Der VfL Wolfsburg hat seine Pflichtaufgabe gelöst: Im Erstrundenspiel der 75. Ausgabe des DFB-Pokal-Wettbewerbs gewann die Mannschaft von Andries Jonker am Sonntagnachmittag beim Regionalligisten FC Eintracht Norderstedt mit 1:0 (0:0). Neuzugang Ignacio Camacho markierte nach einer knappen Stunde vor 4.500 Zuschauern im Edmund-Plambeck-Stadion das Goldene Tor. Gegen wen es in der zweiten Hauptrunde geht (24. und 25. Oktober), erfahren die Wölfe am Sonntagabend, 20. August. Dann findet im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund die Auslosung statt.
Vier Neue bei Anpfiff
Das erste Pflichtspiel der neuen Saison: Mit Paul Verhaegh, John Anthony Brooks, Ignacio Camacho und Kaylen Hinds vertraute Andries Jonker auf vier Neuverpflichtungen. Verzichten musste der VfL-Chefcoach neben Jeffrey Bruma und Marvin Stefaniak auch auf den am Sprunggelenk verletzten Vieirinha. Daniel Didavi hingegen, um dessen Einsatz die Wölfe ebenfalls gebangt hatten, saß bei Spielbeginn zumindest auf der Bank.
Brooks verletzt raus
Fünf gemeinsame Saisons hatten der VfL und Eintrachts Vorgängerklub 1. SC Norderstedt einst in der Amateur-Oberliga verbracht, die letzte Begegnung lag 25 Jahre zurück. Im insgesamt elften Pflichtspielduell übernahm Grün-Weiß früh das Kommando, griff speziell über die rechte Seite immer wieder an. Die erste echte Torchance verzeichnete nach zwölf Minuten der neue Kapitän. Mit einem trockenen Linksschuss zielte Mario Gomez knapp aus zentraler Lage vorbei. Noch näher am Führungstreffer war Jakub Blaszczykowski, der nach schöner Einzelaktion per Flachschuss an den Pfosten traf (17.). Auch in der Folge lief das Leder fast nur in eine Richtung. Der Hamburger Landespokalsieger hatte alle Hände voll zu tun, sich die Wölfe vom Leib zu halten und tat das vorrangig, indem er das Spiel möglichst oft unterbrach. Die passende Lücke fanden die Wölfe bis zur Pause nicht mehr. Statt dessen verloren sie mit Brooks, der angeschlagen ausgetauscht wurde (37.), einen wichtigen Mann.
Camacho findet die Lücke
Über 1.500 mitgereiste VfL-Fans sehnten eine baldige Führung herbei. Ehe sich vor Norderstedts Tor etwas tat, gab es aber einen aber einen Schreckmoment zu überstehen: Einen direkten Freistoßball setzte Eintrachts Philipp Koch ans Lattenkreuz (55.). Die Warnung des Underdogs, Vorjahresvierter in der Regionalliga Nord, kam indes sofort bei den Grün-Weißen an. Denn nach dem nächsten Angriff, dem ein weiterer Eckball folgte, war der Ball endlich drin: Camacho köpfte humorlos aus wenigen Metern ins Netz und markierte das 1:0 – sein erster Treffer gleich im Premierenspiel für den VfL (59.)! Drei Minuten später machten die Wölfe fast kurzen Prozess, Riechedly Bazoer blieb mit seinem Kopfball allerdings hängen.
Chancen auf besseres Resultat
Der Außenseiter wehrte sich nach dem Treffer weiter nach Kräften, welche jedoch zusehends weniger wurden. Auf der anderen Seite machte die Jonker-Elf weiterhin Druck, spielte ihre Konterchance in der Schlussphase aber nicht konsequent aus. So strich ein Gomez-Aufsetzer haarscharf über die Latte (81.), ehe kurz darauf auch der eingewechselte Paul-Georges Ntep mit einem Flachschuss knapp scheiterte (82.). Fast hätten die Wölfe diese Nachlässigkeiten noch bitter bereut. Nachdem Norderstedts Sinisa Veselinovic per Kopf aber die beste Eintracht-Chance auf den Ausgleich vergeben hatte (84.), kam das verdiente Weiterkommen nicht mehr in Gefahr.
Eintracht Norderstedt: Höcker – Marxen, Bojadgian, Ma. Mandic, Rose – J. J. Brown, Koch, Toksöz (80. Meyer) – Kummerfeld (70. Kunath) – F. Drinkuth – Lüneburg (65. Veselinovic)
VfL Wolfsburg: Casteels – Verhaegh, Knoche, Brooks (37. Uduokhai), Gerhardt – Bazoer, Camacho – Blaszczykowski, Malli (87. Guilavogui), Hinds (74. Ntep) – Gomez
Tor: 0:1 Camacho (59.)
Gelbe Karten: Lüneburg, Rose, Höcker / Gerhardt, Hinds
Zuschauer: 4.500 am Sonntagnachmittag im Edmund-Plambeck-Stadion (ausverkauft)
Schiedsrichter: Lasse Koslowski (Berlin)