Männer

Edeltechniker und halbes Duo

De Bruyne vs. Dzeko im Champions-League-Finale.

Ehemalige VfL-Wolfsburg-Spieler DeBruyne und Dzeko treffen im Championsleague Finale aufeinenander.

Vorhang auf für die größte Show des Jahres. Um 21 Uhr steigt am heutigen Samstag im Atatürk-Olympiastadion (Istanbul) das Champions-League-Finale zwischen Manchester City und Inter Mailand. Wird Pep Guardiola mit den Citizens erstmals den europäischen Fußballthron besteigen oder erweitern die Nerazzurri ihre Titelsammlung um einen Henkelpott? Eins ist klar: Ein ehemaliger Wolfsburger wird Champions-League-Sieger. 

Wisst ihr noch…? 

Als Edin Dzeko seine Signatur unter den Arbeitsvertrag beim VfL Wolfsburg gesetzt hatte, sah die Welt noch ganz anders aus. DJ Ötzi eroberte mit seinem Hit „Ein Stern“ die Singlecharts, das Berliner Eisbärenbaby Knut verzauberte die ganze Welt und der VfL Wolfsburg hatte zum zweiten Mal in Folge gerade so den Abstieg verhindert. Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht! Und auf einen Schlag waren alle Abstiegsängste verflogen, denn der bosnische Mittelstürmer läutete eine glorreiche Ära bei den Grün-Weißen ein. Wenn man aber den Namen Dzeko nennt, folgt für gewöhnlich im nächsten Atemzug der von Grafite. Und andersrum. Nicht nur in Deutschland. „Jeder, der mich in Brasilien kennt, der kennt auch Edin. Ist doch klar, denn dieser Kerl ist einfach unglaublich“, adelt der 44-Jährige seinen ehemaligen Teamkollegen.

Eine gewisse Ähnlichkeit

Kurz gesagt: Dzeko und Grafite gehören einfach zusammen. So wie Ernie und Bert, Bibi und Tina, Bud Spencer und Terence Hill. Das kongeniale Duo hat sich im Eiltempo in die Herzen der Fußballfans geschossen – und den VfL 2009 zum ersten und bislang einzigen Meistertitel der Klubgeschichte. Im Endspiel der Königsklasse wird Dzeko jedoch ohne den Brasilianer auskommen müssen. Denn während er im zarten Alter von 37 Jahren um seinen ersten Champions-League-Titel kämpft, befindet sich der sieben Jahre ältere Grafite bereits im wohlverdienten Fußball-Ruhestand. Dafür hat Dzeko mit Sturmtank Romelu Lukaku und Weltmeister Lautaro Martinez mindestens ebenbürtigen Ersatz in der Doppelspitze des 3-5-2-Systems von Trainer Simone Inzaghi. Martinez hat einen enormen Anteil am Erfolg von Inter Mailand in den vergangenen Jahren, ist Leistungsträger, Zielspieler und Identifikationsfigur. So wie einst Dzeko (und Grafite) beim VfL.

Von Wolfsburg auf die Weltbühne

Als das kongeniale Duo längst weitergezogen war, holten die Verantwortlichen im Januar 2014 den damals 22-jährigen Kevin De Bruyne vom FC Chelsea nach Wolfsburg. Der belgische Edeltechniker verzauberte anderthalb Jahre lang im VfL-Dress die Bundesliga – und folgte dann der Fährte von Dzeko zu Manchester City. Bei den Skyblues schaffte De Bruyne den Aufstieg zum Weltstar. Der 31-Jährige ist Lenker und Denker des Offensivspiels von Manchester City, Ballmagnet und -verteiler. Nur eines ist er (noch) nicht: Champions-League-Sieger. Eine weitere Gemeinsamkeit mit Dzeko.