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Grün-Weiß aus anderer Perspektive erleben

Die Aushilfen an Heimspielen sind ein wichtiger Teil der VfL-Familie.

Aushilfen des VfL Wolfsburg vor der Volkswagenarena.

Bei den Wölfen stehen couragierte und leistungsorientierte Teamplayer nicht nur auf dem Platz, sondern auch hinter den Kulissen. Wenn auf dem grünen Rasen der Ball rollt, dann sorgt eine Vielzahl von Aushilfen in der Volkswagen Arena für einen bestmöglichen Ablauf. Auch wenn es bei deren Arbeit nicht um Sieg oder Niederlage geht, haben diese Tätigkeiten einen großen Anteil an einem erfolgreichen Fußballtag in Wolfsburg. Mit großem Einsatz sind auch die in Teil zwei vorgestellten Aushilfen alle zwei Wochen für die Grün-Weißen im Einsatz.

Retter in der Not

Wer ein VfL-Heimspiel besucht und plötzlich in einer Situation steckt, in der er sich nicht wohlfühlt, und nicht weiß, wie er andere um Hilfe bitten kann, sollte den Panama-Code anwenden. Durch die Ordnungsdienstkräfte und Fanbeauftragten gibt es bereits für alle einige Ansprechpartner, um den Stadionbesuch so angenehm und sicher wie möglich zu gestalten. Doch um dies noch weiter zu optimieren und eine zentrale Anlaufstelle für betroffene Personen zu schaffen, wurde das Konzept „Panama“ entwickelt. Fällt der Satz „Wo geht's hier nach Panama?", weiß das Sicherheitspersonal sofort Bescheid: Hier stimmt etwas nicht. Die Panama-Helferinnen und -Helfer sind in ihren pinken Westen besonders gut erkennbar. Seit Dezember 2022 wirkt Karsten Fehrke, der auch Vorstand im Verein „Queeres Netzwerk Gifhorn“ ist, im Team mit. Warum ihm dieses Thema am Herzen liegt? „Fußball soll für alle da sein, jeder soll sich hier wohlfühlen und ich sehe meine Aufgabe darin, für alle Menschen Ansprechpartner zu sein.“  Hilfesuchende Personen, egal ob Gäste-Fans, VfL-Anhänger oder Mitarbeitende, bringen Fehrke und seine Kollegen an einen geschützten Ort, um zu klären, was passiert ist und wie sie helfen können. Das Angebot richtet sich an alle, die sich unsicher, bedroht oder bedrängt fühlen, Diskriminierungen jeglicher Form begegnen oder sexuelle Gewalt, Sexismus oder körperliche Übergriffe erfahren haben. 

Immer im Einsatz 

Schnittwunden, Kreislaufprobleme oder zu viel Alkohol: Der hauseigene Sanitätsdienst des VfL kümmert sich in der Volkswagen Arena um die medizinische Versorgung während eines Heimspielstages. Der Sanitätsdienst setzt sich aus Ersthelfern, Notfallsanitätern und Rettungsassistenten zusammen und wird vom DRK Wolfsburg sowie Notärzten unterstützt. Zudem stehen drei Behandlungsräume sowie Rettungsfahrzeuge bereit, um im Ernstfall sofort Erste Hilfe zu leisten. Egal, was passiert, die Betroffenen sind beim Sanitätsdienst in besten Händen. Meist haben es die Sanitäter zwar mit eher harmlosen Blessuren zu tun, doch auch für schwerere Zwischenfälle steht medizinisch qualifiziertes Personal bereit. Zu ihnen gehört Deliah Katzmarzyk. Die 29-Jährige arbeitet an der Medizinischen Hochschule Hannover und ist seit 2015 beim VfL im Einsatz. Mit rund 30 weiteren Kollegen sichert sie einen Spieltag bei den Grün-Weißen aus medizinischer Sicht ab. Als Koordinatorin im Sanitätsraum hat sie viel zu organisieren und setzt dabei auf Teamarbeit. „Maximal können wir hier im Sanitätsraum 18 Behandlungen in einem Zeitraum von vier bis fünf Stunden leisten. Das ist recht viel, wenn man bedenkt, dass man in acht Stunden Rettungsdienst – hauptberuflich – vielleicht eine einzige Behandlung hat.“ Zeit, das Fußballspiel zu verfolgen, bleibt der Wolfsburgerin keine. Dabei ist sie mit den Grün-Weißen groß geworden. Ihr Vater besitzt eine Dauerkarte und geht regelmäßig ins Stadion. „Ich dagegen nur, wenn ich im Einsatz bin“, schmunzelt Katzmarzyk.

Heiliger Rasen

Nicht nur Trainer oder Spieler können ein Spiel entscheiden, sondern auch die Qualität des Rasens. Ein schlecht gepflegter Platz ist schwerer zu bespielen und keine Freude für die Kicker. Grätschen, Tritte neben den Ball und Stollenschuhe gehören aber nun einmal zum Fußball. Dass die Pflege eines Fußballplatzes aufwändig ist, kann sich jeder vorstellen, der sich mit dem heiligen Grün im heimischen Garten beschäftigt. Entsprechend wichtig ist es, dass Menschen für den VfL tätig sind, die den Rasen in der Volkswagen Arena wie ein rohes Ei behandeln. Zu ihnen gehören unter anderem Roman König und Antonio Golezer. Vor jeder Partie zählt das Rasenmähen und Löcher stopfen zu ihren wichtigsten Aufgaben, damit sich die Wölfe hier wohlfühlen und die Fans bei idealem Untergrund mit tollen Szenen belohnen können. „Wir sind schon lange VfL-Fans. Uns macht die Arbeit viel Spaß, die Kameradschaft ist toll. Wir sind stolz, dass unser Rasen schon mehrfach ausgezeichnet wurde“, erklärt König. Das Duo hat am Spieltag jede Menge zu tun und fürchtet nichts mehr als Schneeflocken. „Wenn es schneit, wird es für uns schweißtreibend“, so Golezer. Dann nämlich muss das Team der Platzpflege das gesamte Grün befreien. Doch auch heiße und trockene Perioden im Sommer machen dem Rasen zu schaffen. Kurz: Die Pflege ist aufwändig und die Arbeit der Aushilfen nicht zu unterschätzen. Sie sind mit viel Leidenschaft und Fachwissen dabei – denn Grün ist nicht gleich Grün.

Barrierefrei ins Stadion

Stadionbesuche sind für viele Fans eine Pflicht, für einen Fan mit Handicap jedoch auch häufig ein enormer Planungsaufwand. Die Heimspiele der Wölfe jedoch sollen für alle Menschen zugänglich sein. Die Volkswagen Arena bietet daher eine barrierefreie An- und Abreise. Spezielle Ansprechpartner unterstützen dabei, den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu halten. Einer von ihnen ist Sven Hermanns. Seit 20 Jahren arbeitet er als Aushilfe beim VfL – davon seit vielen Jahren als helfende Hand bei mobilitätseingeschränkten Anhängern. „Ich kümmere mich um die Rollstuhlfahrer, teile für sie Getränke aus und unterstütze, wenn ich gebraucht werde. Ich bin von 13 bis 18 Uhr im Einsatz“, erklärt Hermanns. Im Schnitt verfolgen zwischen 20 und 30 Rollstuhlfahrer in der ersten Reihe der Gegengeraden die VfL-Heimspiele. Neu im Betreuer-Team ist auch Mariano Deckosa, der Stadiongästen mit Handicap ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite steht. „Ich bin gerade erst nach Wolfsburg gezogen und habe nach einem Job gesucht. Ich finde es cool, in einem Fußballstadion zu arbeiten“, so Deckosa. 

Teil des Teams werden

Bereitschaft, Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit – wer diese Eigenschaften in sich vereint, ist gern als Aushilfe beim Fußball-Bundesligisten gesehen. Wer Teil, der grün-weißen Familie werden möchte, kann sich hier bewerben.

Hier geht es zum ersten Teil.