Männer

Erste Heimniederlage

VfL Wolfsburg unterliegt Spitzenreiter Bayer Leverkusen mit 1:2.

Der VfL Wolfsburg hat im vierten Heimspiel der Bundesliga-Saison 2023/2024 die erste Niederlage kassiert. Nach zuvor drei Siegen mussten sich die Wölfe dem Spitzenreiter Bayer 04 Leverkusen mit 1:2 (1:1) geschlagen geben. Maxence Lacroix hatte kurz vor der Pause zwar die perfekte Antwort auf den Treffer von Jeremie Frimpong, den zweiten Vorsprung lieĂź sich die Mannschaft der Stunde allerdings nicht mehr nehmen. Zittern mussten die Gäste aber bis zur letzten Sekunde. 

Personal

Zum Auftakt nach der Länderspielpause war Niko Kovac aufgrund des Ausfalls von Koen Casteels zu einem Wechsel zwischen den Pfosten gezwungen. Pavao Pervan ersetzte den belgischen StammtorhĂĽter und kam zu seinem ersten Einsatz seit dem 31. Januar 2023. AuĂźerdem veränderte der Wolfsburger Coach seine Startelf im Vergleich zur 1:3-Niederlage beim VfB Stuttgart an zwei weiteren Stellen: Sebastiaan Bornauw feierte sein StartelfdebĂĽt in dieser Saison, Moritz Jenz kehrte nach mehrwöchiger Verletzungspause zurĂĽck. DafĂĽr mussten Cedric Zesiger und Lovro Majer auf die Bank weichen. Auf Seiten der Gäste wechselte Coach Xabi Alonso nach dem 3:0-Derbyerfolg gegen den 1. FC Köln insgesamt zweimal: Josip Stanisic und Amine Adli starteten fĂĽr Odilon Kossounou und Florian Wirtz (beide Bank). 

Spielverlauf

Der VfL agierte gegen das gefährlichste Team der Bundesliga – Leverkusen hatte vor dem Auftritt in der Volkswagen Arena 23 Treffer in sieben Spielen erzielt – mit einer Dreier- respektive Fünferkette. Die Gäste holten sich über das Passspiel Sicherheit und kontrollierten das Spielgeschehen. Wolfsburg präsentierte sich aggressiv, machte dem Spitzenreiter das Leben schwer und hatte durch Jonas Wind in der 12. Minute die Chance auf die Führung. Der Wolfsburger Top-Torjäger schoss sich allerdings selbst an – im direkten Gegenzug zappelte der Ball im Netz: Victor Boniface bereitete per Heber vor, Frimpong vollendete artistisch (13. Spielminute). Die Wölfe verfielen nicht in Schockstarre und kamen – auch dank einiger Unaufmerksamkeiten von Hradecky & Co. – zu Chancen auf den Ausgleich. Die beste davon eröffnete sich Tiago Tomas, der nach einem Steckpass von Wind im direkten Duell am Bayer-Keeper scheiterte (15.). Wolfsburg übernahm das Kommando in der temporeichen Partie, wurde aber regelmäßig an das schnelle Umschaltspiel der Leverkusener erinnert. Beim Schlenzer von Boniface in der 31. Minute fehlte nicht viel. Die Grün-Weißen mit immer mehr Zug zum Tor, der ersehnte wie verdiente Ausgleich sollte nach einem ruhenden Ball fallen: Maxence Lacroix profitierte von der starken Übersicht seines Abwehrkollegen Jenz und stellte kurz vor der Halbzeit auf 1:1 (41.).

Nach dem Seitenwechsel ließen beide Teams zunächst das Tempo und die Intensität aus der ersten Hälfte vermissen. Dann schaltete Leverkusen einen Gang rauf und näherte sich durch seine Aktivposten Frimpong (60.) und Boniface (61.) dem nächsten Treffer an. Grimaldo sorgte dann für den Nackenschlag – 1:2 (62.). Boniface hätte den Vorsprung wenige Minuten später sogar auf zwei Tore erhöhen können, doch Pervan war zur Stelle (67.). Im ersten Spielabschnitt erarbeiteten sich die Wolfsburger noch ein Chancenplus, im zweiten waren die Wölfe seltener in der Offensive zu finden, weil Leverkusen für Dauerbetrieb sorgte. Jenz klärte in höchster Not vor Boniface, Frimpong scheiterte am stark parierenden Pervan (77.). Der in der Schlussphase eingewechselte Kevin Paredes verzeichnete noch zwei Möglichkeiten von außerhalb des Strafraums (81./83.), für die ganz große Gefahr sollten diese allerdings nicht sorgen. Anders Wind: Der Wolfsburger Top-Torjäger kam in der dritten Minute der Nachspielzeit zweimal im Zentrum des Strafraums zum Abschluss, scheiterte aber mit beiden Versuchen an Hradecky, der den siebten Saisonsieg der Leverkusener festhielt.

Tore

  • 0:1 Frimpong (13.): Verdammt! Wind kommt nach einem FreistoĂź in vielversprechender Position zum Abschluss, schieĂźt sich dabei allerdings selbst an. Leverkusen macht das Spiel schnell, Boniface zieht die Aufmerksamkeit von drei Wolfsburgern auf sich und bedient dann Frimpong am langen Pfosten, der artistisch aus spitzem Winkel einschiebt. 
  • 1:1 Lacroix (41.): Ausgleich – und der ist verdient! Leverkusen klärt eine Arnold-Ecke nur halbherzig, weshalb Svanberg an der Strafraumkante zum Abschluss kommt. Der Ball bleibt zwar an Tah hängen, springt dann aber vor die FĂĽĂźe von Jenz. Der RĂĽckkehrer leitet geistesgegenwärtig nach rechts weiter – und dort steht sein Abwehrkollege Lacroix, der sich nicht zweimal bitten lässt.  
  • 1:2 Grimaldo (62.): Leverkusen geht erneut in FĂĽhrung. Arnold und Svanberg vertändeln den Ball am eigenen Sechzehner, Frimpong zieht ĂĽber die rechte Seite in den Strafraum. Seine Hereingabe rauscht zwar an Wirtz vorbei, doch dahinter steht Grimaldo bereit, dessen Abschluss unhaltbar von Arnold abgefälscht wird. 

Trainerstimmen

Niko Kovac: Es war eine unglĂĽckliche Niederlage. Man kann Leverkusen nicht ĂĽber 90 Minuten so bearbeiten, wie wir es in der ersten Halbzeit gemacht haben. Was mich aber absolut ärgert, sind die beiden Gegentore, die zu vermeiden waren. Ansonsten kann ich meiner Mannschaft nur ein Kompliment aussprechen, die Jungs haben ein starkes Spiel gegen einen sehr guten Gegner gemacht. 

Xabi Alonso: Heute war ein sehr starker Sieg für uns. Wir waren auf ein hartes Spiel eingestellt, Wolfsburg hat zuvor alle Spiele in diesem Stadion gewonnen. Die erste Halbzeit war hart, nach unserem Tor haben sie Druck gemacht. Die zweite Halbzeit war besser, wir haben das Spiel kontrolliert und hatten genug Chancen, um noch ein drittes Tor zu schießen. Am Ende waren wir glücklich, dass Lukas den Sieg festgehalten hat. Es hätte auch ein Unentschieden sein können.
 

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Pervan – Bornauw (78. Kaminski), Lacroix, Jenz – Baku, Svanberg (71. Majer), Arnold, Maehle – Gerhardt (78. Paredes), Tomas (46. Sarr) – Wind

Ersatz: Schulze (Tor), Zesiger, Cozza, Wimmer, Pejcinovic

Bayer 04 Leverkusen: Hradecky – Stanisic (88. Kossounou), Tah, Tapsoba – Frimpong (88. Tella), Palacios, Xhaka, Grimaldo – Hofmann (88. Amiri), Adli (60. Wirtz) – Boniface

Ersatz: Kovar (Tor), Hincapie, Andrich, Schick, Hlozek

Tore: 0:1 Frimpong (13.), 1:1 Lacroix (41.), 1:2 Grimaldo (62.)

Gelbe Karten: Arnold, Baku, Maehle / Palacios, Xhaka, Adli, Hofmann, Tapsoba

Schiedsrichter: Marco Fritz (Korb)

Zuschauende: 28.917 Zuschauende in der Volkswagen Arena