Werder präsenter, VfL gefährlicher
Genau wie die Wölfe hatte kurioserweise auch der SVW in der Vorbereitung auf das Nordduell eine Heimpleite gegen Frankfurt aufzuarbeiten gehabt und stand aufgrund des nun begradigten, aber für die Bremer überaus schwierigen Tabellenbildes umso mehr unter Druck. Im letzten 13.30-Uhr-Spiel der Saison erarbeitete sich der Vorletzte dann auch ein frühes optisches Übergewicht, das sich im Wesentlichen aber auf Eckbälle beschränkte. Gehaltvoller waren die ersten Angriffsversuche des VfL: Mit dem ersten Abschluss des Spiels hatte soeben Josip Brekalo von der Strafraumkante vorbeigeschlenzt (12.), als Weghorst beinahe das 1:0 gelang. Der Niederländer mogelte den Ball vorbei an Milos Veljkovic, blieb mit seinem Schuss aber an den Fingerkuppen des Bremer Schlussmannes Jiri Pavlenka hängen, woraufhin Veljkovic vor der Torlinie klärte (13.). In der Folge pendelten sich die Kräfteverhältnisse ein. Der VfL spielte den gepflegteren Ball, Werder betonte klar das Kämpferische. Einschussgelegenheiten folgten indes nicht mehr viele. Einmal warf sich Maximilian Arnold in einen Sargent-Versuch (24.), ehe auf der anderen Seite Mehmedis aussichtsreicher Schuss aus elf Metern abgeblockt wurde (28.). Drei Minuten später machte sich Koen Casteels richtig lang, als Yuya Osako aus 18 Metern abzog (31.). Mehr passierte bis zum Seitenwechsel nicht.
Weghorst mit dem goldenen Tor
Enge Zweikämpfe und entsprechend viele Unterbrechungen prägten das Spiel auch nach Wiederbeginn. Im bald strömenden Regen erspielte sich die Glasner-Elf als erste eine Chance, als Weghorst aus kurzer Distanz einköpfen wollte (49.). Auch Mehmedi kam per Kopfball zum Abschluss, zielte aber knapp drei Meter vorbei (56.). Vier Minuten später klärte John Anthony Brooks in gefährlicher Situation gegen Davy Klaassen. Beide Trainer verstellten mit offensiven Wechseln bald das Visier. Klaus meldete sich gleich mit einem Distanzschuss in der Partie an, jagte die Kugel aber ebenso wie bald darauf Xaver Schlager (74.) über das Tor (71.). Wie aus Kübeln rauschte inzwischen das Wasser vom Himmel, was beiden Teams den Spielaufbau nicht gerade erleichterte. Dann holte Schlager einen raus und hämmerte den Ball an die Latte (81.). Und als wäre dies ein letzter Warnschuss gewesen, lag der Ball nach dem nächsten VfL-Angriff im Netz: Eine Maßflanke von Klaus fand in der Mitte den ideal postierten Weghorst, der eiskalt aus kurzer Entfernung einnetze – Führung für den VfL (82.)! In den letzten Minuten drückte Werder nun noch mehr als ohnehin. Die Wölfe aber hielten allen Angriffen bravourös stand und ließen sich den abgebrühten Auswärtssieg nicht mehr nehmen.
Werder Bremen: Pavlenka – Gebre Selassie, Moisander, Veljkovic, Augustinsson – Vogt – M. Eggestein, Bargfrede (61. Bartels) – Osako (85. Woltemade), Klaassen (85. Selke) – Sargent (76. Bittencourt)
VfL Wolfsburg: Casteels – Mbabu, Pongracic, Brooks, Roussillon (88. Tisserand) – Schlager (84. Gerhardt), Arnold (88. Guilavogui) – Mehmedi (64. Ginczek), Brekalo, Victor (64. Klaus) – Weghorst
Tor: 0:1 Weghorst (82.)
Gelbe Karten: Klaassen, Sargent, Bittencourt / Schlager, Pongracic, Mbabu
Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus (Langenhagen)
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Die Stimmen der beiden Trainer