Männer

Doch noch ein Dreier

Wölfe gewinnen letztes Saisonspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 1:0.

Der VfL Wolfsburg hat im letzten Pflichtspiel der Saison noch einmal drei Punkte geholt. Ihre Auswärtspartie in Mönchengladbach entschieden die von Daniel Bauer betreuten Grün-Weißen am Samstagnachmittag mit 1:0 (0:0) für sich. Lukas Nmecha markierte vor 53.048 Zuschauern im Borussia-Park den einzigen Treffer. Seine 28. Bundesliga-Saison in Folge beendete der VfL, der mit seinem achten Auswärtssieg eine Durststrecke von zuvor neun Partien ohne Dreier beendete, damit auf Rang elf.

Personal

Nach abgebrummter Sperre war Maximilian Arnold wieder einsatzbereit. Gegenüber dem Heimspiel gegen Hoffenheim veränderte Bauer die Startelf auf drei Positionen. Neben dem Kapitän rückten auch Lovro Majer sowie Nmecha ins Team und ersetzten Aster Vranckx, der auf der Bank Platz nahm, plus Kilian Fischer und Jonas Wind. Sie waren nach ihren Blessuren unter der Woche nicht rechtzeitig fit geworden. Auf Seiten der Gladbacher, zuletzt 0:2 beim FC Bayern unterlegen, waren Alassane Plea und Ko Itakura neu mit dabei.

Spielverlauf

Im 50. Bundesliga-Duell zwischen Fohlen und Wölfen ging es für beide in erster Linie darum, sich anständig aus der Saison zu verabschieden. Sommerfußball bekam das Publikum dabei nicht geboten, sondern zwei Teams, die von Beginn an munter nach vorn spielten. Nach 32 Sekunden feuerte Mohammed Amoura den ersten Warnschuss ab. Einem Treffer näher kam Majer, dessen Schlenzer aus 16 Metern das Tornetz streichelte (8.). Die erste Gladbacher Chance war direkt eine hochkarätige. Plea bekam im Strafraum sowohl den Ball als auch den nötigen Platz, um aus der Drehung auf die lange Ecke zu feuern – knapp vorbei (9.). Fünf Minuten später war Kamil Grabara erstmals gefordert, als Philipp Sander vor ihm auftauchte und aus spitzem Winkel abzog. Dann wieder die Wölfe, die in kurzer Folge eine gute sowie eine ganz hervorragende Gelegenheit ausließen. Erst hielt Jonas Omlin einen Flachschuss von Majer (19.), ehe dann Nmecha zehn Meter vor dem Ziel freistehend zum Schuss kam, aber ebenfalls am Fohlen-Keeper scheiterte (21.). In dieser Phase war schwer auszumachen, wer dominierte und wer konterte. Gladbach erzielte ein Abseitstor durch Robin Hack (27.) und rief erneut durch Sander, der aus dem Hinterhalt abzog, wiederholt Grabara auf den Plan (30.). Auf der anderen Seite versuchten es der auffällige Majer (38.) und Arnold (42.) jeweils aus der Distanz, was bis zum Pausenpfiff doch ein klares Chancenplus für die Grün-Weißen ergab.

Direkt nach Wiederbeginn griff Grabara zum zweiten Mal hinter sich – erneut zählte der Treffer zu Recht aber wegen einer Abseitsstellung nicht (47.). Stattdessen stand es bald 0:1, weil die Wölfe eine herrliche Gegenattacke fuhren und Nmecha, der schon im Hinspiel doppelt getroffen hatte, zur Stelle war (50.). Grün-Weiß machte weiter Dampf. Um Zentimeter verpasste Joakim Maehle, der im Nachgang einer Ecke direkt abzog, das zweite Tor (55.). Die Partie hielt den Unterhaltungswert des ersten Abschnitts, weil auch die Borussen weiter intensiv am Torerfolg arbeiteten. Bei einem verdeckten Schuss durch Franck Honorat brauchte es wieder die Klasse Grabaras (66.). Drei Minuten später verhinderte der Pfosten den Ausgleich, nachdem der eingewechselte Kevin Stöger abgezogen hatte. Die Vorentscheidung war genauso gut denkbar, etwa bei einem Maehle-Flachschuss, den Omlin aus dem Eck schaufelte (78.), oder bei einem Kopfballversuch Yannick Gerhardts, der an der Querstange landete (80.). Bis zum Abpfiff blieb diese letzte Saisonpartie ausgesprochen kurzweilig und hätte wesentlich mehr Treffer verdient gehabt als nur den einen. Zumindest war der aber diesmal auf der richtigen Seite gefallen.

Tor

  • 0:1 Nmecha (50.): Was für ein fantastischer Angriff: Amoura wird auf der linken Seite auf die Reise geschickt und nimmt unnachahmlich Tempo auf. Sein Außenrist-Zuspiel in die Mitte ist schon sehenswert, genauso aber der Abschluss durch den mitgesprinteten Nmecha, der Omlin mit seiner Direktabnahme keine Chance lässt.

Trainerstimmen

Daniel Bauer: Ich bin sehr begeistert davon, welche Energieleistung unsere Mannschaft noch einmal abgerufen hat und wie leidenschaftlich sie aufgetreten ist. Gegenüber dem Spiel gegen Hoffenheim haben wir noch einmal einen guten Schritt gemacht. Wir haben uns viele Chancen erspielt, hatten gute Balleroberungen. Vielleicht hätten wir den Sack eher zumachen können. So haben wir Gladbach im Spiel gelassen, mussten ab und zu aber auch leidenschaftlich verteidigen. Dass die Null bis zum Ende gestanden hat, haben sich Jungs durch eine kompakte Defensivleistung verdient.

Gerardo Seoane: Wir hatten heute gute Sequenzen im Spiel, aber in vielen Bereichen hat die Genauigkeit gefehlt. Durch den einen oder anderen Fehler haben wir dem Gegner etwas offenbart. Nach dem Gegentreffer haben wir wenig den Faden verloren, was zu Konterchancen geführt hat. Insgesamt sind wir extrem enttäuscht, dass wir den Fans zum Abschluss keinen Heimsieg schenken und auch das Ziel, auf einem einstelligen Tabellenplatz zu landen, nicht erreichen konnten.

Aufstellungen und Statistiken

Borussia Mönchengladbach: Omlin – Lainer (67. Scally), Itakura, Elvedi, Ullrich – Weigl, Reitz (82. Fukuda), Sander (67. Stöger), Honorat (82. Neuhaus), Hack (67. Cvancara) – Plea

Ersatz: Cardoso (Tor), Chiarodia, Netz, Herrmann

VfL Wolfsburg: Grabara – Kaminski, Vavro, Koulierakis, Maehle – Gerhardt, Arnold, Majer (75. Dardai), Wimmer (62. Skov Olsen), Amoura (90.+2 Bornauw) – Nmecha (75. Behrens)

Ersatz: Müller (Tor), Bürger, Neininger, Vranckx, Tomas

Tor: 0:1 Nmecha (50.)

Gelbe Karten: – / –

Schiedsrichter: Sascha Stegemann (Niederkassel)

Zuschauende: 53.048 am Samstagnachmittag im Borussia-Park

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