Frauen

Spektakulär zum Titel

Die U17-Jungwölfinnen besiegen den 1. FC Köln im Finale um die Deutsche Meisterschaft furios mit 4:1.

Im Vordergrund ist die Meisterschale, im Hintergrund bilden die Spielerinnen des VfL Wolfsburg einen Kreis.

Herzlichen Glückwunsch! Unsere U17-Jungwölfinnen sind erstmals Deutscher Meister! Vor 815 Zuschauern gewann die Mannschaft von Holger Ringe das B-Juniorinnen-Meisterschaftsfinale im heimischen AOK Stadion mit 4:1 (4:0) gegen den Nachwuchs des 1. FC Köln. Die frühen Treffer beim historischen Sieg für die Grün-Weißen – der Deutsche Meistertitel ging zum allerersten Mal an die U17-Frauen des VfL – erzielten Johanna Bartel (2. Minute), zweimal Lotta Cordes (13., 35.) sowie Michelle Klostermann (17.).  Jasmin Steffens markierte den Ehrentreffer der Gäste (74.).

VfL-Kapitänin nicht an Bord

Ohne Kapitänin und Innenverteidigerin Annika Geistert, die beim Halbfinal-Rückspiel gegen den SC Freiburg die fünfte Gelbe Karte gesehen hatte und daher nicht zur Verfügung stand, musste die Elf von Cheftrainer Holger Ringe in das historische Meisterschaftsduell gehen, das im eigenen AOK Stadion ausgetragen wurde. Weder die Gastgeberinnen noch die U17 des 1. FC Köln hatten zuvor jemals das Endspiel um die im Jahre 2000 eingeführte Deutsche B-Juniorinnen-Meisterschaft erreicht. In dieser Saison gelang den Jungwölfinnen dann erstmals der der Sieg in der Staffel Nord/Nordost, die Kölnerinnen hatten sich als Staffelsieger West/Südwest bereits im vergangenen Jahr für die Endrunde der Deutschen Meisterschaft qualifiziert, wo das Team von Trainerin Magdalena Schiefer damals allerdings im Halbfinale gegen Turbine Potsdam unterlag – jenes Team, das in der diesjährigen Wiederauflage im Elfmeterschießen (nach 2:2 und 1:1) ausgeschaltet werden konnte.

Frühe Vorentscheidung

Vor 815 Zuschauern erwischten die VfL-Mädels einen fantastischen Start: Gerade einmal zwei Minuten gespielt, da kam Michelle Klostermann auf dem linken Flügel zum Flanken und die präzise Hereingabe verwandelte Johanna Bartel technisch hochklassig per Seitfallzieher in die Maschen – die sehenswerte frühe Führung für die Jungwölfinnen! Und die Grün-Weißen sollten den Schwung des schnellen Tores mitnehmen, um kurze Zeit später sogar noch nachzulegen: Im Anschluss an eine Ecke von rechts setzte sich Lotta Cordes im Luftduell durch und köpfte aus kurzer Distanz ein – 2:0 hieß es nach gerade einmal 13 Minuten. Fast hätte Bartel dann sogar noch einmal nachgelegt, zielte aber alleine vor Köln-Keeperin Nelles auftauchend zu hoch (16.). Nichtsdestotrotz sollte der Ringe-Elf wenige Zeigerumdrehungen später tatsächlich sogar noch der dritte Treffer gelingen. Für die nun hochüberlegenden VfLerinnen traf dieses Mal Klostermann, die das Spielgerät nach einer Linksecke ins Netz drückte (17.). Eine gute Viertelstunde war gespielt – und die Vorentscheidung zugunsten der Jungwölfinnen bereits gefallen. Und es sollte noch besser kommen: Dieses Mal glänzte Klostermann als Assist-Geberin, als sie einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld lang servierte und Cordes am langen Pfosten fand, die nur noch zu ihrem zweiten Kopfballtreffer einnicken musste (35.). Die beste Gästegelegenheit hatte kurz vor Pausenpfiff Leonie Prößl, doch VfL-Keeperin Leah Bungeroth zeigte im Eins-gegen-Eins all ihre Klasse. Aufgrund eines beeindruckend furiosen Auftritts und starken Standards hatten die grün-weißen Mädels schon deutlich mehr als die halbe Miete eingefahren.

Ergebniskosmetik – und am Ende nur noch Jubel

Angesichts des klaren Vorsprungs ließ es die grün-weiße Angriffsreihe im zweiten Durchgang etwas ruhiger angehen, ohne jedoch defensiv irgendetwas anbrennen zu lassen. Relativ mühelos wurde das 4:0 verteidigt, immer wieder setzte man auch den einen oder anderen eigenen offensiven Nadelstich. Wenn es dann doch einmal gefährlich im Wölfinnen-Strafraum wurde, war meist die sichere Schlussfrau Bungeroth auf dem Posten - so wie bei den Versuchen von Leonie Zilger (57.) Vanessa Fürst (62.) oder Daria Collas (77.). Lediglich in der 74. Minute gelang den Rheinländerinnen noch Ergebniskosmetik: Jasmin Steffens gelang per unhaltbaren Flachschuss der 1:4-Endstand. Nach 80 Minuten plus Nachspielzeit gab es dann mit dem Abpfiff als Schlussakkord kein Halten mehr: Nun durfte ausgiebig gejubelt und gefeiert werden!

VfL Wolfsburg: Bungeroth – Wohlfahrt, Heine, Anger, Schäfer (80.+2 Niehus), Böse (67, Bröckel), Cordes, Kowalski, Bock (73. Piebrock) – Bartel (57. Klein), Klostermann

1. FC Köln: Nelles – Langshausen , Steffens, Vianden (75. Akgün), Plank (41. Juretzka), Vogt, Biskup (64. Collas), Wirtz, Zilger, Fürst, Prößl

Tore: 1:0 Bartel (2.), 2:0 Cordes (13.), 3:0 Klostermann (17.), 4:0 Cordes (35.), 4:1 Steffens (74.)

Gelbe Karten: Schäfer / Biskup

Schiedsrichterin: Susann Kunkel

Zuschauer: 815 am Samstagvormittag im AOK Stadion