Die Gelegenheit, sich nach dem deutlichen Erfolg in Essen auf das Bundesliga-Topspiel gegen die Bayern zu freuen, ist für die Wölfinnen noch nicht gekommen. Denn vorher steht noch ein nicht unbedeutender Termin in der Königsklasse auf dem Programm. Am Mittwochabend, 26. September, empfangen die Grün-Weißen in ihrem 52. Europapokalspiel den isländischen Meister. Und wollen nach dem unnötig dünnen 1:0-Sieg im Hinspiel für den Einzug ins Achtelfinale nichts anbrennen lassen. Während VfL-Chefcoach Stephan Lerch auf der Pressekonferenz vor der Partie darauf baute, dass sich die Effektivität der zweiten Halbzeit vom Sonntag vor dem Tor fortsetzt, kündigte der Trainer des Gegners schon mal einen Sturmlauf an.
„Das größte Spiel der Karriere“
Seine Mannschaft werde aus allen Rohren losfeuern, gab Halldor Jon Sigurdsson zu Protokoll. Um sich im nächsten Moment schon schmunzelnd zu korrigieren. „Nein. Es ist natürlich klar, dass es für uns wieder um eine gute Verteidigung gehen wird. Wir wollen zwar auf Lücken für Konterchancen lauern. In erster Linie aber müssen wir wieder hinten sicher stehen“, so der Thor/KA-Chefcoach. Auch sonst war dem Trainer der Gäste deutlich anzumerken, dass das Gastspiel in Wolfsburg für seine Truppe etwas Besonderes ist. „Gleich nach dem Hinspiel haben wir uns schon wieder auf den zweiten Vergleich gefreut. Für einige Spielerinnen ist es sicherlich das größte Spiel ihrer Karriere. Deshalb bin ich sicher, alle werden sich einsetzen und kämpfen, wie sie nur können.“
Die Chancen besser nutzen
Die kompakte Spielweise der Isländerinnen war eine Ursache dafür gewesen, dass dem VfL im ersten Vergleich nur ein Treffer gelang. Der zweite, triftigere Grund lag in der eigenen Unkonzentriertheit. „Wir hatten so viele Chancen, haben Pfosten und Latte getroffen, aber im Ergebnis hat sich das nicht widergespiegelt. Das müssen wir besser machen“, betonte Lerch. „Aber ich bin sicher, dass wir aus dem Hinspiel gelernt haben. Auch wenn es uns der Gegner wieder nicht leichtmachen wird, wollen wir morgen unsere Möglichkeiten genauso gut nutzen wie in Essen. Wir sind gut drauf und wollen ungefährdet weiterkommen.“