Frauen

Deutliche Revanche

Nach der Hinspiel-Niederlage gewinnen die VfL-Frauen mit 3:0 gegen die TSG 1899 Hoffenheim.

Sechs Wölfinnen laufen jubelnd aufeinander zu im Spiel des VfL Wolfsburg gegen Hoffenheim.

Die Frauen des VfL Wolfsburg bleiben Tabellenführer der FLYERALARM Frauen-Bundesliga: Das Team von Cheftrainer Tommy Stroot setzte sich mit 3:0 (3:0) gegen die TSG 1899 Hoffenheim durch. Doppelpackerin Lena Lattwein und Felicitas Rauch trafen vor 1.021 Zuschauenden im AOK Stadion für die Wölfinnen, die sich damit für die 1:2-Niederlage im Hinspiel revanchierten. Am kommenden Mittwoch, 23. März (Anstoß um 21 Uhr/live auf DAZN www.youtube.com/watch, geht es für Grün-Weiß in der UEFA Women’s Champions League darum, eine gute Ausgangsposition für das Erreichen des Halbfinals zu realisieren: Im Viertelfinal-Hinspiel gastiert der zweimalige Titelträger beim englischen Tabellenführer Arsenal Women FC.

Personal

Drei Tage nach dem 2:1-Auswärtssieg im Nachholspiel beim SC Sand stellte Stroot seine Startformation auf fünf Positionen um: Für Rebecka Blomqvist, Pauline Bremer, Joelle Smits, Lisa Weiß und Lynn Wilms standen Alexandra Popp, Almuth Schult, Jill Roord, Tabea Waßmuth und Joelle Wedemeyer bei Anpfiff auf dem Platz.

Spielverlauf

35 Sekunden nach dem Anpfiff hätte Waßmuth beinahe ihre ehemalige Teamkollegin Martina Tufekovic im Hoffenheimer Tor überrumpelt: Tufekovic schoss die heranstürmende Wölfin an, der Ball sprang aber nicht ins Tor. Doch die Richtung war damit früh vorgegeben: Die Gastgeberinnen bauten Druck auf und erzielten folgerichtig den frühe Treffer. Dabei hatten Waßmuth (12.) und Roord (22.) Chancen, es noch deutlicher zu machen. Das besorgte dann erneut Lattwein, die diesmal offensiver als gewohnt agierte und mit ihren Treffern unterstrich, dass Stroot damit eine gute Idee hatte. 3:0 nach gut einer halben Stunde – das war so nicht zu erwarten gewesen. Und Hoffenheim zeigte sich zunächst auch beeindruckt. Erst gegen Ende der ersten Hälfte spielte sich dann auch mal etwas mehr vor dem Tor von Quarantäne-Rückkehrerin Schult ab. In der Pause stellte Stroot dann taktisch um: Popp rückte in die Spitze neben Roord. An der Statik des Spiels änderte sich nichts: Auch wenn Hoffenheim immer mal wieder Momente in der Wolfsburger Box kreierte, weil die Wölfinnen nicht mehr so früh störten wie zu Beginn – der Beginn einer Aufholjagd lag nicht in der Luft. Die Partie war nun deutlich unspektakulärer als im ersten Abschnitt, aber auf Spektakel konnten die VfL-Frauen mit einer deutlichen Führung im Rücken auch gut verzichten. Spielkontrolle und Stabilität waren wichtiger. Und spätestens als Chantal Hagel in der 77. Minute aus zentraler Position drüber schoss, war klar: Hier brennt nichts mehr an!

Tore

1:0 Rauch (9. Minute): Eine Flanke von Svenja Huth wird abgewehrt, doch der Ball fällt Popp vor die Füße, die von der Strafraumkante flankt und Rauch am zweiten Pfosten bedient. Der Winkel ist fast schon zu steil, doch Rauch nagelt die Kugel mit links unter die Latte.

2:0 Lattwein (18. Minute): Die künftige Wölfin Jule Brand legt sich den Ball zu weit vor. Lattwein reagiert schnell und zieht aus rund 25 Metern ab. Der Ball senkt sich unhaltbar hinter Tufekovic in die Maschen. Traumtor!

3:0 Lattwein (32. Minute): Huth setzt sich links durch, geht zur Grundlinie und bringt den Ball scharf nach innen. Roord verpasst noch knapp, doch dahinter steht ja noch Lattwein, die ihrem Ex-Klub den zweiten Treffer einschenkt. 

Trainerstimme

Tommy Stroot: Das Spiel hat heute wirklich Spaß gemacht, besonders in der ersten Hälfte. Mit welcher Power wir da unterwegs waren, wie viele Umschaltmomente wir durch richtig gutes Verteidigen kreiert haben. Wenn ich das mit unserem Spiel in Sand vergleiche, war heute eine ganz andere Schärfe in den Grundsituationen vorhanden. Wir haben ja sogar noch die eine oder andere Chance ausgelassen in dieser Phase. Dennoch war ich natürlich sehr glücklich mit diesem frühen 3:0. Dieser Spielstand hat dann nicht etwa dazu geführt, dass wir Gas rausgenommen haben, aber wir konnten etwas geduldiger agieren. Wir mussten das Spiel nicht mehr machen, wir konnten auf Konter lauern, was aber nicht weniger intensiv war. Wir mussten schon sehr viel liefern und zu hundert Prozent weiterarbeiten, weil Hoffenheim uns trotz der Ausfälle alles abverlangt hat. Jetzt geht es wieder einmal darum, maximal zu regenerieren, um dann am Mittwoch auch bei Arsenal zu gewinnen.

Aufstellungen und Statistiken

VfL Wolfsburg: Schult – Wedemeyer, Hendrich, Janssen, Rauch (84. Wilms) – Oberdorf (84. Starke), Popp (67. Blomqvist) – Waßmuth (77. Bremer), Lattwein, Huth – Roord 

Ersatz: Weiß (Tor), Smits, Knaak

TSG 1899 Hoffenheim: Tufekovic – Linder (83. Fühner), Steinert, Degen (88. Diehm), Specht, Naschenweng – Harsch (88. Bühler) , Hagel, Brand – Billa, de Caigny (83. Hartig) 

Ersatz: Dick (Tor)

Tore: 1:0 Rauch (9.), 2:0 Lattwein (18.), 3:0 Lattwein (32.)

Schiedsrichterin: Angelika Söder (Ingolstadt)

Zuschauende: 1.021 am Samstagnachmittag im AOK Stadion

Gelbe Karte: Lattwein / Degen