Man hat sich ein bisschen auseinandergelebt. Doch es gab eine Zeit, da bekamen es die Wölfe und der FC Carl Zeiss Jena auf Ligaebene regelmäßig miteinander zu tun. Wenn es an diesem Samstag, 30. Juli (Anstoß um 18.01 Uhr), in der ersten Runde des DFB-Pokals im Ernst-Abbe-Sportfeld zum Wiedersehen kommt, dann liegt die letzte Begegnung ein gutes Vierteljahrhundert zurück. Für den VfL Wolfsburg war jenes Zweitligaspiel am 24. Mai 1997 ein bahnbrechendes: Mit 4:1 zwang die Willi-Reimann-Truppe den dreifachen DDR-Meister in einem sensiblen Moment der Saison in die Knie – und war danach auf ihrem Weg in die Bundesliga nicht mehr zu stoppen.
Im Hinspiel den Sieg noch verschenkt
„Jena war ein Gegner, der uns überhaupt nicht lag“, erinnert sich Stefan „Fritze“ Meißner. „Speziell auswärts hatten wir immer Probleme. Meist waren wir froh, wenn wir da einen Punkt holen konnten.“ Für das Hinspiel in der Aufstiegssaison galt dies sicherlich nicht. Mit 3:1 hatte Grün-Weiß bei den Thüringern da schon in Führung gelegen, um kurz vor Schluss noch das 3:3 zu kassieren. Beim Rückkampf am Elsterweg ging es aber nicht nur um eine offene Rechnung. Die Wölfe taten sich grundsätzlich schwer in dieser Phase, hatten gerade drei Mal am Stück – in Meppen, gegen Unterhaching und bei den Stuttgarter Kickers – nur ein 0:0 hinbekommen. Das große Ziel geriet in Gefahr. „Natürlich wollten wir unbedingt unser Endspiel gegen Mainz bekommen. Wenn man dann nicht mehr gewinnt und die Tabelle immer enger wird, kommt man ins Grübeln“, so Meißner, der zwischen 1994 und 1998 für Grün-Weiß 114 Spiele bestritt und heute als Co-Trainer der U17 beim FC Bayern arbeitet. In der Spielzeit 1996/1997 stand der Flügelstürmer 31 Mal auf dem Platz.