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Die Superheldin von Svanberg

Im Interview: Wie Mattias Svanberg den Spagat zwischen Windelwechseln und Bundesliga schafft.

Der VfL-Wolfsburg-Spieler Mattias Svanberg läuft jubelnd auf dem Spielfeld.

An die jüngsten Duelle mit dem VfL Bochum erinnert man sich als Wolfsburger sehr gerne, insbesondere wenn man Mattias Svanberg heißt. Der schwedische Nationalspieler spricht im Interview über seinen ersten VfL-Doppelpack, Besuche bei den Grizzlys und seine neue Rolle.

Mattias Svanberg, im September sind deine Freundin Alice und du Eltern geworden. Wie sehr hat eure Tochter Ellie euer Leben verändert?

Mattias Svanberg: Sie hat es auf den Kopf gestellt – und das auf die schönste Art und Weise, die man sich vorstellen kann. Ich dachte, es würde eine große Herausforderung werden, die mit viel Stress verbunden ist. Bislang überwiegt aber die Freude. Ich bin unfassbar glücklich über unsere kleine Familie.

Ellie ist euer erstes Kind. Wie habt ihr euch auf den neuen Lebensabschnitt vorbereitet?

Mattias: Mitspieler, Freunde, Eltern – wir haben von allen Seiten hilfreiche Tipps bekommen. Vor der Geburt konnte man viele davon noch nicht nachvollziehen. Inzwischen weiß ich aber, was sie meinten (lacht).

Welche Aufgaben hast du gewonnen? 

Mattias: Ich bin sehr privilegiert. Meine Freundin kümmert sich in der Nacht um unsere Kleine und lässt mich schlafen. Sie ist meine Superheldin! Am Tag versuche ich sie bestmöglich zu unterstützen, wechsle Windeln, spiele mit Ellie oder sorge dafür, dass sie einschläft. All die vermeintlich kleinen Dinge sind so besonders. 

Wann wird sie ihren ersten Ball bekommen? Oder wird es ein Eishockeyschläger? Im Interview vor einem halben Jahr hast du uns nämlich verraten, dass dein Vater Eishockey-Profi in Deutschland gewesen ist.

Mattias: Sobald sie laufen kann, wird ein Fußball im Wohnzimmer liegen (lacht). Ich möchte gar nicht, dass sie eine professionelle Spielerin wird, aber Teamsport macht nicht nur Spaß, sondern sorgt auch für Bewegung. Als Kind habe ich sowohl Fußball als auch Eishockey gespielt, also wird bestimmt auch ein Mini-Schläger rumstehen. Vielleicht verliebt sie sich in eine der Sportarten…

Beim vergangenen Heimspiel gegen RB Leipzig hatten wir Besuch von den Grizzlys Wolfsburg. Bist du schon mal bei einem DEL-Spiel in der Eis Arena Wolfsburg gewesen?

Mattias: Leider nicht, ich habe es mir für den Winter aber fest vorgenommen. Mein Vater ist bei seinen Besuchen in Wolfsburg schon das eine oder andere Mal dort gewesen und hat nur Positives erzählt.

Lass uns noch mal über das Sportliche sprechen. Nach fünf Bundesligaspielen ohne Sieg ist der VfL Wolfsburg zurück in der Erfolgsspur. Wie wichtig war der Erfolg gegen Leipzig?

Mattias: Der Sieg war unfassbar wichtig, besonders für den Kopf. Wir haben uns bewiesen, dass wir auch gegen eines der besten Bundesliga-Teams bestehen können – und das zweimal innerhalb kürzester Zeit. Nun müssen wir daran anknüpfen, uns weiter verbessern und in allererster Linie an uns glauben. Das ist das Wichtigste.

Wie ist die Mannschaft mit der schwierigen Situation vor der Partie gegen die Roten Bullen umgegangen?

Mattias: Man konnte die Anspannung in der Kabine spüren. Jeder war sich der großen Bedeutung des Spiels bewusst. Wir mussten gewinnen, um den Anschluss an die internationalen Ränge zu halten – und nicht weiter in der Tabelle abzurutschen. Wir haben viel miteinander gesprochen und auf dem Platz unseren Charakter gezeigt.

Weil wir wissen, dass wir viel Qualität in der Mannschaft haben. Es wird schwierig, keine Frage. Das ist jedes Spiel in der Bundesliga. Wenn wir aber so aus der Kabine kommen wie gegen Leipzig, dann stehen unsere Chancen gut.
Matthias Svanberg über die Partie gegen Bochum

Am Samstag geht’s in Bochum zur Sache. Wieso wird es beim VfL mit dem nächsten Sieg funktionieren?

Mattias: Weil wir wissen, dass wir viel Qualität in der Mannschaft haben. Es wird schwierig, keine Frage. Das ist jedes Spiel in der Bundesliga. Wenn wir aber so aus der Kabine kommen wie gegen Leipzig, dann stehen unsere Chancen gut.

In der vergangenen Saison waren die Ergebnisse eindeutig – die Wölfe bezwangen den VfL Bochum mit 4:0 und 5:1. Das Auswärtsspiel war für dich erinnerungswürdig…

Mattias: Auf jeden Fall! In Bochum habe ich meinen ersten Doppelpack für den VfL Wolfsburg erzielt. Mir ist klar, dass das ein außergewöhnliches Spiel war. Man kann zwar nicht in jeder Partie einen Doppelpack machen, aber es muss das Ziel sein, dem Team zu helfen – ob mit einem Tor, einem Assist oder einem geblockten Schuss.

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