Wichtiger Baustein: Pädagogik in der VfL-Fußball.Akademie.
Seit 2007 gibt es in Wolfsburg die VfL-Fußball.Akademie. Hier werden junge Fußballer ausgebildet. Ein wichtiger Baustein in der Akademie bildet der Bereich Pädagogik. Seit Beginn sind stets zahlreiche Pädagogen im Hause tätig, die die Talente auf ihrem Weg und bei ihrer Entwicklung intensiv begleiten. Leiter der Abteilung Pädagogik ist seit 2020 Sebastian Pede, den wir zu einem Interview getroffen haben.
Sebastian, kannst du dich erst einmal vorstellen?
Sebastian Pede: Mein Name ist Sebastian Pede, ich bin 39 Jahre alt, gebürtiger Wolfsburger, seit Kindheitstagen VfL-Anhänger, Dauerkartenbesitzer, Vater von drei Söhnen und bin nun, seit fast zehn Jahren, hier in der Akademie tätig. Mein Abitur habe ich am Ratsgymnasium Wolfsburg absolviert und später in Magdeburg Lehramt an berufsbildenden Schulen studiert.
Wie ist der Pädagogik-Bereich der Akademie aufgebaut, wie viele Mitarbeiter sind hier tätig?
Pede: Ein Team von sechs Pädagogen steht den Hausbewohnern und WG-Jungs rund um die Uhr mit Rat und Tat zur Seite. Ergänzend hierzu haben wir das Programm „Lebens.Wert“ unter der Leitung von Conny Pohlers an der Akademie implementiert. Wir halten es in unserem Verein für essenziell, nicht nur Spieler, sondern auch den Menschen selbst auszubilden. Wir sind für jeden einzelnen Spieler, der zu uns kommt, verantwortlich und wollen diesen auf seinem individuellen Weg bestmöglich begleiten und unterstützen. Wir sind davon überzeugt, dass wir den Spielern auf ihrem persönlichen Weg auch abseits des Platzes durch die Konzeption von „Lebens.Wert“ zeitgemäße Fertigkeiten zu den Themenfeldern Ernährung, Schlaf, Regeneration, Finanzen und Social Media vermitteln können, welche auf die Lebensumstände und Bedürfnisse zugeschnitten sind, um das Bewusstsein der Spieler sowie der Multiplikatoren zu erweitern.
Was sind die vordringlichsten Aufgaben der Pädagogen im Haus?
Pede: Im Internat der VfL-Fußball.Akademie leben jugendliche Nachwuchstalente, die im Rahmen der Nachwuchsleistungsförderung des Vereins im Leistungs- und Spitzensport aktiv sind, ihren Lebensmittelpunkt für diese Zeit nach Wolfsburg verlegen und ihr Ziel verfolgen, Profifußballer zu werden. Ziel des pädagogischen Handelns im Internat ist die Begleitung und Unterstützung der Talente, den Anforderungen aus Schule, Training und Spielbetrieb gerecht zu werden und gleichzeitig Raum für individuelle Bedürfnisse sowie persönlichkeitsfördernde Entwicklungsaufgaben zu ermöglichen. Grundlage für den Erfolg ist eine vertrauensvolle Beziehungsarbeit durch Bezugsbetreuungen und ein enger Austausch mit den verschiedenen Akteuren im gesamten Umfeld. Im Prozess der Verselbstständigung ziehen die älteren Spieler aus dem Internat in Außen-WGs, die aber auch durch die pädagogischen Fachkräfte des Internats betreut werden.
Die Pädagogen in der Akademie: (von links) Dennis Konscholke, Chantal Buhleier, Violetta Schlötzer, Jasmin Kitzing und Sebastian Pede. Es fehlt: Derya Schürmann.
Pede: Mit Eröffnung des Nachwuchsleistungszentrums 2007 hat die VfL Wolfsburg-Fußball GmbH mit dem CJD eine Kooperationsvereinbarung getroffen. Die Leistungen der sozialpädagogischen Begleitung und schulischen Förderung werden durch Fachkräfte aus dem CJD erbracht. Mit dem CJD haben wir einen kompetenten und erfahrenen Partner an unserer Seite, der unsere Akademie stets unterstützt.
Gibt es noch andere Kooperationspartner, mit denen ihr zusammenarbeitet?
Pede: Ja, die gibt es. Zu erwähnen sind hier zum Beispiel die Partnerschaften mit unserer Eliteschule des Fußballs, der Eichendorffschule Wolfsburg, und der Volkswagen Group Services. Vor allem die Nähe zur Eichendorffschule ist ein absoluter Standortvorteil in Wolfsburg. Aus der VfL-Fußball.Akademie sind es gerade einmal zwei Minuten zu Fuß für unsere Spieler zur Schule. Die Zusammenarbeit hat sich über die Jahre gesehen absolut bewährt. Zudem ist die Kooperation mit der Volkswagen Group Services von enormer Wichtigkeit, weil dort einige unserer jungen Spieler eine Ausbildung absolvieren können.
Nach und nach sind es mehr Spieler geworden, die im Internat wohnen. Dazu wurden in den letzten Jahren weitere Wohngemeinschaften in der Stadt eingerichtet. Schafft ihr es, die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen?
Pede: Ja, wir schaffen das. Wobei der Betreuungsgrad in einer VfL-WG ein anderer ist als im Internat. Des Weiteren ist mit der Anzahl der Jugendlichen und dem damit verbundene Mehraufwand auch die Anzahl der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in unserer Abteilung gestiegen.
Was läuft im Hause sehr gut?
Pede: Erst einmal muss ich ein großes Kompliment an mein Team aussprechen. Alle Kollegen sind stets motiviert und engagiert in der Arbeit mit unseren Jugendlichen. Wir sind ein eingespieltes Team, welches sich durch die individuellen Stärken der einzelnen Mitarbeiter auszeichnet. Ebenso kann ich sagen, dass wir im Internat und den WGs momentan tolle Jungs haben, die uns mit ihrem Charakter die Arbeit nicht nur erleichtern, sondern sie auch zu einem sehr interessanten und spannenden Arbeitsfeld machen. Zudem herrscht mit den anderen Bereichen der Akademie ein reger Austausch zum Wohle der Internatsbewohner. Auch alle anderen Mitarbeiter der Akademie sind ein wichtiger Teil, um die Talente optimal zu fördern.
Wo siehst du die Akademie in fünf Jahren?
Pede: Da wir stets den Anspruch haben, uns unter den Top-Fünf-Akademien in Deutschland einzuordnen, müssen wir uns immer weiterentwickeln, damit dies auch noch in fünf Jahren der Fall ist. Es gilt sich zu hinterfragen und nach Optimierungspotenzial zu schauen. An der einen oder anderen Stellschraube kann immer noch gedreht werden.