspiel gegen Freiburg eher mein Tiefpunkt.“ Als Geiger mit 32 Jahren nach über 300 VfL-Spielen am Saisonende abtrat, endete eine Karriere, die so überhaupt nicht geplant gewesen war. „Ursprünglich wollte ich nur zwei Jahre bleiben und dann nach Sandhausen ziehen. Dann aber habe ich geheiratet, bin auch beruflich richtig glücklich geworden. Und inzwischen bin ich längst selbst zum Wolfsburger geworden.“
Tiefe Spuren in diversen DFB-Teams
Ein großer Fußballer war Geiger auch schon vor seiner VfL-Zeit gewesen. Union Böckingen hieß sein Heimat- und Jugendverein, für den er in der höchsten Jugendklasse Württembergs spielte. Ein NFV-Funktionär lotste Geiger nach Braunschweig, wo er mit gerade 18 Jahren sein Debüt im deutschen Oberhaus gab. Sieben Jahre mit je zwei Auf- und Abstiegen später war aus Geiger ein namhafter Bundesligaspieler geworden. Nebenbei brachte er es auf einen beachtlichen Wert, nämlich den des Rekord-Nationalspielers in allen U-Auswahlmannschaften des DFB. Seine Bilanz: Genau 50 Einsätze von der U15 bis zur U21. Wie kam es dann 1986 zum Wechsel nach Wolfsburg? „Ich wollte beruflich Fuß fassen und gleichzeitig weiter Fußball spielen. Da bot Volkswagen mir an, mich weiterzubilden. Deshalb kam ich für zunächst zwei Jahre zum VfL.“