Frauen

Deutschland patzt

Nationalspielerinnen des VfL blicken überwiegend auf erfolgreiche Länderspiele zurück.

Lena Oberdorf im Deutschlandtrikot auf dem Feld.

Die letzte Abstellungsphase in der laufenden Saison war für die meisten Nationalspielerinnen unter den VfL-Frauen eine erfolgreiche – es gab allerdings auch eine überraschende Niederlage: Die deutsche Nationalmannschaft unterlag in Serbien mit 2:3. Ihre Rolle als Mitfavoriten bei der Europameisterschaft im Sommer haben die Niederlande und Schweden unterstrichen. Island kann weiter auf ein Ticket für die WM 2023 in Australien und Neuseeland hoffen. Nur Polen muss wohl weiter auf eine Teilnahme an einem großen Turnier warten.

Wölfinnen treffen

Bundestrainerin Martina Voß-Tecklenburg ist nicht entgangen, in welcher Form sich die Wölfinnen in diesem Kalenderjahr bislang präsentieren: In Kathrin Hendrich, Svenja Huth, Lena Oberdorf, Felicitas Rauch und Tabea Waßmuth standen gleich fünf Wölfinnen im WM-Qualifikationsspiel gegen Portugal in der Startformation. Und der grün-weiße Block enttäuschte nicht: Oberdorf und Rauch rahmten den 3:0-Sieg als Torschützinnen ein, Treffer Nummer zwei steuerte Klara Bühl bei. Emotionales Highlight war jedoch das Comeback der Kapitänin: Nach 362 Tagen stand Alexandra Popp wieder im DFB-Trikot auf dem Platz. Teamkollegin Huth streifte der 31-Jährigen nach ihrer Einwechselung die Kapitänsbinde über. Weniger Glück hatte Almuth Schult, die auf Grund einer Zerrung in der Schulter vorzeitig abreisen musste. Auch Rauch fehlte bei der zweiten Partie in Serbien, allerdings absprachegemäß und ohne Verletzungshintergrund. Einen erfolgreichen Trip verpasste das VfL-Duo nicht: Nach zuvor sieben Siegen in sieben Spielen ging die DFB-Elf zum ersten Mal in der WM-Qualifikation leer aus. Gleich zwei Mal traf Bayern-Stürmerin Jovana Damnjanovic, der 2:3-Anschlusstreffer von Tabea Waßmuth in der Nachspielzeit kam zu spät. Immerhin: Das WM-Ticket ist mit Siegen bei den Außenseitern Türkei und Bulgarien immer noch direkt buchbar. Die finalen Partien in Gruppe H finden im September statt.

Island vor den Niederlanden

Im Kampf um den Platz 1 in Gruppe C hat sich Island überraschend auf die Pole Position geschoben: Wichtig war dazu vor allem der 1:0-Sieg in der Tschechischen Republik, das 5:0 gegen Belarus zuvor konnte man hingegen erwarten. Sveindis Jonsdottir und ihre Teamkolleginnen – darunter auch Ex-Wölfin Sara Gunnarsdottir, die nach Babypause ihr Comeback feierte – liegen nun einen Punkt vor den Niederländerinnen, denen die beiden Unentschieden gegen die Tschechinnen noch teuer zu stehen kommen könnten. Daran änderte auch der überzeugende 12:0-Sieg von Oranje gegen Zypern, bei dem Jill Roord dreifach traf, nichts. Bei der anstehenden Europameisterschaft zählt der Titelverteidiger erneut zu den Mitfavoriten, in der WM-Qualifikation deutet hingegen alles auf einen Showdown am 6. September hin, wenn die Niederlande zu Hause auf Island treffen. Gut möglich, dass den Isländerinnen dann ein Remis für die direkte WM-Qualifikation reicht. Die Niederlande ließen ihrem Dutzend gegen Zypern einen weiteren Sieg folgen, allerdings „nur“ in einem Testspiel: Gegen Südafrika stand nach 90 Minuten ein 5:1 auf der Anzeigetafel. Dominique Janssen und Lynn Wilms standen in der Startformation. Jill Roord musste zuvor aufgrund eines schmerzenden Weisheitszahns abreisen.
 

Schweden löst das Ticket

Nur ein 1:1 gegen Irland – das Resultat der Schwedinnen im zweiten WM-Qualifikationsspiel während der Abstellungsphase klingt auf den ersten Blick etwas ernüchternd. Auf der anderen Seite: Es waren die ersten Punktverluste in der laufenden Runde überhaupt. Und die ändern nichts daran, dass der Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele von Tokio in Australien und Neuseeland dabei ist. Rebecka Blomqvist stand aufgrund einer leichten Erkältung in dieser Partie nicht auf dem Platz. Beim 15:0 in Georgien zuvor zählte die Offensivspielerin zu den Torschützinnen. Knapp an einer Überraschung vorbei schrammten die Polinnen beim Gastspiel in Norwegen: Schnell 0:2 in Rückstand, schaffte das Team von Ewa Pajor und Katarzyna Kiedrzynek Mitte der zweiten Hälfte den Anschluss und drängte in der Schlussphase auf das 2:2. Allein es fiel nicht. Und so dürfte auch das 12:0 gegen Armenien in der ersten Partie nichts daran ändern, dass Polen weiter auf seine erste Teilnahme an einem großen Turnier warten muss. Pajor wurde in beiden Partien eingewechselt, Kiedrzynek kam nicht zum Einsatz.