Frauen

International auf Kurs

Im UWCL-Achtelfinal-Hinspiel setzen sich die VfL-Frauen mit 6:0 gegen den FC Twente durch.

Die Frauen des VfL Wolfsburg haben bereits nach dem Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Women’s Champions League beste Aussichten auf das Erreichen der nĂ€chsten Runde: Die Wölfinnen setzten sich vor 1.543 Zuschauern im AOK Stadion mit 6:0 (2:0) gegen den niederlĂ€ndischen Meister FC Twente durch. Die Treffer fĂŒr die verletzungsbedingt dezimierten Wölfinnen erzielten die beiden DoppeltorschĂŒtzin Zsanett Jakabfi und Dominique Janssen sowie Pernille Harder und Fridolina Rolfö. Vor dem RĂŒckspiel in Enschede, das am Mittwoch, 30. Oktober, um 19 Uhr angepfiffen wird, stehen fĂŒr die GrĂŒn-Weißen noch zwei Partien in der FLYERALARM Frauen-Bundesliga auf dem Programm: ZunĂ€chst geht es am kommenden Sonntag, 20. Oktober (Anstoß um 14 Uhr), beim 1. FFC Frankfurt um Punkte, am 26. Oktober (Anstoß um 13 Uhr) ist dann die SGS Essen zu Gast in Wolfsburg.

Sechs AusfÀlle

Startaufstellung

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch musste auf insgesamt sechs Spielerinnen verzichten: Lara Dickenmann (Blinddarm-OP), Sara Doorsoun (Fußverletzung), Svenja Huth (Innenbandverletzung im Knie), Kristine Minde (muskulĂ€re Probleme), Ewa Pajor (Kniebeschwerden) und Almuth Schult (Reha nach Schulter-OP) standen nicht zur VerfĂŒgung. Im Vergleich zum 5:0-AuswĂ€rtssieg gegen den 1. FC Köln rĂŒckten Ingrid Engen, Jakabfi und Alexandra Popp fĂŒr Anna BlĂ€sse, Claudia Neto und Pajor in die Startformation. Nur 17 Spielerinnen standen im Kader, ein Platz blieb auf Grund der zahlreichen AusfĂ€lle frei.

Jakabfi trifft doppelt

Zum ersten Mal gefĂ€hrlich vor dem Tor der GĂ€ste wurde es in der zehnten Minute, als Sara Gunnarsdottir nach Ecke von Lena Goeßling und Kopfballvorlage von Engen am zweiten Pfosten zum Abschluss kam – drĂŒber. Nur eine Minute spĂ€ter war es Jakabfi, die einen Kopfball neben das GehĂ€use setzte. Auch Harder probierte es nach einer von Felicitas Rauch ausgefĂŒhrten Ecke mit Köpfchen, der Ball verfehlte sein Ziel knapp (16.). In der 20. Minute zeigte sich die DĂ€nin etwas zu uneigennĂŒtzig: Statt nach einem gut getimten Pass von Popp direkt abzuschließen, legte sie quer – schade, dass im Zentrum keine Mitspielerin stand. Die grĂŒn-weiße FĂŒhrung lag in der Luft – und sie fiel: In der 24. Minute steckte Engen fĂŒr Jakabfi durch, die freistehend einnetzte – 1:0. Die Wölfinnen ĂŒbten auch danach Druck aus, drĂ€ngten auf den zweiten Treffer. Nach einer Harder-Flanke traf Popp den Ball nicht voll (27.). Das gleiche Muster zwei Minuten spĂ€ter, nur umgekehrt: Flanke Popp, Kopfball Harder – drĂŒber. Das Spiel der Wölfinnen lief verstĂ€rkt ĂŒber die FlĂŒgel, genauso fiel auch der zweite grĂŒn-weiße Treffer: Eine Harder-Flanke brachte Popp per Kopf noch nicht im Tor unter, das besorgte dafĂŒr Jakabfi im Nachschuss – 2:0 (37.). Ein Doppelpack der Ungarin, der beinahe zum Hattrick befördert worden wĂ€re: In der 43. Minute zirkelte Jakabfi das Leder um Haaresbreite am rechten Winkel vorbei. 

Foto Jakabfi

Janssen-Hammer als Schlusspunkt

Die zweite HĂ€lfte begann so, wie die erste aufgehört hatte: mit druckvollen Gastgeberinnen. In der 47. Minute hatte Popp das 3:0 auf ihrem linken Fuß. Nach einer knappen Stunde kam Noelle Maritz zum Abschluss aus 14 Metern – Twente-Torfrau Daphne Van Domselaar lenkte den Schuss mit den Fingerspitzen ĂŒber die Latte. Wenige Sekunden spĂ€ter probierte es Harder mit einem sehenswerten RĂŒckzieher, ehe Janssen nach einer Rauch-Ecke das 3:0 markierte (60.). Bereits ein komfortabler Vorsprung, doch GrĂŒn-Weiß war immer noch hungrig: Popp hatte gleich zwei Mal das 4:0 auf dem Fuß (63., 67.), doch es war Harder, die den Ball nach Vorlage von Jakabfi unter die Latte hĂ€mmerte (71.). Das 5:0 markierte Rolfö per Kopfball-Bogenlampe, nach ihrem Tor in Köln am vergangenen Freitag erneut ein Joker-Treffer der Schwedin (78.). Den 6:0-Schlusspunkt setzte erneut Janssen mit einem Freistoß-Hammer aus 24 Metern. Ein Resultat, mit dem die offensiv weitestgehend harmlosen GĂ€ste aus Enschede noch gut leben konnten. Die VfL-Frauen setzen ihre Erfolgsserie also auch auf internationalem Parkett fort – und das trotz grĂ¶ĂŸer werdender Verletzungssorgen.  

„Wir haben das Tempo hochgehalten“

VfL-Cheftrainer Stephan Lerch: Zu Beginn war es noch eine zĂ€he Angelegenheit, wir haben etwas Zeit gebraucht, um ins Spiel zu kommen. In dieser Phase hatten wir nur Halbchancen, aber je lĂ€nger die Partie lief, desto dominanter sind wir aufgetreten und desto bessere Lösungen haben wir gefunden. Wir sind ruhig geblieben, haben den Ball laufen lassen und gewartet, bis sich die Möglichkeiten ergeben haben. In der zweiten HĂ€lfte haben wir das Tempo hochgehalten und ich freue mich sehr, dass wir das Ergebnis so deutlich gestalten konnten. Jetzt freuen wir uns auf das RĂŒckspiel, das wir ebenfalls seriös angehen werden. Vielleicht bietet uns das Resultat die Möglichkeit, der einen oder anderen Spielerin in Enschede eine Pause zu geben. Das ist nicht unwichtig, wenn man verletzungsbedingt einen solch kleinen Kader hat – aber das werden wir dann zu gegebener Zeit bewerten.

Wölfe TV: Highlights und Tore

Wölfe TV: Stimmen zum Spiel

VfL Wolfsburg: Lindahl – Wedemeyer (62. BlĂ€sse), Goeßling, Janssen, Rauch – Maritz (62. Rolfö), Gunnarsdottir (75. Neto), Engen, Jakabfi – Harder, Popp

FC Twente: Van Domselaar – Roetgering, Ypema, Giesen, Weerden – B. Jansen (82. Peddemors), Wilms, Van Den Goorbergh – R. Jansen, Kalma (90. Speelman), Vanmechelen (78. Darnoud) 

Tore: 1:0 Jakabfi (24.), 2:0 Jakabfi (37.), 3:0 Janssen, 4:0 Harder (71.), 5:0 Rolfö (78.), 6:0 Janssen (89.)

Schiedsrichterin: Marta Huerta De Aza (Spanien)

Zuschauer: 1.543 am Mittwochabend im AOK Stadion