Frauen

Hauptstadtklub mit Ambitionen

Wölfinnen treffen im DFB-Pokal erstmals auf das Team von Hertha BSC.

Die zweite Runde des DFB-Pokals stellt eine Premiere dar: Auf die Frauen von Hertha BSC sind die Wölfinnen zuvor noch nie getroffen. Das liegt auch daran, dass der Klub erst vor rund einem Jahr eine Mädchen- und Frauenfußballabteilung übernommen hat. Für die Herthanerinnen wird das Duell, das am Freitag, 6. September, um 18.30 Uhr angepfiffen wird (live auf Wölfe TV), die „bislang größte Herausforderung“ ihrer noch jungen Geschichte.

Mehrere Anläufe im Frauenfußball

Im DFB-Pokal ist Hertha BSC zum ersten Mal überhaupt dabei. Und das aus einem guten Grund: Die Mannschaft aus der Regionalliga Nordost gibt es in dieser Form erst seit dem 1. Juli 2023. Möglich machte dies die Gründung einer Partnerschaft mit dem F.C. Hertha 03 Zehlendorf. Dieser übergab der größeren Hertha sieben Juniorinnen- und zwei Frauenteams. „Die Kooperation zwischen der großen und der kleinen Hertha ist ein sehr aufregender, aber auch sehr ernst gemeinter Prozess“, sagte der mittlerweile verstorbene Klub-Präsident Kay Bernstein damals. Für den Klub aus der Hauptstadt ist es nicht der erste Anlauf der Etablierung eines Frauenteams: Bereits in den 1920er-Jahren gab es kurzfristig eine Mannschaft, im Juli 1978 gründete sich erneut eine. Weil zahlreiche Kickerinnen den Verein wechselten, löste sich das Team 1988 aber wieder auf. Für lange Zeit war der Frauenfußball bei der „Alten Dame“ damit Geschichte. Erst 2009 begann die Hertha schließlich eine Kooperation mit dem damaligen Zweitligisten 1. FC Lübars, die bis 2016 bestand. Ab 2020 folgte eine weitere Partnerschaft mit dem 1. FFC Turbine Potsdam. Diese ließen die Berlinerinnen schließlich zum Ende der Saison 2022/2023 mit dem Ziel auslaufen, ein eigenes Team zu gründen. Diesen Plan setzten sie dann bereits im Juli desselben Jahres um.

Guter Saisonstart

In der Spielzeit 2023/2024 kickte die ehemalige Mannschaft der Hertha 04 Zehlendorf erstmals in den Trikots von Hertha BSC. Am Ende sortierte sie sich auf Rang sechs der Tabelle in der Regionalliga Nordost ein. In der laufenden Saison belegen die Berlinerinnen nach zwei Spieltagen und zwei Siegen aktuell den zweiten Platz. Dabei setzten sie sich unter anderem mit 3:1 gegen die Zweitvertretung von Rivale Union Berlin durch. In der ersten Runde des DFB-Pokals schlug das Team außerdem den ATS Buntentor aus der Regionalliga Nord mit 5:0 und qualifizierte sich damit für Runde zwei. Herthas beste Torschützin ist die erst 18-jährige Elfie Wellhausen. Sie hat in dieser Spielzeit in drei Partien in Liga und Pokal bereits sechsmal getroffen. In der vergangenen Saison schoss sie in 22 Partien 16 Tore.

„Absolutes Highlight für das Team“

Herthas Kader ist mit einem Durchschnittsalter von 19,2 Jahren insgesamt noch sehr jung. Ziel des Teams ist vorerst, sich weiter in der Regionalliga zu etablieren. Mittelfristig möchte der Klub gerne aufsteigen. Zunächst steht aber das Pokalspiel gegen die Wölfinnen an. Laut Herthas Coach Manuel Meister ist die Freude darüber, auf den VfL zu treffen, groß. Er sagt auf der Vereinswebsite: „Bei der ersten Teilnahme direkt gegen den zehnmaligen Seriensieger spielen zu dürfen ist ein absolutes Highlight für das Team, den Verein und die Fans. Wir dürfen uns mit einem Topteam aus Europa messen, wo Olympiasiegerinnen, Welt- und Europameisterinnen spielen. Viele der Mädels spielen gegen Vorbilder. Da gehen Träume in Erfüllung.“

Für das Duell gegen die Hertha gibt es im Ticketshop des Klubs aktuell noch einige Karten.

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