Mit sehr gemischten Gefühlen werden insgesamt 14 Frauen vom VfL Wolfsburg von ihren Nationalmannschaften nach Beendigung der Länderspiel-Phase zurückkehren. Denn während die einen – teils vor einer atemberaubenden Kulisse – souveräne Testspielerfolge feierten, ist für eine von ihnen ein großer Traum geplatzt: Sveindis Jonsdottir und ihre Isländerinnen verpassten wegen einer 1:4-Niederlage in der Verlängerung des WM-Play-Offs gegen Portugal die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2023 in Australien und Neuseeland – ein schwerer Schlag.
In Unterzahl unterlegen
Die immens große Enttäuschung konnten die Isländerinnen um Jonsdottir nach dem WM-Play-Off-Spiel gegen Portugal nicht verbergen. In der Qualifikationsgruppe in der letzten Sekunde an den Niederländerinnen gescheitert, brachte auch der Umweg über die Play-Offs nicht das so heiß ersehnte WM-Ticket. Ausschlaggebend: Beim Spielstand von 0:0 flog die Isländerin Aslaug Gunnlaugsdottir mit einer Roten Karte vom Platz, der darauffolgende Elfmeter für Portugal sorgte für den Rückstand. Doch das Team um Jonsdottir, die über die volle Distanz zum Einsatz kam, gab sich nicht geschlagen, glich aus und kämpfte sich in die Verlängerung. Doch mit einer Frau weniger auf dem Platz reichten die Kräfte nicht aus – mit 1:4 mussten sich die Isländerinnen geschlagen geben.
Über 26.000 Fans in Dresden
Einen weitaus schöneren Spieltag erlebten die deutschen Nationalspielerinnen in Dresden bei der Neuauflage des EM-Halbfinales gegen Frankreich – besonders schön vor allem für eine Wölfin. Wie schon bei der Europameisterschaft traf Alexandra Popp gleich doppelt: Kurz vor der Pause brachte Popp die Deutschen mit einem wuchtigen Kopfball-Tor in Führung (44.) und erhöhte zu Beginn des zweiten Durchgangs für Schwarz-Rot-Gold (48.). Selbst der Anschlusstreffer der Französinnen kurz vor Abpfiff änderte nichts an der grandiosen Stimmung der 26.835 Zuschauenden im Rudolf-Harbig-Stadion. In Dresden kamen alle neun zum deutschen Kader gehörenden Wölfinnen zum Einsatz: Merle Frohms, Felicitas Rauch, Kathrin Hendrich, Lena Oberdorf, Lena Lattwein, Svenja Huth und Popp von Beginn an, Jule Brand und Tabea Waßmuth wurden von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg eingewechselt.