Männer

Spannender Schlagab­tausch

Der VfL trennt sich von RB Leipzig im letzten Heimspiel der Hinrunde mit 2:2.

Im letzten Heimspiel der Hinrunde trennen sich die Wölfe nach einem spannenden Bundesliga-Duell mit 2:2 (2:1) von den Bullen aus Sachsen. Die Elf von Oliver Glasner ließ sich in dessen 50. Spiel als VfL-Cheftrainer von der frühen Gäste-Führung durch Nordi Mukiele (4. Spielminute) nicht aus dem Tritt bringen und drehten die Partie noch vor der Pause durch Wout Weghorst (22.) und Renato Steffen (35.). Willi Orban sorgte mit seinem Ausgleich in der 54. Minute letztlich dafür, dass die VfL-Serie nach fünf Heimsiegen in Folge gerissen ist. Zum Hinrunden-Abschluss gastieren die Grün-Weißen bereits am kommenden Dienstag, 19. Januar (Anstoß um 20.30 Uhr) beim 1. FSV Mainz 05, ehe es am nächsten Samstag, 23. Januar (Anstoß 15.30 Uhr) zum 18. Spieltag zu Bayer 04 Leverkusen geht.

Arnold muss aussetzen

Im Vergleich zum jüngsten 2:2-Unentschieden bei Union Berlin standen drei frische Kräfte in der Wölfe-Startelf: Maxence Lacroix und Josuha Guilavogui ersetzten Marin Pongracic (nicht im Kader) und Maximilian Arnold (Rotsperre aus dem Spiel bei den Eisernen). Dazu übernahm Kevin Mbabu die Rechtsverteidiger-Position von Ridle Baku, der nach vorne rückte und Josip Brekalo auf die Bank verdrängte. RB-Chefcoach Julian Nagelsmann tauschte nach der der 1:3-Niederlage im Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund sein Personal zweimal: Mukiele und Kevin Kampl kamen für Tyler Adams und Yussuf Poulsen (beide Bank).

Blitzstart der Bullen

Die Elf Oliver Glasners, die zuletzt fünf Heimsiege in Folge feiern konnte, erwischte einen Katastrophen-Start: Vier Minuten waren gespielt, als die Gäste plötzlich in Überzahlsituation gerieten. Amadou Haidara setzte Emil Forsberg am linken Flügel ein, der Schwede bediente den völlig blank stehenden Mukiele, der keine Mühe hatte, aus kurzer Distanz zur RB-Führung zu verwandeln. Zwar klingelte es auch postwendend auf der anderen Seite, doch Weghorsts vermeintlicher Ausgleich wurde aufgrund eines vorausgehenden Handspiels des Niederländers abgepfiffen (6.). Mit dem 1:0 im Rücken hatten die Bullen in der Folge zunächst wenig Mühe, die nun verstärkt anlaufenden Wölfe von ihrem Strafraum wegzuhalten. Immer wieder stellte die beste Defensive des Oberhauses die Räume geschickt zu.

Gerhardt leitet Wende ein

Dann aber schlug der VfL mit einem Bilderbuch-Angriff zu: Den bejubelten Schlussakkord der sehenswerten Kombination setzte Weghorst mit einem perfekt platzierten Kopfball, der der mustergültigen Linkflanke Yannick Gerhardts in nichts nachstand – das elfte Saison- und bereits 53. Pflichtspieltor des VfL-Goalgetters in seinem 100. Einsatz für die Wölfe! Nun war Grün-Weiß hellwach und konnte wenig später sogar nachlegen. Dieses Mal glänzte der starke Gerhardt mit einem resoluten Ballgewinn und bediente Steffen. Der kleine Schweizer, bereits am letzten Spieltag erfolgreich, zog einfach mal aus 18 Metern ab und profitierte davon, dass sein Linksschuss von RB-Abwehrspieler Orban unhaltbar für Peter Gulacsi abgefälscht wurde (35.) – das 2:1! Fast wäre Orban dasselbe Missgeschick bei einem Lacroix-Schuss sogar noch einmal unterlaufen, dieses Mal senkte sich das Leder aber nur aufs Tornetz (39.). Halbzeit-Fazit: Die Glasner-Elf hatte den Sachsen, die nach ihrer zwischenzeitlichen Führung nur noch einmal durch Dayot Upamecano gefährlich geworden waren (38.), in beeindruckender Weise den Zahn gezogen.

Orban nutzt VfL-Missverständnis

Mit Christopher Nkunku für Forsberg in vorderster Front versuchten es die Sachsen mit Beginn des zweiten Durchgangs. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis diese ihrerseits wieder egalisieren konnten – auch unterstützt durch ein unglückliches Missverständnis in der VfL Defensive. Im Anschluss an einen Eckball brachte Haidara die Kugel eigentlich ungefährlich auf das Wölfe-Tor, die VfL-Innenverteidigung ließ durchrutschen, so dass der überraschte Koen Casteels nur mit Mühe parieren konnte. Orban bedankte sich und staubte ab (54.). Das hatten sich die Wölfe natürlich nicht so vorgestellt und drängen nun ihrerseits wieder auf die Führung, hatten aber Pech, dass der Kopfballaufsetzer von John Anthony Brooks nach Eckball nur an den linken Pfosten klatschte (62.).

Leipzig in Schlussphase näher dran

Nun aber erarbeitete sich die Nagelsmann-Elf mehr und mehr Oberwasser und kam in dieser Druckphase zu mehreren Abschlüssen, so gleich dreimal durch Dani Olmo (67., 69.), bei denen entweder Casteels stark reagierte oder aber Guilavogui für den bereits geschlagenen VfL-Schlussmann rettete (69.). In den letzten Minuten eines spannenden Schlagabtauschs ging es dann hin und her, beide Kontrahenten suchten durchaus den berühmten „Lucky Punch“. Doch weder Angelino (84.) oder Marcel Sabitzer (88.) auf der einen Seite, als auch Weghorst (88.) und Guilavogui (90.+4) auf der anderen gelang es letztlich, den Dreier für ihr Team einzufahren.

VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Lacroix, Brooks, Otavio – Guilavogui, Schlager, Gerhardt, Baku (69. Brekalo), Steffen (85., Philipp) – Weghorst

RB Leipzig: Gulacsi – Orban, Upamecano, Halstenberg – Mukiele (66. Klostermann), Sabitzer, Kampl (78. Kluivert), Haidara, Olmo, Angelino – Forsberg (46. Nkunku)

Tore: 0:1 Mukiele (4.), 1:1 Weghorst (22.), 2:1 Steffen (35.), 2:2 Orban (54.)

Gelbe Karten: Otavio, Mbabu, Weghorst, Lacroix / Mukiele, Kampl, Angelino

Schiedsrichter: Tobias Stieler (Hamburg)

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