Frauen

Sahnetag im Schwarzwald

Nach überragender Leistung setzen sich die VfL-Frauen mit 8:0 beim SC Freiburg durch.

Die Frauen des VfL Wolfsburg sind in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga nicht zu stoppen: Der aktuelle Double-Sieger setzte sich beim SC Freiburg mit 8:0 (5:0) durch und beendet damit den Höhenflug der zuvor drei Mal siegreichen Gastgeberinnen. Mit dem neunten Sieg im neunten Punktspiel behaupteten die Grün-Weißen damit die Tabellenführung vor der TSG 1899 Hoffenheim und dem FC Bayern München. Apropos FC Bayern München: Nach der nun anstehenden Länderspielpause stehen gleich zwei Top-Duelle gegen den Konkurrenten aus dem Süden auf dem Programm. Zunächst gastieren die Grün-Weißen am Samstag, 16. November (Anstoß um 14 Uhr/live im NDR und BR), im DFB-Pokal-Achtelfinale am FC Bayern Campus. Eine Woche später, am Samstag, 23. November (Anstoß um 13 Uhr), steigt dann im AOK Stadion das Aufeinandertreffen der beiden Kontrahenten in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga. Tickets für dieses Highlight sind im Vorverkauf erhältlich.

Vier Änderungen

Im Vergleich zum mit 1:0 gewonnenen UWCL-Achtelfinal-Rückspiel beim FC Twente nahm VfL-Cheftrainer Stephan Lerch vier Änderungen in der Startformation vor: Für Anna Blässe, Claudia Neto, Joelle Wedemeyer und Pia-Sophie Wolter spielten Lena Goeßling, Sara Gunnarsdottir, Ewa Pajor und Felicitas Rauch. Alexandra Popp kam zwei Wochen nach ihrem beim Auswärtssieg gegen den 1. FFC Frankfurt erlittenen Außenbandriss zu einem 20-minütigen Comeback-Einsatz. Auch Kristine Minde wurde erstmals nach ihrer Muskelverletzung wieder eingewechselt. 

Zwei Mal Doppelpack

Vier Minuten waren gespielt, als die Gäste dem 1:0 zum ersten Mal sehr nah kamen: Erst verpasste Zsanett Jakabfi nach einer Hereingabe von Noelle Maritz, dann nagelte Rauch das Leder an die Latte. Was für ein Auftakt! In der neunten Minute war es dann soweit: Pajor bediente Jakabfi, die den Ball diesmal voll traf und zur Führung einnetzte – 1:0. Die VfL-Frauen agierten konzentriert, ließen kaum längere Ballbesitzphasen des Gegners zu. Und im Spiel nach vorne blieb Grün-Weiß – diesmal genau genommen Hellblau – immer gefährlich: In der 21. Minute vergab Jakabfi, eine Minute später war Pajor nach einer Vorlage von Pernille Harder erfolgreich – 2:0 (22.). Der erste Abschluss der Freiburgerinnen ging auf das Konto von Sandra Starke (26.). Im direkten Gegenzug zündete Pajor wieder einmal ihren unnachahmlichen Turbo und legte den Ball an Frohms vorbei zum 3:0 ins Netz (27.). Und weiter ging’s in Richtung SC-Tor: In der 35. Minute wusste sich Rebecca Knaak gegen Maritz nur mit einem Foul zu helfen. Und da sich das Ganze im Strafraum abspielte, zeigte Schiedsrichterin Ines Appelmann auf den Punkt. Harder legte sich den Ball zurecht und verwandelte sicher – 4:0 (37.). Den 5:0-Pausenstand markierte erneut Harder, diesmal per Kopfballaufsetzer nach einer Pajor-Flanke. Keine Frage: Diese erste Hälfte war eine Demonstration der Stärke.

Drei späte Treffer 

Auch nach Wiederanpfiff ließen die Wölfinnen nicht nach, wenngleich die Partie längst entschieden war. Der sechste Treffer der Gäste lag eher in der Luft als der erste für den Sport-Club. Mit Ausnahme einer Chance von Lena Lotzen, die das Außennetz traf (63.), hatten die Freiburgerinnen weiter nicht viel zu bestellen. Der Plan des SC, die VfL-Abwehr mit direkt gespielten Bällen in die Tiefe in Schwierigkeiten zu bringen, griff ins Leere, da die Wölfinnen auch in der Defensive eine Top-Leistung ablieferten. In der Offensive belohnte sich der Tabellenführer für sein weiterhin sehr engagiertes Auftreten mit drei weiteren Treffern: Kapitänin Harder schnürte nach einem sehenswerten Angriff über die rechte Seite den Dreierpack (80.), Gunnarsdottir köpfte nach einer Maritz-Flanke zum 7:0 ein (85.) und Ingrid Engen setzte den 8:0-Schlusspunkt – ebenfalls per Kopf (90.). Ein aus grün-weißer Sicht denkwürdiger Nachmittag am Rande des Schwarzwalds.

„Eine bärenstarke Leistung“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Zum Ende von intensiven Wochen hat unsere Mannschaft nochmal eine bärenstarke Leistung gezeigt! Wir haben das Zepter von der ersten Minute an in die Hand genommen, viel Druck erzeugt, richtig gute Spielzüge auf den Platz gebracht und frühe Tore erzielt. Darüber hinaus waren wir bei Freiburger Umschaltmomenten – eigentlich die Stärke des Gegners – sehr wachsam und haben aus dem Spiel heraus nur wenig zugelassen. In der zweiten Hälfte hatte Freiburg dann etwas mehr vom Spiel, allerdings sind wir auch da weiter gefährlich geblieben und haben große Spielfreude an den Tag gelegt. Dass wir das Ergebnis dann noch weiter in die Höhe schrauben konnten, ist richtig stark gewesen. Jetzt können wir ein wenig durchatmen, um dann mit großem Selbstvertrauen in die Partien gegen den FC Bayern München zu gehen!

SC Freiburg: Frohms – Megroz, Kirchberger, Knaak, Stegemann – Müller (81. Vojtekova), Minge, Beck, Bühl – Starke (76. Wieder), Lotzen (90. Hegenauer)

VfL Wolfsburg: Lindahl – Maritz, Doorsoun, Goeßling (65. Wedemeyer), Janssen, Rauch – Engen, Harder, Gunnarsdottir – Pajor (46. Minde), Jakabfi (70. Popp)

Tore: 0:1 Jakabfi (9.), 0:2 Pajor (22.), 0:3 Pajor (27.), 0:4 Harder (37./Foulelfmeter), 0:5 Harder (45.), 0:6 Harder (80.), 0:7 Gunnarsdottir (85.), 0:8 Engen (90.)

Schiedsrichterin: Ines Appelmann (Alzey)

Zuschauer: 1.400 am Sonntagnachmittag im Freiburger Möslestadion

Gelbe Karten: Knaak, Kirchberger / Maritz, Wedemeyer