Frauen

Nur Island muss nachsitzen

Zahlreiche Nationalspielerinnen des VfL Wolfsburg qualifizieren sich für WM 2023.

Die vom VfL Wolfsburg stammende Sveindis Jonsdottir steht im Spielerinnenkreis mit ihren isländischen Mannschaftskolleginnen.

Zum ersten Mal überhaupt findet eine Frauen-WM im kommenden Jahr auf dem fünften Kontinent statt – und schon jetzt steht fest: Zahlreiche Spielerinnen des VfL Wolfsburg werden, eine Nominierung vorausgesetzt, beim FIFA Women’s World Cup in Australien und Neuseeland dabei sein. Neben den bereits qualifizierten Schwedinnen lösten in den abschließenden WM-Qualifikationsspielen auch die deutsche Nationalmannschaft sowie – in letzter Sekunde – die Niederlande ihr Ticket für das Turnier auf der Südhalbkugel. Während Island noch die Chance hat, über die Playoffs ins Teilnehmerfeld zu rutschen, müssen Polen und Slowenien weiter auf ihre erste Teilnahme an einer Endrunde warten.

Kantersieg in Bulgarien

Wie erwartet verwandelte der frischgebackene Vize-Europameister gleich seinen ersten Matchball im Rennen um Platz eins in Gruppe H: In der Türkei setzte sich das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg mit 3:0 durch. Allerdings benötigte die DFB-Elf gegen tiefstehende Gastgeberinnen fast eine Stunde, um in Führung zu gehen. Felicitas Rauch verwandelte einen Strafstoß zum 1:0 (57.). Zum Vergleich: Beim Hinspiel in Braunschweig hatte es bereits nach elf Minuten 3:0 gestanden. Eine klare Angelegenheit wurde es aber auch in Bursa noch, da Klara Bühl und Lea Schüller für einen standesgemäßen Endstand sorgten. Im sportlich nicht mehr bedeutenden Spiel in Bulgarien warf Voss-Tecklenburg dann die Rotationsmaschine an. Für einen Kantersieg reichte es dennoch: Beim Comeback von Ex-Wölfin Almuth Schult im Tor gab es ein 8:0.

Späte Erlösung

Zum erwarteten Showdown mit Wölfinnen-Beteiligung kam es am gestrigen Dienstag in Utrecht, wo sich die Niederlande nach einem 2:1-Testspiel-Sieg gegen Schottland einer ungewohnten Ausgangsposition gegenübersahen: Der Europameister von 2017 ging als Zweitplatzierter hinter Island in sein letztes Spiel, da die Isländerinnen ihre Pflichtaufgabe gegen Belarus mit einem souveränen 6:0-Erfolg gelöst hatten. Und vor heimischem Publikum entwickelte sich beim Pflichtspiel-Debüt des neuen Bondscoachs Andries Jonker ein wahrer Krimi: Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit traf Esmee Brugts zum erlösenden 1:0 – und schoss das Team von Dominique Janssen, Jill Roord und Lynn Wilms damit wieder an Island vorbei. Doch noch lebt der WM-Traum von Sveindis Jonsdottir und Co., die dem WM-Ticket so nah waren und nun in den Playoffs nachsitzen müssen.

Pajor treffsicher

Die Schwedinnen mit Rebecka Blomqvist hatten nur ein Spiel zu absolvieren – und das auch noch mit überschaubarer Bedeutung. Die bereits zuvor für die WM qualifizierten Skandinavierinnen setzten sich in Finnland mit 5:0 durch, wobei Blomqvist acht Minuten nach ihrer Einwechselung traf. Immerhin bis vor dem letzten Spiel hatten auch die Polinnen noch Chancen auf Platz zwei. Und am eigenen Zutun lag es jedenfalls nicht: Einem 2:1-Sieg in Albanien mit einem Doppelpack von Ewa Pajor folgte ein 7:0 gegen den Kosovo – diesmal mit drei Treffern der Wolfsburger Torjägerin. Da Belgien aber eben nicht gegen Armenien patzte, reichte es für Polen nur zu Platz drei. Ähnlich erging es Slowenien mit Sara Agrez: Das torlose Remis in Wales bedeutete ebenfalls nur den undankbaren dritten Platz in der Endabrechnung. Auch die kleine Alpenrepublik muss weiter an ihrer ersten Turnierteilnahme basteln.