Die Leidensgeschichte von Lukas Nmecha ist lang: Nach einem Bruch des Sprunggelenks Ende 2021, durch den er acht Ligapartien verpasste, warfen ihn ein knappes Jahr später hartnäckige Probleme mit der Patellasehne immer wieder zurück. So kam der deutsche Nationalstürmer in der vergangenen Spielzeit nur auf 18 Einsätze in Liga und DFB-Pokal. Voller Elan startete der 25-Jährige dann mit dem Pokalspiel bei Makkabi Berlin in die laufende Saison, traf prompt zur 1:0-Führung und wurde dann kurz vor dem Halbzeitpfiff mit erneuten Patellasehnen-Problemen jäh ausgebremst. Nach der nun unumgänglichen OP kämpfte sich der gebürtige Hamburger durch harte und manchmal auch einsame Aufbauübungen unter Reha-Trainer Michele Putaro Tag für Tag zurück. Im jetzigen Trainingslager in Almancil sieht man einen lächelnden und optimistischen Nmecha seine Runden um den Platz drehen, während die Kollegen sich auf dem Grün um den Ball streiten. Zwar wird es noch etwas dauern, bis der Goalgetter ins Mannschaftstraining zurückkehrt, Angst vor einem erneuten Rückschlag hat Nmecha aber nicht.
„Es ist noch ein Weg zu gehen“
Mit den ersten Laufeinheiten auf dem Platz hatte der bei Manchester City ausgebildete Angreifer bereits eine knappe Woche vor dem Abflug nach Portugal begonnen, nun sind auch Übungen mit dem runden Leder dazu gekommen. „Start- und Stoppbewegungen sind schon viel einfacher geworden“, beschreibt Nmecha den stetigen, aber langwierigen Prozess des körperlichen Fortschrittes, den er mit der notwendigen Geduld betrachtet. „Es gibt noch einen Weg zu gehen“, weiß er. Der jedoch ist im Grundsatz durch einen Reha-Stufenplan klar abgesteckt. „Es ist das Typische für diese Verletzung, dass man bei der nächsten Stufe immer noch etwas merken kann, bevor der Körper sich dann wieder anpasst. Dann geht man zur nächsten Stufe. Wenn alle Stufen gegangen sind, kann ich spielen.“ Noch fehlen Sprungbewegungen und Schussübungen – und natürlich eine gewisse Dynamik.
„Dann, wenn es sich gut anfühlt“
Wann genau der Zeitpunkt für die Rückkehr ins Mannschaftstraining und dann auch auf den Bundesliga-Rasen gekommen sein wird, muss angesichts einer solch schweren Verletzung abgewartet werden. Auch wenn der Rekonvaleszent hofft, „ungefähr Ende Februar“ wieder einsatzbereit zu sein, möchte er sich selbst keinen Zeitdruck auferlegen. „Dann, wenn es sich gut anfühlt“, sagt er.