Männer

„Genau wie damals beim VfL“

Kurzinterview mit Bence Dardai zu seiner ersten Reise mit Ungarns Nationalelf.

Ein volles Dutzend grün-weiße Profis sind aktuell mit ihren Nationalteams unterwegs plus noch einmal genauso viele Jungwölfe aus der Akademie. Ganz neue Erfahrungen sammelt in diesen Tagen Bence Dardai, der mit der ungarischen Auswahl in der Relegation der Nations League aktiv ist. Im ersten Duell mit der Türkei am Donnerstagabend, das 1:3 verloren ging, musste der 19-Jährige wegen muskulärer Probleme noch passen. Vor dem Rückspiel am Sonntag in Budapest (Anstoß um 18 Uhr) gab der VfL-Mittelfeldyoungster trotzdem seine ersten Eindrücke preis. 

Bence Dardai, das erste Mal im Dunstkreis der A-Nationalmannschaft. Wie ist es für dich?

Bence Dardai: Es macht extrem viel Spaß. Ich wurde super aufgenommen, alle sind unheimlich nett zu mir. Leider habe ich bislang noch nicht trainieren können. Aber ich denke, dass ich bald einsteigen kann. Und dann hoffe ich, dass es für Sonntag reicht.

In die Verlegenheit, dich zur Nationalhymne aufzustellen, bist du bislang also nicht gekommen. Wärst du im Fall der Fälle denn textsicher gewesen?

Bence: Oh ja, ich habe nämlich trotzdem gesungen (lacht). Um die Abläufe kennenzulernen, bin ich normal mitgeflogen und habe die Mannschaft vor Ort unterstützt, wenn auch nur von der Tribüne aus. Als es losging, war ich noch bei den Einwechselspielern, erst danach bin ich hochgegangen. Die Hymne zu singen, war in der Tat neu für mich. Aber den Text kannte ich natürlich, allein schon durch meine Familienmitglieder. 

Sportlich lief es für deine Mannschaft enttäuschend. Was rechnet ihr euch noch aus für das Rückspiel am Sonntag?

Bence: Ja, das war wirklich bitter. Die Niederlage wäre nicht nötig gewesen, vor allem nicht mit zwei Toren Unterschied. Aber das Duell hat ja zwei Hälften. Bei uns in der Puskas-Arena herrscht eine extrem gute Stimmung, da muss die Türkei erst mal bestehen. Wir werden jedenfalls alles raushauen, um das Ding noch zu drehen. Ich persönlich freue mich auf diese Heimspiel-Premiere natürlich noch einmal besonders. 

Dass es gleich um so viel geht, ist für den Beginn einer Länderspielkarriere nicht unbedingt gewöhnlich. Wären dir ein Freundschaftsspiel oder ein Lehrgang zum Reinkommen lieber gewesen?

Bence: Gar nicht, ich finde das super so. Der Reiz und der Ansporn, sich direkt beweisen zu können, sind dann nur umso größer. Es ist ja auch genauso wie damals beim VfL. Da ist es mit einem Pokalspiel gegen Dortmund so richtig für mich losgegangen.

Auch wenn dein eigentliches Debüt jetzt noch aussteht: Hättest du dir im letzten Sommer, als du zum VfL gewechselt bist, ausgemalt, in deiner ersten Saison in Wolfsburg schon so weit zu kommen?

Bence: Überhaupt nicht, um ehrlich zu sein. Deshalb freut es mich umso mehr. Natürlich kann es nicht immer nur aufwärts gehen, das ist mir klar. Trotzdem hoffe ich und arbeite dafür, dass der Traum, den ich gerade lebe, genauso weitergeht.